Mikrovaskuläre Angina pectoris

(Angina pectoris ohne obstruktive koronare Herzkrankheit [ANOCA])

VonRanya N. Sweis, MD, MS, Northwestern University Feinberg School of Medicine;
Arif Jivan, MD, PhD, Northwestern University Feinberg School of Medicine
Überprüft/überarbeitet Juni 2022
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    Bei der mikrovaskulären Angina (früher als Syndrom X bezeichnet) handelt es sich um eine mikrovaskuläre Dysfunktion oder Verengung des Herzens, die bei Patienten mit normalen epikardialen Koronararterien in der Angiographie Angina pectoris verursacht.

    (Siehe auch Übersicht zur koronaren Herzkrankheit.)

    Patienten mit mikrovaskulärer Angina haben

    • Typisch Angina, die sich durch Ruhe oder Nitroglyzerin bessert

    • Normaler koronarangiographischer Befund (z. B. kein Nachweis von Atherosklerose, Embolien oder induzierbaren Koronargefäßspasmen).

    Einige dieser Patienten haben eine Ischämie, die bei einem Belastungstest festgestellt wurde, andere wiederum nicht. Bei einigen Patienten scheint die Ursache der Ischämie eine reflektorische intramyokardiale Koronarkonstriktion und eine verminderte koronare Flussreserve zu sein. Andere haben eine mikrovaskuläre Dysfunktion innerhalb des Myokards: Die pathologischen Gefäße weiten sich bei körperlicher Belastung oder anderen kardiovaskulären Stressfaktoren nicht. Die Sensitivität auf Herzschmerzen kann erhöht sein.

    Dieses Krankheitsbild sollte nicht mit der Prinzmetal-Angina verwechselt werden, die infolge epikardialer Koronargefäßspasmen entsteht.

    Die Prognose ist besser für PAtienten mit einer koronaren Arterienerkrankung, obwohl die Symptome einer Ischämie über Jahre wieder auftreten können.

    Die Hauptstütze der Behandlung ist die Kontrolle der Risikofaktoren durch eine lipidsenkende Therapie und die Kontrolle des Blutzuckerspiegels. Bei vielen Patienten hilft die traditionelle antiischämische Behandlung, darunter Betablocker und Kalziumkanalblocker, die Symptome zu lindern (1).

    Allgemeiner Hinweis

    1. 1. Crea F, Camici PG, Bairey Merz CN: Coronary microvascular dysfunction: an update. Eur Heart J 35:1101–1111, 2014. doi: 10.1093/eurheartj/eht513