Der Dünndarm

VonMichael Bartel, MD, PhD, Fox Chase Cancer Center, Temple University
Überprüft/überarbeitet Okt. 2022
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Kurzinformationen

    Der Magen gibt die Nahrung an den Zwölffingerdarm, den ersten Abschnitt des Dünndarms, weiter. Die Nahrung kommt in einer Menge, die der Dünndarm verarbeiten kann, durch den Pförtner-Schließmuskel. Wenn der Zwölffingerdarm voll ist, signalisiert er dem Magen, die Entleerung zu unterbrechen.

    (Siehe auch Übersicht über das Verdauungssystem.)

    Der Zwölffingerdarm erhält Enzyme aus der Bauchspeicheldrüse und Galle aus Leber und Gallenblase. Diese Flüssigkeiten, die in den Zwölffingerdarm durch eine Öffnung, der sogenannten Vater-Ampulle, mit dem Oddi-Sphinkter als ihren Schließmuskel gelangen, sind wichtig für die Unterstützung von Verdauung und Absorption. Wellenförmige rhythmische Muskelkontraktionen (die Peristaltik) unterstützen auch die Verdauung und Resorption, indem sie die Nahrung mit Darmsekreten durchmischen und eindicken.

    Lage des Dünndarms

    Auf den ersten Zentimetern ist die Wand des Zwölffingerdarms glatt, danach hat sie jedoch Falten, kleine Vorsprünge (oder Zotten) und noch kleinere Ausstülpungen (Mikrozotten). Diese Zotten und Mikrozotten vergrößern die Oberfläche der Deckschicht im Zwölffingerdarm und ermöglichen so eine bessere Aufnahme von Nährstoffen.

    Der restliche Dünndarm, der sich unterhalb des Zwölffingerdarms befindet, besteht aus dem Leerdarm (Jejunum) und dem Krummdarm (Ileum). Diese Abschnitte des Dünndarms sind größtenteils für die Aufnahme von Fetten und anderen Nährstoffen verantwortlich. Darmbewegungen erleichtern die Aufnahme. Sie wird außerdem durch die große, aus Falten, Zotten und Mikrozotten bestehende Oberfläche verstärkt. Die Darmwand ist gut mit Blutgefäßen versorgt, die die aufgenommenen Nährstoffe durch die Pfortader zur Leber transportieren. Die Darmwand gibt Schleim ab, der den Darminhalt gleitfähig macht, und Wasser, das die Auflösung der verdauten Nahrungsbestandteile unterstützt. Auch geringe Mengen von Enzymen, die Eiweiße, Zucker und Fette verdauen, werden ausgeschüttet.

    Die Konsistenz des Darminhalts ändert sich langsam auf seinem Weg durch den Dünndarm. Im Zwölffingerdarm wird die Nahrung mit Bauchspeicheldrüsenenzymen und Galle versetzt, und die Magensäure verringert sich. Der Speisebrei bewegt sich durch den unteren Dünndarm fort und wird infolge der Durchmischung mit Wasser, Schleim, Galle und Bauchspeicheldrüsenenzymen flüssiger. Letztlich nimmt der Dünndarm vor der Entleerung in den Dickdarm die meisten Nährstoffe und bis auf etwa einen Liter die gesamte Flüssigkeit auf.