Hyphaema

(Blutung in der Vorderkammer des Auges)

VonAnn P. Murchison, MD, MPH, Wills Eye Hospital
Überprüft/überarbeitet Mai 2022
DIE AUSGABE FÜR MEDIZINISCHE FACHKREISE ANSEHEN

Ein Hyphaema bezeichnet eine Blutung in die vordere Kammer (den mit Flüssigkeit gefüllten Raum zwischen der klaren Hornhaut und der farbigen Iris) des Auges. Bis zu mehreren Tagen nach der Verletzung kann eine zusätzliche Blutung (Nachblutung) auftreten.

(Siehe auch Überblick über Augenverletzungen.)

Ein Hyphaema gibt sich normalerweise nach medizinischer Behandlung, muss allerdings überwacht werden, da es zu einem dauerhaften teilweisen oder vollständigen Verlust des Sehvermögens führen kann. Ein Verlust des Sehvermögens kann durch vermehrten Druck innerhalb des Auges Glaukom (grüner Star) verursacht werden, indem Blut die Hornhaut einfärbt.

Blick ins Innere des Auges

Menschen mit einem Hyphaema haben oft eine unscharfe Sicht und Schmerzen, wenn sie hellem Licht ausgesetzt sind. Wenn das Hyphaema groß genug ist, ist die Blutschicht hinter dem unteren Teil der Hornhaut sichtbar, wenn der Betroffene aufrecht sitzt. Die Schicht kann aber so dünn sein, dass sie nur unter der Lupe zu sehen ist.

Behandlung eines Hyphämas

  • Bettruhe mit hochgelagertem Kopf

  • Schutz über das Auge

  • Augentropfen

Jemand mit einem Hyphaema sollte so schnell wie möglich von einem Ophthalmologen (einem Arzt, der sich auf die Untersuchung und operative wie nicht operative Behandlung von Augenkrankheiten spezialisiert hat) untersucht werden. Manche Menschen mit schweren Blutungen oder Blutungsstörungen (die Nachblutungen wahrscheinlicher werden lassen) oder die Gerinnungshemmer einnehmen, müssen eventuell im Krankenhaus behandelt werden.

Zur Behandlung gehört in der Regel Bettruhe mit Hochstellung des Kopfendes des Betts, damit das Blut sich absetzen kann. Oft werden Augentropfen verabreicht, um die Pupille zu weiten (wie etwa Atropin) und die Entzündung und eine Vernarbung innerhalb des Auges so gering wie möglich zu halten (in der Regel mit Kortikosteroiden). Das Auge wird mit einem Schutzpflaster vor weiteren Schädigungen geschützt.

Ärzte messen den Druck im Auge in den ersten Tagen wenigstens einmal täglich. Diese Messung wird schmerzlos mit einem sogenannten Tonometer vorgenommen. Falls der Druck hoch ist, treten bei den Betroffenen Übelkeit, Augenschmerzen und ein reduziertes Sehvermögen auf. Ein Augenarzt kann Augentropfen verabreichen, die auch zur Behandlung eines Glaukoms (grüner Star) verwendet werden, um den Druck zu mindern. Aspirin und andere nichtsteroidale Antirheumatika, die Blutungen verursachen können, sollten aber nach Möglichkeit mehrere Wochen lang gemieden werden. Da ein Hyphaema das lebenslange Risiko ein Glaukom (grüner Star) zu bekommen erhöht, sollten Menschen, die ein Hyphaema erlitten haben, ihre Augen jedes Jahr untersuchen lassen.

Bei schwerer Blutung oder Nachblutungen kann ein Ophthalmologe Aminocaprinsäure oder Tranexamsäure verordnen, ein Medikament, das die Blutgerinnung beschleunigt. In seltenen Fällen muss das Blut, wenn wiederholte Blutungen den Druck im Auge erhöhen, chirurgisch abgelassen werden.