Zysten des Ausführungsgangs der Skene-Drüsen (Gll. paraurethrales) entwickeln sich neben der distalen Harnröhre. Manchmal verursachen sie perinealen Ausfluss, Dyspareunie oder Abszesse.
Die Skene-Drüsen (Periurethral- oder Paraurethraldrüsen) liegen neben der distalen Urethra.
Anatomie der Vulva
In der Mitte dieses Bildes befindet sich die Vagina, ein Kanal, der aus glatter Muskulatur besteht. Die kleine Öffnung direkt darüber ist die Harnröhre (Urethra), die die Öffnung zur Blase darstellt. Unterhalb der Vagina befindet sich der Anus. Oberhalb der Urethra befindet sich die Klitoris, ein Schwellkörper, der dem des Penis ähnelt. Die Vagina ist von den kleinen Schamlippen umgeben, die wiederum von den großen Schamlippen umgeben sind. Das Schambein befindet sich oben. Das violette Gewebe ist eine Fortsetzung der Klitoris, der Crus clitoridis. Der Bulbus des Vestibulums (blau) besteht ebenfalls aus erektilem Gewebe. Unterhalb des Bulbus befindet sich eine Bartholin-Drüse, die Mukus zur Befeuchtung der Vagina absondert. BO VEISLAND/SCIENCE PHOTO LIBRARY |
Skene-Kanal-Zysten entstehen, wenn der Ausführungsgang verlegt wird, gewöhnlich in Folge einer Entzündung der Drüse. Sie kommen hauptsächlich bei Erwachsenen vor.
Zysten können sich infizieren und zu rezidivierenden Harnwegsinfektionen und Abszessen führen. In seltenen Fällen obstruieren Skene-Ductus-Zysten (wenn sie groß genug sind) die Harnröhre.
Die meisten Skene Kanalzysten messen < 1 cm und sind asymptomatisch. Einige werden größer und verursachen eine Dyspareunie. Die ersten Symptome können denen von Harnwegsinfekten ähneln (z. B. Dysurie). Abszesse sind schmerzhaft, geschwollen, druckempfindlich und gerötet, führen gewöhnlich aber nicht zu Fieber.
DR P. MARAZZI/SCIENCE PHOTO LIBRARY
Diagnose der Skene-Ductus-Zyste
Gynäkologische Untersuchung
Die Diagnose von Skene-Kanalzysten wird in der Regel klinisch gestellt. Die meisten symptomatischen Zysten und Abszesse sind neben der distalen Urethra tastbar. Da sie jedoch von einem Divertikel der distalen Urethra klinisch nicht zu unterscheiden sind, ist zur Differenzierung eine Ultraschalluntersuchung oder eine Zystoskopie erforderlich.
Behandlung der Skene-Ductus-Zyste
Chirurgische Exzision oder Marsupialisation bei symptomatischen Zysten
Symptomatische Zysten werden exzidiert oder marsupialisiert (die umgestülpten Ränder der Zyste werden nach außen genäht).
Abszesse müssen zuerst mit oralen Breitspektrumantibiotika (z. B. Cephalexin, 500 mg alle 6 Stunden für 7–10 Tage) behandelt und erst danach exzidiert oder marsupialisiert werden.
Wichtige Punkte
Skene-Kanal-Zysten entstehen, wenn der Ausführungsgang verlegt wird, gewöhnlich in Folge einer Entzündung der Drüse.
Zysten können Abszesse bilden und/oder wiederkehrende Harnwegsinfektionen verursachen.
Die meisten sind klein und asymptomatisch; große Zysten können Dyspareunie verursachen.
Diagnose von Skene-Kanalzysten durch Beckenuntersuchung und, falls erforderlich, durch Ultraschall oder Zystoskopie.
Exzidieren oder marsupialisieren Sie symptomatische Zysten und behandeln Sie Abszesse mit Breitspektrum-Antibiotika und Exzision oder Marsupialisation.
