Diffuser Ösophagusspasmus

(Korkenzieher-Ösophagus)

VonKristle Lee Lynch, MD, Perelman School of Medicine at The University of Pennsylvania
Überprüft/überarbeitet März 2022
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Der symptomatische diffuse Ösophagusspasmus ist Teil eines Spektrums von Motilitätsstörungen, die unterschiedlich durch nichtpropulsive Kontraktionen und durch hyperdynamische Kontraktionen und manchmal in Verbindung mit einem erhöhten Druck im LES charakterisiert sind. Symptome sind Brustschmerz und gelegentlich Dysphagie. Die Diagnose wird durch einen Bariumbreischluck oder eine Manometrie gestellt. Die Therapie gestaltet sich schwierig, sie besteht aus Nitraten, Kalziumkanalblockern, Injektionen von Botulinumtoxin, chirurgischer oder endoskopischer Myotomie und Antirefluxtherapie.

(Siehe auch Übersicht zu Ösophagus- Schluckstörungen.)

Die Veränderungen der Ösophagusmotilität korrelieren schlecht mit den Symptomen der Patienten, ähnliche Veränderungen können bei verschiedenen Individuen unterschiedliche oder gar keine Symptome hervorrufen. Darüber hinaus sind weder Symptome noch pathologische Kontraktionen definitiv mit histopathologischen Veränderungen der Speiseröhre assoziiert.

Symptome und Anzeichen von diffusen Ösophagusspasmen

Manchmal ist ein diffuser Ösophagusspasmus asymptomatisch und wird zufällig gefunden.

Wenn er symptomatisch ist, verursacht ein diffuser Ösophagusspasmus typischerweise substernale Brustschmerzen und eine Dysphagie für flüssige und feste Nahrung. Sehr kalte Getränke können den Schmerz verschlimmern. Im Laufe der Jahre entwickelt sich diese Erkrankung selten zu einer Achalasie (mit eingeschränkter Ösophagusperistaltik und fehlender Relaxation des unteren Ösophagusschließmuskels beim Schlucken).

Ösophagusspasmen können starke Schmerzen ohne eine Dysphagie verursachen. Der Schmerz wird oft als substernaler drückender Schmerz beschrieben und kann bei Belastung auftreten. Solche Schmerzen können einer Angina pectoris ähneln, und die Patienten kommen oft in die Notaufnahme, weil sie befürchten, einen Herzinfarkt zu haben.

Diagnose von diffusen Ösophagusspasmen

  • Koronarischämie ausgeschlossen

  • Bariumbreischluck

  • Ösophagusmanometrie

Alternative Diagnosen umfassen die koronare Ischämie, die immer durch entsprechende Tests (z. B. EKG, kardiale Marker, Belastungstests —siehe Diagnose von Akuten Koronarsyndromen) ausgeschlossen werden muss. Eine sichere Diagnose des ösophagealen Ursprungs ist aufgrund der Symptome schwierig.

Der Bariumbreischluck kann eine verminderte Progression des Bolus und unkoordinierte simultane Kontraktionen oder tertiäre Kontraktionen zeigen. Ein schwerer Spasmus kann radiologisch einem Divertikel gleichen, ändert sich aber in Größe und Lage. In der Regel wird ein Bariumbreischluck vor der Manometrie durchgeführt, weil damit andere Ursachen für die Symptome gefunden werden können und es weniger invasiv ist.

Die Manometrie der Speiseröhre ergibt die beste Darstellung des Spasmus. Mindestens 20% der Schlucktests müssen eine kurze distale Latenz (< 4,5 Sekunden) aufweisen, um den manometrischen Kriterien für diffusen Ösophagusspasmus gerecht zu werden. Allerdings müssen die Spasmen während der Untersuchung nicht auftreten.

Eine Speiseröhrenszintigraphie und Provokationstests mit Medikamenten (z. B. Edrophoniumchlorid 10 mg IV) haben sich in der Diagnostik nicht als hilfreich erwiesen.

Behandlung von diffusen Ösophagusspasmen

  • Kalziumkanalblocker

  • Injektion mit Botulinumtoxin

  • Gelegentlich chirurgische oder endoskopische Myotomie

Die Therapie des Ösophagusspasmus bereitet Schwierigkeiten, kontrollierte Studien über die Behandlungsformen fehlen. Anticholinergika, trizyklische Antidepressiva, Nitroglycerin und lang wirkende Nitrate haben eine begrenzte Wirkung. Kalziumkanalblocker, oral gegeben (z. B. Verapamil 80 mg 3-mal täglich, Nifedipin 10 mg 3-mal täglich), können nützlich sein.

In seltenen Fällen wird ein Versuch mit einer Injektion von Botulinumtoxin Typ A in den Ösophagus und/oder unteren Ösophagussphinkter durchgeführt.

Die Behandlung mit Medikamenten ist in der Regel erfolgreich, ansonsten wurde in schweren Fällen eine chirurgische oder perorale endoskopische Myotomie über die gesamte Länge des Ösophagus durchgeführt.