Fabry-Syndrom

(Fabry-Krankheit; Angiokeratoma diffusum)

VonMatt Demczko, MD, Mitochondrial Medicine, Children's Hospital of Philadelphia
Überprüft/überarbeitet März 2024
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Der Morbus Fabry ist eine Sphingolipidose, eine vererbte Stoffwechselstörung, die durch einen Mangel an Alpha-Galactosidase A verursacht wird, der zu Angiokeratomen, Acroparästhesien, kornealen Linsentrübungen, wiederholten fiebrigen Episoden und Nieren- oder Herzversagen führt. Die Diagnose wird klinisch und durch DNA-Analyse und/oder Enzymanalyse von Amniozyten oder Chorionzotten oder, postnatal, von Serum oder Leukozyten gestellt. Die Behandlung besteht in der Enzymersatztherapie mit rekombinantem alpha-Galactosidase A -Enzym oder Migalastat.

Für weitere Informationen, siehe Tabelle Einige Sphingolipidosen.

Siehe auch Vorgehen bei einem Patienten mit Verdacht auf eine angeborene Stoffwechselstörung

Der Morbus Fabry ist ein X-chromosomaler Mangel des lysosomalen Enzyms Alpha-Galactosidase A, das für den normalen Trihexosylceramidkatabolismus gebraucht wird. Glykolipide (Globotriaosylceramide) häufen sich in vielen Geweben an (z. B. im vaskulären Endothel, in Lymphgefäßen, Herz, Nieren).

Diagnose der Fabry-Krankheit

  • Klinische Untersuchung

  • Enzymanalyse

  • Manchmal DNA-Analyse

Die Diagnose erfolgt bei Männern durch eine Enzymanalyse und wird klinisch durch das Auftreten typischer Hautläsionen (Angiokeratome) am unteren Rumpf und durch charakteristische Merkmale wie periphere Neuropathie (mit wiederkehrenden brennenden Schmerzen in den Extremitäten), Linsentrübung und wiederholte fiebrige Episoden klinisch gestellt. Der Tod erfolgt durch Nieren- oder Herzversagen oder durch zerebrale Komplikationen einer Hypertonie oder anderer Gefäßkrankheiten.

Heterozygote Frauen sind asymptomatisch, können aber eine abgemilderte Form der Krankheit, oft mit einer kornealen Linsentrübung, haben.

Die Diagnose von Morbus Fabry wird durch DNA-Analyse (insbesondere bei Frauen) und/oder einen Galactosidaseaktivitätsassay gestellt – pränatal in den Amniozyten oder Chorionzotten und postnatal im Serum oder den weißen Blutkörperchen. (Siehe auch Prüfung wegen des Verdachts auf vererbte Störungen des Stoffwechsels.)

Behandlung der Fabry-Krankheit

  • Enzymersatz

  • Manchmal Migalastat

Die Behandlung besteht in einer Enzymsubstitution mit rekombinanter Alpha-Galaktosidase A (Agalsidase alpha oder Agalsidase beta) in Kombination mit unterstützenden Maßnahmen gegen Fieber und Schmerzen (1).

Migalastat, ein orales pharmakologisches Chaperon, das an bestimmte mutierte Formen der Alpha-Galactosidase bindet und diese stabilisiert, wird bei einigen Patienten als Alternative eingesetzt.

Eine Nierentransplantation ist bei Nierenversagen wirksam.

Literatur zur Therapie

  1. 1. Germain DP, Altarescu G, Barriales-Villa R, et al. An expert consensus on practical clinical recommendations and guidance for patients with classic Fabry disease. Mol Genet Metab. 2022;137(1-2):49-61. doi:10.1016/j.ymgme.2022.07.010

Weitere Informationen

Die folgenden englischsprachigen Quellen können nützlich sein. Bitte beachten Sie, dass das MSD-Manual nicht für den Inhalt dieser Quellen verantwortlich ist.

  1. Online Mendelian Inheritance in Man (OMIM) database: Complete gene, molecular, and chromosomal location information