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Bauchwandhernien

Überprüft/überarbeitet Jan. 2023
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Was ist eine Hernie?

Eine Hernie ist der Austritt eines Organs durch die angrenzenden Muskel- oder Gewebeschichten.

Es gibt viele verschiedene Formen von Hernien. Am häufigsten kommt es zu Hernien in der Bauchwand.

Leistenbruch
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Auf diesem Bild ist ein Darm zu sehen, der durch eine Öffnung in der Bauchwand in den Leistenkanal gedrückt wird, wodurch sich eine Ausbuchtung unter der Haut bilden kann.

Was ist eine Bauchwandhernie?

Eine Bauchwandhernie verursacht eine Ausbeulung in der Bauchgegend. Die Ausbeulung entsteht, weil der Dünndarm durch eine kleine Öffnung oder eine Schwachstelle in der Bauchwand austritt.

  • Eine Bauchwandhernie führt manchmal zu einer sichtbaren Ausbeulung und kann Schmerzen verursachen.

  • Bauchwandhernien kommen häufig vor, besonders bei Männern.

  • Schweres Heben oder Anstrengungen können eine Hernie deutlicher hervortreten lassen, verursachen aber keine Hernie.

  • Hernien werden in der Regel operativ behandelt.

Welche Arten von Bauchwandhernien gibt es?

Hernien werden nach dem Ort ihres Auftretens benannt. Bauchwandhernien können an vielen unterschiedlichen Orten auftreten:

  • Leistenhernie (Leistenbruch): in der Leistenfalte oder im Skrotum (Hodensack)

  • Nabelhernie (Nabelbruch): im Nabelbereich, am häufigsten bei Babys

  • Epigastrische Hernie: in der Bauchmitte, oberhalb des Bauchnabels und unterhalb des Brustkorbs

  • Schenkelhernie: direkt unterhalb der Leistenfalte in der Mitte des Oberschenkels

  • Inzisionshernie: an einem Ort, wo die Bauchwand bei einem chirurgischen Eingriff aufgeschnitten wurde (kann mehrere Jahre nach der Operation auftreten)

All diese Orte sind Schwachstellen in der Bauchwand. Eine Öffnung kann sich von selbst oder bei Anstrengungen bilden.

Zu einer inkarzerierten bzw. eingeklemmten Hernie kommt es, wenn eine Darmschlinge in der Hernie stecken bleibt. Dadurch kann sich der Darm verschließen.

Von einer strangulierten Hernie spricht man, wenn der Darm so fest eingeschnürt ist, dass die Blutversorgung abgeschnitten wird. Der nicht genügend durchblutete Teil des Darms kann platzen und absterben, was unbehandelt zum Tod führen kann.

Eine sogenannte Sportlerhernie ist eigentlich keine Hernie, sondern ein Muskelriss im Unterbauch, der am gleichen Ort Schmerzen auslöst wie eine richtige Hernie.

Was sind die Symptome einer Bauchwandhernie?

Im Normalfall ist das einzige Symptom einer Hernie die typische Wölbung im Bereich der Hernie. Es kann sein, dass die Ausstülpung nur beim Heben oder bei anderen Anstrengungen zu sehen ist. Die Ausbeulung kann von der betroffenen Person oder vom Arzt meistens zurückgedrückt werden.

Eingeklemmte Hernien können nicht zurückgedrückt werden und können stärkere Schmerzen verursachen.

Strangulierte Hernien können ebenfalls nicht zurückgedrückt werden und verursachen die folgenden Symptome:

  • Konstante, allmählich zunehmende Schmerzen

  • Übelkeit und Erbrechen

  • Berührungsempfindlichkeit an der Ausbeulung

  • Manchmal gerötete Haut rund um die Ausbeulung

Eingeklemmte und strangulierte Hernien können den Darm verschließen, sodass Nahrung und Flüssigkeiten nicht mehr weiter befördert werden können. Eine solche Blockierung wird als Darmverschluss bezeichnet. Ein Darmverschluss verursacht Übelkeit und eine Aufblähung des Bauchs. Es handelt sich dabei um einen Notfall.

Woran erkennt der Arzt eine Bauchwandhernie?

Die Diagnose einer Bauchwandhernie erfolgt in der Regel auf Grundlage einer ärztlichen Untersuchung. Auch ein Ultraschall oder ein CT(Computertomografie)-Scan kann vorgenommen werden, wenn sichergestellt werden soll, dass die Symptome nicht auf etwas anderes zurückzuführen sind.

Wie werden Bauchwandhernien behandelt?

Die Behandlung der Hernie beruht darauf, wo sie sich befindet und welche Symptome auftreten. Einige Hernien werden gar nicht behandelt. Andere erfordern einen chirurgischen Eingriff, bevor sie Probleme hervorrufen. Eine Operation wird unverzüglich durchgeführt, wenn es sich um eine eingeklemmte oder strangulierte Hernie handelt.

Bei Babys verschwinden Nabelbrüche in der Regel auch ohne Behandlung wieder.