Basalzellkarzinom

(Basaliom)

VonGregory L. Wells, MD, Ada West Dermatology and Dermatopathology
Überprüft/überarbeitet Sep. 2022
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Das Basalzellkarzinom ist eine oberflächliche, langsam wachsende Papel oder ein Knötchen, das von den bestimmten epidermalen Zellen ausgeht. Basalzellkarzinome entstehen aus Keratinozyten in der Nähe der Basalschicht, die manchmal als basaloidale Keratinozyten bezeichnet werden. Metastasen sind äußerst selten. Das lokale Wachstum kann ausgesprochen destruktiv sein. Die Diagnose wird bioptisch gestellt. Die Behandlung hängt von den Tumoreigenschaften ab und umfasst die Kürettage und Elektrodesikkation, operative Exzision, Kryochirurgie, topische Chemotherapie sowie gelegentlich Strahlentherapie oder eine medikamentöse Behandlung.

(Siehe auch Maligne Hauttumoren im Überblick.)

Das Basalzellkarzinom ist mit > 4 Millionen Neuerkrankungen jährlich in den USA. der häufigste Hautkrebs. Es ist am häufigsten bei hellhäutigen Menschen, die in der Vergangenheit der Sonne ausgesetzt waren, und ist sehr selten bei dunkelhäutigen Menschen.

Basalzellkarzinome sind auch mit genetischen Syndromen assoziiert und können bei einem Naevus sebaceus entstehen. Xeroderma pigmentosum stellt einen vererbten Defekt in der DNA-Reparatur dar, der zu Hautkrebs ohne Melanom und zu Melanom führen kann. Das Basalzellnaevus-Syndrom (Gorlin-Syndrom) ist eine autosomal-dominante Erkrankung, die zu multiplen Basalzellkarzinomen sowie zu Medulloblastomen, Meningeomen, Brustkrebs, Non-Hodgkin-Lymphomen und Eierstockkrebs führt. Das Bazex-Syndrom ist eine seltene Genodermatose, die zu einem frühen Ausbruch von multiplen Basalzellkarzinomen führen kann.

Symptome und Anzeichen von Basalzellkarzinom

Das klinische Bild und das biologische Verhalten der Basalzellkarzinome sind sehr unterschiedlich. Am häufigsten sind

  • Nodulär (etwa 60% der Basalzellkarzinome): Diese Typen sind kleine, glänzende, feste, fast durchscheinende bis rosafarbene Knötchen mit Teleangiektasen, meist im Gesicht. Ulzeration und Krusten sind häufig.

  • Oberflächlich (ca. 30%): Diese Arten sind rote oder rosafarbene, randständige, dünne Papeln oder Plaques, häufig am Stamm, die schwer von Psoriasis oder lokalisierter Dermatitis zu unterscheiden sind.

  • Morpheaform (5 bis 10%): Bei diesen Typen handelt es sich um flache, narbenartige, verhärtete Plaques, die fleischfarben oder hellrot sein können und vage Ränder haben.

  • Andere: Andere Arten sind möglich. Noduläre und oberflächliche Basalzellkarzinome können Pigment produzieren (manchmal pigmentierte Basalzellkarzinome genannt).

Manifestationen des Basalzellkarzinoms
Noduläres Basalzellkarzinom
Noduläres Basalzellkarzinom
Dieses Foto zeigt einen oberflächlichen, langsam wachsenden, ulzerierten Knoten.

Foto zur Verfügung gestellt von Thomas Habif, M.D.

Noduläres Basalzellkarzinom
Noduläres Basalzellkarzinom
Diese Läsion erscheint gewöhnlich als ein festes, perlmuttförmiges, kuppelförmiges Knötchen, das oft mehrere telangiekt... Erfahren Sie mehr

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Morpheaformes Basalzellkarzinom
Morpheaformes Basalzellkarzinom
Dieses Basalzellkarzinom erscheint als flache, wachsartige, schlecht abgegrenzte Plaque mit prominenter Teleangiektasie... Erfahren Sie mehr

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Pigmentiertes Basalzellkarzinom
Pigmentiertes Basalzellkarzinom
Ein pigmentiertes Basalzellkarzinom ist selten. Diese Läsionen werden manchmal als pigmentierte Naevi oder maligne Mela... Erfahren Sie mehr

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Meist tritt das Karzinom als glänzende Papel auf, vergrößert sich langsam und weist nach ein paar Monaten oder Jahren eine glänzende, perlartige Grenze mit deutlich sichtbaren, gewundenen Gefäßen (Telangiektasien) an der Oberfläche mit zentraler Delle oder Ulkus auf. Wiederkehrende Verkrustungen oder Blutungen sind nicht ungewöhnlich. Oft verkrusten und heilen die Karzinome im Wechsel, was unberechtigterweise die Besorgnis von Ärzten und Patienten bezüglich der Bedeutung der Läsion vermindert.

Diagnose von Basalzellkarzinom

  • Biopsie

Die Diagnose eines Basalzellkarzinoms erfolgt durch Biopsie und histologische Untersuchung

Prognose für Basalzellkarzinom

Basalzellkarzinome metastasieren äußerst selten, können jedoch in gesunde Gewebe einwachsen. Selten kommt es sogar zum Tod, weil das Karzinom in darunterliegende vitale Strukturen und Öffnungen (Augen, Ohren, Mund, Knochen, Dura mater) einwächst oder sie umschließt.

Fast 25% der Patienten mit einer Basalzellkarzinom-Anamnese entwickeln innerhalb von 5 Jahren nach dem Auftreten des ursprünglichen Karzinoms ein neues Basalzellkarzinom. Folglich sollte bei Patienten mit einer Basalzellkarzinom-Anamnese jährlich eine Hautuntersuchung durchgeführt werden.

Behandlung von Basalzellkarzinom

  • In der Regel mit lokalen Methoden

Die Behandlung des Basalzellkarzinoms sollte durch einen Spezialisten erfolgen.

Das klinische Erscheinungsbild, die Größe, die Lokalisation und der histologische Subtyp sind ausschlaggebend für die Wahl der Behandlung: Kürettage und Elektrodesikkation, chirurgische Exzision, Kryochirurgie, topische Chemotherapie (Imiquimod oder 5-Fluorouracil) und photodynamische Therapie oder gelegentlich auch Strahlentherapie.

Rezidive oder mangelhaft behandelte Karzinome, größere Karzinome, Karzinome an rezidivprädisponierten Lokalisationen (z. B. Kopdf und Nacken) und Morphea-ähnliche Karzinome mit schlechter Abgrenzung werden oft mit mikroskopisch kontrollierter Chirurgie entfernt, bei der die Gewebegrenzen so lange exzidiert werden, bis die Proben mikroskopisch tumorfrei sind.

Wenn Patienten an einer metastasierenden oder lokal fortgeschrittenen Erkrankung leiden und nicht für eine Operation oder Strahlentherapie in Frage kommen (z. B. weil die Läsionen groß, rezidivierend oder metastasierend sind), können Vismodegib und Sonidegib verabreicht werden. Beide Medikamente hemmen den Hedgehog-Signalweg, ein Signalweg, der bei einigen Tumoren das Ansprechen auf Strahlen- und Chemotherapie beeinflusst und bei den meisten Patienten mit Basalzellkarzinom abnormal mutiert ist. Cemiplimab, ein Inhibitor des programmierten Todesrezeptors 1 (PD-1), ist eine Option für Patienten, die Hedgehog-Signalweg-Inhibitoren nicht vertragen (1).

Literatur zur Therapie

  1. 1. Stratigos AJ, Sekulic A, Peris K, et al: Cemiplimab in locally advanced basal cell carcinoma after hedgehog inhibitor therapy: An open-label, multi-centre, single-arm, phase 2 trial. Lancet Oncol 22(6):848–857, 2021. doi: 10.1016/S1470-2045(21)00126-1

Prävention von Basalzellkarzinom

Da beim basalen Zellkarzinom ein Bezug zu UV-Exposition zu bestehen scheint, werden eine Reihe von Maßnahmen empfohlen, um die Exposition zu begrenzen.

  • Vermeidung von Sonneneinstrahlung: Suche nach Schatten, Minimierung von Outdoor-Aktivitäten zwischen 10 Uhr vormittags und 4 Uhr nachmittags (wenn die Sonnenstrahlen am stärksten sind), die Vermeidung von Sonnenbaden der Nutzung von Sonnenbänken

  • Die Verwendung von Schutzkleidung: langärmelige Hemden, Hosen und breitkrempige Hüten

  • Verwendung von Sonnenschutzmitteln: Mindestens Lichtschutzfaktor (SPF) 30 mit Breitspektrum-UVA/UVB-Schutz nach Anweisung verwendne (d. h. alle 2 Stunden sowie nach dem Schwimmen oder Schwitzen neu auftragen); Sonnenschutzmittel sollten nicht verwendet werden, um sich länger in der Sonne aufhalten zu können

Wichtige Punkte

  • Basalzellkarzinome, die häufigsten Hautkrebsarten, sind besonders häufig bei hellhäutigen Menschen auf sonnenexponierter Haut.

  • Eine Diagnose bei typischen Läsionen (z. B. glänzende, sich langsam vergrößernde Papel, oft mit einem glänzenden, perligen Rand) und Läsionen, die leicht bluten oder abwechselnd verkrusten und abheilen, erwägen.

  • Überweisen Sie Patienten für die Behandlung, welche meist aus lokalen destruktiven Methoden besteht, an Spezialisten.