Ursachen einer vaginalen Blutung in der Spätschwangerschaft

Grund

Verdächtige Befunde

Diagnostischer Ansatz*

Geburt

Abgang des blutigen Schleimpfropfes, keine aktive Blutung

Schmerzhafte, regelmäßige Uteruskontraktionen mit Zervixdilatation und Aufbrauchen

Mütterlichen Vitalzeichen und serielle Beckenuntersuchungen

Fetale Herzfrequenzüberwachung

Plazentalösung

Dunkles, geronnenes oder hellrotes Blut, die Blutung kann stark sein; bei manchen Frauen leichte oder fehlende Blutung vor der Entbindung (verdeckte Plazentaabruptio)

Schmerzhafter, druckempfindlicher Uterus, oft angespannt mit Kontraktionen

Gelegentlich mütterliche Hypotonie

Anzeichen einer fetalen Notsituation (z. B. Bradykardie oder längere Dezeleration, repetitive späte Dezelerationen, sinusförmiges Muster)

Mütterlichen Vitalzeichen und Beckenuntersuchung

Fetale Herzfrequenzüberwachung

Gesamtblutbild, Gerinnungstests

Häufig Ultraschall, obwohl er nicht sehr sensitiv ist

Placenta praevia

Plötzlich beginnende, schmerzlose vaginale Blutung mit leuchtend rotem Blut und geringer oder keiner Druckempfindlichkeit des Uterus

Häufig wird eine tief liegende Plazenta bereits in der Schwangerschaft bei einem Routine-Screening-Ultraschall entdeckt

HINWEIS: Eine digitale Zervixuntersuchung sollte nicht durchgeführt werden.

Komplettes Blutbild

Sonographie

Vasa praevia

Schmerzlose vaginale Blutung mit fetaler Instabilität, aber normalen mütterlichen Zeichen

Häufig Symptome einer Geburt

Gelegentlich Verdacht aufgrund der Befunde einer Routine-Ultraschalluntersuchung

Transvaginale Sonographie mit Farbdoppler

Uterusruptur

Starke Bauchschmerzen, Druckempfindlichkeit, Ende der Kontraktionen, häufig Verlust des Uterustonus

Leichte bis mäßige vaginale Blutung

Fetale Bradykardie oder Verlust der Herztöne

Mütterliche Tachykardie

Veränderung der Lage des Fetus

In der Regel eine Anamnese eines früheren Kaiserschnitts oder einer anderen Gebärmutteroperation

Klinischer Verdacht, basierend auf charakteristischen Anzeichen und Symptomen

Notfall-Kaiserschnitt

* Bei allen schwangeren Patientinnen sollten bei der Beurteilung der Symptome die mütterlichen Vitalzeichen, die körperliche Untersuchung und die Beurteilung des fetalen Status mittels Überwachung der fetalen Herzfrequenz oder Ultraschalluntersuchung berücksichtigt werden.