Laryngitis

VonHayley L. Born, MD, MS, Columbia University
Überprüft/überarbeitet März 2023
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Eine Kehlkopfentzündung bzw. Laryngitis wird gewöhnlich durch Viren oder Überbeanspruchung ausgelöst. Sie bewirkt eine akute Veränderung der Stimme (geringeres Volumen und Heiserkeit). Die Diagnose erfolgt aufgrund von klinischen Kriterien. Falls die Symptome länger als 3 Wochen persistieren, ist eine Laryngoskopie erforderlich. Eine Viruslaryngitis klingt von selbst ab. Unter Umständen müssen andere infektiöse Ursachen oder eine Reizung noch gesondert behandelt werden.

Die häufigste Ursache für eine akute Kehlkopfentzündung ist

  • Virale Infektion der oberen Atemwege

Als Begleiterscheinung von Husten kann sie z. B. bei Bronchitis, Pneumonie, Grippe, Keuchhusten, Masern oder Diphtherie auftreten. Übermäßige Beanspruchung der Stimme (vor allem durch lautes Sprechen und Singen), allergische Reaktionen, gastroösophagealer Reflux, Bulimie oder Reizgasinhalation (z. B. Zigarettenrauch, bestimmte Medikamente in Aerosolform) können ebenfalls zu einer akuten oder chronischen Laryngitis führen. Seltener können Medikamente ein potenziell lebensbedrohliches Larynxödem auslösen, wie z. B. ein Angiotensin-Converting-Enzym (ACE)-Hemmer-induziertes Angioödem der Atemwege. Eine bakterielle Kehlkopfentzündung ist extrem selten. Rauchen und die Exposition gegenüber anderen erhitzten Dämpfen können ein Reinke-Ödem verursachen, eine wässrige Schwellung der Stimmbänder.

(Siehe auch Überblick zu Larynxstörungen.)

Symptome und Anzeichen von Laryngitis

Das hervorstechendste Symptom der Kehlkopfentzündung ist in der Regel

  • Ein ständiger Wechsel der Stimmlage

Die Lautstärke kann vermindert sein; einige Patienten zeigen Aphonie (keine Tonproduktion). Je nach Schwere der Laryngitis können sich Symptome wie Heiserkeit, Kratzen/Kitzeln im Hals, raue Stimme und ständiger Räusperzwang einstellen. Die Symptome variieren mit der Schwere der Entzündung.

Bei einer stärkeren Infektion können Fieber, allgemeines Krankheitsgefühl, Schluckbeschwerden und Halsschmerzen hinzukommen. Ein Larynxödem ist zwar selten, kann aber zu Stridor und Dyspnoe führen.

Diagnose der Laryngitis

  • Klinische Abklärung

  • Gelegentlich indirekte oder direkte flexible Laryngoskopie

Die Diagnose einer Kehlkopfentzündung stützt sich auf die Symptome.

Falls die Symptome länger als 3 Wochen persistieren, empfiehlt sich eine indirekte oder direkte Kehlkopfspiegelung mit einem flexiblen Laryngoskop. Zu den Befunden bei Laryngitis gehört ein leichtes bis stärker ausgeprägtes Schleimhauterythem, das auch ödematös sein kann. Bei Reflux ist eine Schwellung der inneren Auskleidung des Kehlkopfes sowie eine Rötung des Aryknorpels vorhanden. Bei chronischer Reizung kann sich eine Leukoplakie entwickeln.

Pseudomembranen sind verdächtig auf Diphtherie.

Behandlung von Laryngitis

  • Symptomatische Behandlung (z. B. Hustenstiller, Stimmruhe, Hydratation, Dampfinhalationen)

Für eine Viruslaryngitis gibt es keine spezifische Therapie.

Hustenstiller, Stimmbildung, Hydratation und Dampfinhalationen lindern die Symptome und fördern das Abklingen der akuten Laryngitis. Eine Laryngitis bessert sich manchmal auch, wenn mit dem Rauchen aufgehört oder eine akute bzw. chronische Bronchitis richtig behandelt wurde.

Falls eine gastroösophageale Refluxkrankheit, oder eine arzneimittelinduzierte Laryngitis als ursächlich angenommen wird, kann auch deren spezifische Behandlung hilfreich sein.