(Siehe auch Übersicht Gallenfunktion Übersicht Gallenfunktion Die Leber produziert jeden Tag 500 bis 600 ml Gallenflüssigkeit. Galle ist isosmotisch mit dem Plasma und besteht v. a. aus Wasser und Elektrolyten, aber auch aus organischen Verbindungen wie... Erfahren Sie mehr .)
Das Postcholezystektomiesyndrom kommt bei 5-40% der Patienten vor. Es handelt sich um Gallenblasensymptome, die andauern oder sich nach der Cholezystektomie Operative Eingriffe Unter einer Cholelithiasis versteht man das Vorhandensein von einem oder mehreren Konkrementen (Gallensteinen) in der Gallenblase. In den entwickelten Ländern haben etwa 10% der Erwachsenen... Erfahren Sie mehr entwickeln oder auf andere Symptome, die nach der Cholezystektomie entstehen. Die Entfernung der Gallenblase, des Speicherorgans für die Galle, hat normalerweise wenig unerwünschte Wirkungen auf die Funktion der Gallenwege oder die Druckverhältnisse. Bei ca. 10% hat die Gallenkolik ihre Ursache anscheinend in funktionellen oder strukturellen Veränderungen des Sphincter Oddi mit der Folge von verändertem biliärem Druck oder erhöhter Empflindlichkeit.
Die häufigsten Symptome sind eher Verdauungsstörungen oder andere unspezifische Symptome als echte Gallenkoliken. Die selten auftretende Papillenstenose ist eine fibrotische Verengung im Sphinktergebiet, die wahrscheinlich durch Trauma oder Entzündung als Folge von Pankreatitis, endoskopischen Eingriffen (z. B. endoskopische retrograde Cholangiopankreatikografie) oder stattgehabtem spontanem Steinabgang auftritt. Andere Ursachen sind verbliebene Gallengangssteine Choledocholithiasis und Cholangitis Choledocholithiasis ist das Vorhandensein von Steinen in Gallengänge; die Steine können sich in der Gallenblase selbst oder in den Gallengängen bilden. Diese Steine können... Erfahren Sie mehr , Pankreatitis Übersicht zur Pankreatitis Man unterscheidet eine akute und eine chronische Pankreatitis. Die akute Pankreatitis ist eine Entzündung, die sowohl klinisch als auch histologisch vollkommen ausheilt. Die chronische Pankreatitis... Erfahren Sie mehr und gastroösophagealer Reflux Gastroösophageale Refluxkrankheit Aufgrund der Unfähigkeit des LES kommt es zum Reflux von Mageninhalt in die Speiseröhre und zur Ausbildung von brennendem Schmerz. Ein länger bestehender Reflux führt zu... Erfahren Sie mehr .
Diagnose
ERCP mit biliärer Manometrie oder MRCP
Ausschluss von nicht-biliärenSchmerzursachen
Patienten mit einem Postcholezystektomieschmerz sollten wie beschrieben hinsichtlich extrabiliärer wie auch biliärer Ursachen abgeklärt werden. Wenn der Schmerz auf eine Gallenkolik hinweist, sollte alkalische Phosphatase, Bilirubin, ALT, Amylase und Lipase bestimmt und eine MRCP ggf. gefolgt von einer endoskopischen retrograden Cholangiopankreatikografie mit biliärer Manometrie durchgeführt werden ( Laboruntersuchungen der Leber und der Gallenblase Laboruntersuchungen der Leber und der Gallenblase Laboruntersuchungen haben folgende Aussagekraft: Erkennen von Leberfunktionsstörungen Beurteilung der Schwere der Leberschädigung Überwachung des Verlaufs von Erkrankungen der Leber und der... Erfahren Sie mehr und Bildgebende Untersuchungen der Leber und Gallenblase Bildgebende Untersuchungen der Leber und Gallenblase Bildgebende Verfahren sind für die genaue Diagnose von Gallenwegserkrankungen wesentlich und wichtig zum Nachweis fokaler Leberläsionen (z. B. Abszess, Tumor). Begrenzt einsetzbar sind sie bei... Erfahren Sie mehr ). Erhöhte Leberenzyme lassen eine Sphincter Oddi-Dysfunktion vermuten; erhöhte Werte der Amylase und Lipase deuten auf eine Dysfunktion des pankreatischen Teils des Sphinkters hin.
Eine Dysfunktion wird am sichersten durch biliäre Manometrie während endoskopische retrograde Cholangiopankreatikografie Endoskopisch-retrograde Cholangiopankreatikographie (ERCP) Bildgebende Verfahren sind für die genaue Diagnose von Gallenwegserkrankungen wesentlich und wichtig zum Nachweis fokaler Leberläsionen (z. B. Abszess, Tumor). Begrenzt einsetzbar sind sie bei... Erfahren Sie mehr nachgewiesen, allerdings birgt die endoskopische retrograde Cholangiopankreatikografie ein 15- bis 30%iges Risiko einer post-interventionellen Pankreatitis. Die Manometrie zeigt einen erhöhten Druck im Gallentrakt. Eine langsame Transitzeit in den Gallenwegen bei der Szintigraphie weist ebenfalls auf eine Sphincter Oddi-Dysfunktion hin. Die Diagnose von Papillenstenose basiert auf einer eindeutigen Anamnese wiederkehrenden Episoden von Gallenwegsschmerzen und anomalen Leber- (oder Pankreas-)enzymwerten.
Therapie
Gelegentlich endoskopische Sphinkterotomie
Eine endoskopische Sphinkterotomie kann wiederkehrende Schmerzen aufgrund einer Sphincter Oddi-Dysfunktion beheben, inbesondere, wenn sie aufgrund einer papillären Stenose entstanden sind. ERCP und Manometrie wurden zur Behandlung der Schmerzen nach Cholezystektomie eingesetzt; jedoch gibt es keine aktuellen Hinweise darauf, dass diese Behandlung bei Patienten ohne objektive Krankheitszeichen wirksam ist. Diese Patienten sollten symptomatisch behandelt werden.