Vitamin-K-Intoxikation

VonLarry E. Johnson, MD, PhD, University of Arkansas for Medical Sciences
Überprüft/überarbeitet Nov. 2022
Aussicht hier klicken.

    Vitamin K1 (Phyllochinon) wirkt nicht toxisch, wenn es, unabhängig von der Menge, oral aufgenommen wird. Jedoch kann Menadion, eine synthetische, wasserlösliche Vitamin-K-Vorstufe, Vergiftungserscheinungen auslösen (Säuglinge haben eine hämolytische Anämie, Hyperbilirubinämie, Gelbsucht und Kernikterus entwickelt) und sollte daher nicht zur Behandlung eines Vitamin-K-Mangels eingesetzt werden.

    Vitamin K1 (Phyllochinon) ist in Nahrungsmitteln enthaltenes Vitamin K. Zu den Quellen gehören grünes Blattgemüse (insbesondere Kohl, Spinat und Salatgrün), Sojabohnen und Pflanzenöle. Nahrungsfett fördert seine Resorption. Babynahrung enthält ergänzendes Vitamin K. Nach der Neugeborenenperiode synthetisieren Bakterien im Magen-Darm-Trakt Vitamin K, das vom Körper absorbiert und verwertet wird.

    Vitamin K2 bezieht sich auf eine Reihe von Komponenten (Menachinone), die von Darmbakterien synthetisiert werden; die produzierte Menge deckt nicht den Vitamin-K-Bedarf.

    Vitamin K steuert die Bildung der Gerinnungsfaktoren II (Prothrombin), VII, IX und X in der Leber (siehe Tabelle Quellen, Funktionen und Wirkungen von Vitaminen). Weitere von Vitamin K abhängige Gerinnungsfaktoren sind Protein C, Protein S und Protein Z; die Proteine C und S gehören zu den Antikoagulanzien. Vitamin K bleibt in Stoffwechselprozessen erhalten. Sobald Vitamin K bei der Bildung von Gerinnungsfaktoren mitgewirkt hat, wird das Reaktionsprodukt, Vitamin-K-Epoxid, enzymatisch in die aktive Form, das Vitamin-K-Hydrochinon, umgewandelt.

    Damit Vitamin-K-abhängige Proteine aktiv werden können, benötigen sie Kalzium. Den Vitamin-K-abhängigen Proteinen Osteokalzin und Gamma-Carboxyglutamyl (Gla)-Protein kommt eine wichtige Rolle im Knochen und in anderen Geweben zu. In Japan und anderen Ländern ist die Gabe von Vitamin-K-Formen die übliche Therapie bei Osteoporose.

    Eine Vitamin-K-Toxizität ist selten, tritt aber am häufigsten bei Säuglingen auf, die mit Säuglingsnahrung ernährt werden. Zu den Auswirkungen einer Vitamin-K-Toxizität können hämolytische Anämie und Gelbsucht gehören. Gelbsucht bei Neugeborenen kann zu Kernikterus führen.

    (Siehe auch Überblick über Vitamine.)