Arzneimittelbedingte Gastroenteritis und chemisch bedingte Gastroenteritis

VonJonathan Gotfried, MD, Lewis Katz School of Medicine at Temple University
Überprüft/überarbeitet Juni 2023
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Gastroenteritis ist eine Entzündung der Schleimhaut des Magens und des Dünn- und Dickdarms. Obwohl sie im Normalfall durch eine Infektion mit einem Mikroorganismus verursacht wird, kann sie auch durch Aufnahme von Arzneimitteln, Medikamenten oder chemischen Stoffen ausgelöst werden.

(Siehe auch Übersicht über Gastroenteritis.)

Drogen und Medikamente

Übelkeit, Erbrechen und Durchfall sind häufig Nebenwirkungen von Arzneimitteln und Medikamenten. Zu den häufigen Auslösern zählen:

  • Antazida mit Magnesium als Hauptbestandteil

  • Antibiotika

  • Chemotherapeutika

  • Immuntherapie

  • Strahlentherapie

  • Colchicin (bei Gicht)

  • Digoxin (normalerweise verabreicht bei Herzschwäche oder bestimmten Herzrhythmusstörungen)

  • Medikamente zur Behandlung von Parasitenwürmen im Innern des Körpers

  • Abführmittel (Laxativa)

Die Anwendung von Antibiotika kann zu Clostridioides-difficile-induziertem Durchfall führen.

Der Missbrauch von Abführmitteln kann zu Schwäche, Erbrechen, Durchfall, Elektrolytverlust und anderen Störungen führen.

Es kann schwierig sein, zu erkennen, ob ein Arzneimittel oder ein Medikament eine Gastroenteritis verursacht. Bei leichten Fällen kann ein Arzt das Arzneimittel oder das Medikament absetzen und später wieder einnehmen lassen. Wenn die Symptome nach dem Absetzen des Arzneimittels oder Medikaments verschwinden und bei der erneuten Einnahme wieder auftreten, so ist dieses eine wahrscheinliche Ursache der gastrointestinalen Symptome. In schweren Gastroenteritis-Fällen kann ein Arzt anordnen, das Arzneimittel oder Medikament permanent abzusetzen.

Chemikalien

Eine Gastroenteritis kann durch die Aufnahme chemischer Giftstoffe entstehen (siehe Übersicht über Nahrungsmittelvergiftungen). Diese Giftstoffe werden in der Regel von Pflanzen wie Giftpilzen oder von bestimmten Meerestieren produziert und rühren daher nicht von einer Infektion her.

Eine durch chemische Toxizität bedingte Gastroenteritis kann auch auftreten, wenn Wasser oder Nahrungsmittel aufgenommen werden, die mit Chemikalien wie Arsen und Schwermetallen wie Blei, Quecksilber oder Kadmium verseucht sind, oder direkt nach dem Einnehmen oder Verschlucken einer Chemikalie oder eines Metalls. Eine Schwermetallvergiftung verursacht häufig Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen und Durchfall.

Der Arzt fragt nach kürzlich erfolgtem Kontakt mit kontaminierter Nahrung oder kontaminiertem Wasser oder mit Schwermetallen. Manchmal kann eine Gastroenteritis auf verunreinigtes Wasser oder unzureichend gekochte, verdorbene oder verunreinigte Nahrungsmittel zurückgeführt werden. Bei Menschen, die Schwermetalle aufgenommen haben, kann ein Bluttest durchgeführt werden, um den Metallspiegel im Blut zu bestimmen.

Behandlung

  • Rehydratation

Normalerweise besteht die einzige Behandlung bei einer Gastroenteritis aus Bettruhe und dem Trinken von ausreichend Flüssigkeit, so auch bei einer durch Arzneimittel, Medikamente oder Chemikalien ausgelösten Gastroenteritis. Auch ein Mensch, der erbricht, sollte in kleinen, häufigen Schlucken so viel wie möglich trinken.

Wenn Erbrechen oder Durchfall länger dauern oder die Person stark dehydriert ist, kann es notwendig sein, Flüssigkeit und Elektrolyte über eine Vene (intravenös) zu geben.

Da Kinder schneller austrocknen können, sollten sie Flüssigkeiten mit der richtigen Mischung aus Salz und Zucker bekommen. Alle kommerziell erhältlichen Lösungen, die zum Ersatz von verlorenen Flüssigkeiten und Elektrolyten entwickelt wurden (orale Rehydrierungslösungen), können eingenommen werden. Kohlensäure- und koffeinhaltige Getränke, Tee, Sportgetränke und Fruchtsäfte sind nicht geeignet. Wenn das Kind gestillt wird, sollte mit dem Stillen fortgefahren werden.

Wenn die Symptome verschwinden, kann die Person ihre Ernährung nach und nach auf weitere Nahrungsmittel ausweiten. Es ist nicht erforderlich, die Ernährung auf milde Nahrungsmittel wie Cerealien, Gelatine, Bananen, Reis, Apfelmus und Toast zu beschränken. Manche Personen können jedoch nach Durchfall für einige Tage keine Milchprodukte vertragen.