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Bei dieser Erkrankung werden die Nerven durch leichten Druck oder eine Verletzung oder wiederholte Nutzung leicht geschädigt.
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Im betroffenen Bereich treten Taubheit, Kribbeln und Schwäche auf.
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Die Diagnose wird mithilfe von Elektromyographie und genetischer Untersuchung gestellt.
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Die Betroffenen sollten Aktivitäten, die Symptome hervorrufen, vermeiden oder anders gestalten. Gelenkmanschetten und Ellbogen-Pads können den Druck auf die betroffenen Nerven reduzieren.
(Siehe auch Übersicht der Erkrankungen des peripheren Nervensystems.)
Bei dieser hereditären Neuropathie sind die peripheren Nerven anfällig für Schäden, die auf relativ leichten Druck, leichte Verletzungen oder wiederholten Gebrauch zurückzuführen sind.
Obwohl diese Neuropathie alle Altersgruppen betrifft, setzt sie gewöhnlich in der Pubertät oder im jungen Erwachsenenalter ein. Beide Geschlechter sind gleichermaßen betroffen.
Die hereditäre Neuropathie mit Anfälligkeit für Drucklähmung wird in der Regel autosomal-dominant (unabhängig vom Geschlecht) vererbt. Das bedeutet, dass die Krankheit auch auftritt, wenn das entsprechende Gen vom anderen Elternteil gesund ist.
Bei dieser Neuropathie verlieren die Nerven ihre Myelinscheide (als Demyelinisation bezeichnet) und das normale Senden der Nervenimpulse wird verhindert. (Die Myelinscheide funktioniert ähnlich wie die Isolierung elektrischer Kabel und ermöglicht die rasche Übermittlung von Nervenimpulsen.)
Symptome
Eine hereditäre Neuropathie mit Anfälligkeit für Drucklähmung betrifft häufig Nerven, die nahe an der Körperoberfläche und an einem Knochen verlaufen. Beispielsweise können die folgenden Nerven betroffen sein:
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Der Nervus peronaeus in der Nähe des Knies, was zu einer Peroneuslähmung führt
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Der Nervus ulnaris im Ellenbogen, was zu einer Ulnarislähmung führt
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Der Nervus medianus im Handgelenk, wie beim Karpaltunnelsyndrom
Im betroffenen Bereich kommt es immer wieder zu Taubheit, Empfindungsstörungen (wie Kribbeln) und Muskelschwäche. Beispielsweise schwächt die Peroneuslähmung die Muskeln, die den Fuß anheben. Dadurch können die Betroffenen den vorderen Teil des Fußes nicht anheben (Fallfuß) und ziehen möglicherweise den vorderen Teil des Fußes beim Gehen am Boden entlang.
Die Symptome reichen von kaum merklich und leicht bis schwer und stark behindernd. Die einzelnen Schübe können Minuten bis Monate dauern. Sie können erneut auftreten, mitunter bei anderen Nerven.
Nach einem Schub erholt sich etwa die Hälfte der Betroffenen vollständig. Bei den übrigen bleiben meist leichte Symptome zurück.
Diagnose
Die hereditäre Neuropathie mit Anfälligkeit für Drucklähmung ist schwierig zu diagnostizieren, weil die Symptome kommen und gehen. Die Diagnose wird mithilfe von Elektromyographie und genetischer Untersuchung gestellt.
In seltenen Fällen ist eine Nervenbiopsie erforderlich, um entlang des Nervs nach Schwellungen zu suchen, die typischerweise bei der hereditären Neuropathie auftreten.