KURZINFORMATIONEN

Entwicklung des Fötus

Überprüft/überarbeitet Aug. 2022
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Die Schwangerschaftswochen werden ab dem ersten Tag Ihrer letzten Periode berechnet. Normalerweise wird Ihr Baby nach 40 Wochen geboren. Sie sind in der ersten Woche noch gar nicht schwanger, denn die 40 Wochen beruhen darauf, wann Sie Ihre letzte Periode hatten, und nicht, wann ein Spermium in die Eizelle eingedrungen ist und diese „befruchtet“ hat. In der Regel beginnt die Schwangerschaft zum Ende der zweiten oder zu Beginn der dritten Woche, je nachdem, wann in Ihrem Körper der Eisprung stattgefunden hat.

Wie beginnt eine Schwangerschaft?

Die Befruchtung ist der Beginn der Schwangerschaft. Ungefähr 14 Tage nach dem ersten Tag Ihrer letzten Periode setzen Ihre Eierstöcke eine Eizelle frei. Wenn Sie ein paar Tage vor oder nach dem Eisprung Geschlechtsverkehr haben, kann ein Spermium die Eizelle befruchten. Die Befruchtung erfolgt in den Gängen, die Ihre Eierstöcke mit Ihrer Gebärmutter verbinden. Dies sind die Eileiter. Die befruchtete Eizelle wird Zygote genannt.

Von der Befruchtung bis zur Implantation

Einmal im Monat gibt ein Eierstock eine Eizelle in den Eileiter ab. Nach dem Geschlechtsverkehr gelangen Spermien über die Scheide in die Eileiter, wo eines von ihnen die Eizelle befruchtet. Die Zellen der befruchteten Eizelle teilen sich, während die Eizelle in die Gebärmutter wandert, wo sie sich in der Wand einnistet.

Was geschieht nach der Befruchtung?

Die befruchtete Eizelle heftet sich an die Schleimhaut Ihrer Gebärmutter an und entwickelt sich zu zwei verschiedenen Dingen weiter:

  • Ein Embryo

  • Die Plazenta

Der Embryo ist der Teil des befruchteten Eies, der schließlich zu einem Baby wird. Er wird nach ungefähr 10 Wochen als Fötus betrachtet.

Die Plazenta entwickelt sich ebenfalls aus der befruchteten Eizelle, wird aber nicht Teil des Babys. Sie ist ein Organ, das dem wachsenden Embryo Nahrung gibt. Eine Seite der Plazenta ist mit der Innenseite Ihrer Gebärmutter verbunden.

Nach ein paar Wochen wächst die Nabelschnur aus der anderen Seite der Plazenta heraus. Die Nabelschnur verbindet den Embryo mit der Plazenta. Blut des Embryos gelangt durch die Nabelschnur in die Plazenta. In der Plazenta nimmt das Blut des Embryos Sauerstoff und Nährstoffe aus Ihrem Blut auf. Dann fließt das sauerstoff- und nährstoffreiche Blut durch die Nabelschnur zu Ihrem Baby zurück. Direkt nach der Geburt des Babys löst sich die Plazenta von Ihrer Gebärmutter und wird ebenfalls entbunden. Die Plazenta wird dann als Nachgeburt bezeichnet.

Die Fruchtblase umgibt den Embryo, und er entwickelt sich in ihr. Sie füllt sich mit Flüssigkeit, sodass der Embryo darin schwimmen und heranwachsen kann. Diese Flüssigkeit schützt den Embryo vor Verletzungen.

Meilensteine bei der Entwicklung des Fötus:

  • 5 Wochen: Der Herzschlag setzt ein und die meisten anderen Organe entwickeln sich, schließlich auch Gehirn und Rückenmark

  • 10 Wochen: Der Embryo wird als Fötus eingestuft

  • 12 Wochen: Die meisten Organe sind ausgebildet

  • 14 Wochen: Ärzte können das Geschlecht des Fötus erkennen

  • 16 bis 20 Wochen: Sie spüren möglicherweise erste Bewegungen

  • 24 Wochen: Der Fötus hat außerhalb der Gebärmutter eine Überlebenschance

Die Lunge des Fötus entwickelt sich bis kurz vor der Geburt weiter. Das Gehirn entwickelt sich während der gesamten Schwangerschaft und im ersten Lebensjahr nach der Geburt kontinuierlich weiter.

Zwillingsschwangerschaft

Es gibt zwei Arten von Zwillingsschwangerschaften.

Zu zweieiigen Zwillingen kommt es, wenn zwei Eizellen freigesetzt und jede Eizelle von einem anderen Spermium befruchtet wird. Jedes entwickelt sich mit einem eigenen Gensatz zu einem Embryo.

Eineiige Zwillinge entstehen, wenn sich eine einzelne befruchtete Eizelle in zwei separate Zygoten aufteilt. Da die Eizelle von einem Spermium befruchtet wurde, haben beide Embryos identische Gene.

Auch Drillinge und andere Mehrfachschwangerschaften entstehen auf die gleiche Weise.