Bei vielen Personen gehen einem Krampfanfall ungewöhnliche Empfindungen voraus.
Manche Krampfanfälle verursachen unkontrollierbares Zittern und Verlust des Bewusstseins, doch bisweilen bewegen sich die Betroffenen nicht mehr oder nehmen nicht mehr wahr, was passiert.
Die Ärzte schließen aufgrund der Symptome auf die Diagnose, die Identifikation der Ursache erfordert jedoch gewöhnlich eine Bildgebung des Gehirns, Bluttests und Elektroenzephalografie (zur Aufzeichnung der elektrischen Aktivität des Gehirns).
Bei Bedarf können Medikamente helfen, Krampfanfälle zu verhindern.
Eine normale Gehirnfunktion setzt eine geordnete, organisierte, koordinierte Entladung von elektrischen Impulsen voraus. Mithilfe elektrischer Impulse kommuniziert das Gehirn mit dem Rückenmark, den Nerven und Muskeln wie auch innerhalb seiner eigenen Bereiche. Wenn die elektrische Aktivität des Gehirns gestört ist, können Krampfanfälle eintreten.
Ungefähr 2 Prozent der Erwachsenen erleben irgendwann im Leben einmal einen Krampfanfall. Zwei Drittel von ihnen bekommen nie wieder einen solchen Anfall. Meist beginnen Anfallkrankheiten im frühen Kindes- oder späten Erwachsenenalter.
Arten von Krampfanfällen
Krampfanfälle können wie folgt beschrieben werden:
Epileptisch: Bei diesen Krampfanfällen gibt es keinen erkennbaren Auslöser (d. h., sie sind unprovoziert) und sie treten mindestens zweimal auf. Ein Krampfanfall wird noch nicht als Epilepsie betrachtet. Epilepsie bzw. epileptische Krampfanfälle gehören zu den Anfallkrankheiten. Die Ursache von epileptischen Krampfanfällen ist häufig unbekannt (als idiopathische Epilepsie bezeichnet). Sie können jedoch durch verschiedene Gehirnerkrankungen verursacht werden, wie strukturelle Abweichungen, Schlaganfälle Überblick über den Schlaganfall Bei einem Schlaganfall verstopfen oder reißen die Arterien, die das Gehirn versorgen. Dadurch stirbt das Hirngewebe in einem Teil des Gehirns ab (Hirninfarkt) und es kommt sehr plötzlich zu... Erfahren Sie mehr oder Tumoren Übersicht über Hirntumoren Ein Hirntumor kann eine gutartige (benigne) oder bösartige (maligne) Geschwulst im Gehirn sein. Es kann seinen Ursprung im Gehirn haben oder sich von einem anderen Körperteil zum Gehirn hin... Erfahren Sie mehr . In diesem Fall werden sie als symptomatische Epilepsie bezeichnet. Symptomatische Epilepsie tritt am häufigsten bei Neugeborenen Infantile Spasmen Bei infantilen Spasmen reißen Kinder plötzlich die gebeugten Arme hoch, neigen Kopf und Oberkörper nach vorn und strecken die Beine. Die Spasmen werden gewöhnlich durch schwere Gehirnerkrankungen... Erfahren Sie mehr und älteren Menschen auf.
Nicht epileptisch: Diese Krampfanfälle werden durch eine umkehrbare Störung oder einen anderen vorübergehenden Zustand ausgelöst (provoziert), der das Gehirn reizt, wie eine Infektion, Kopfverletzung oder Reaktion auf ein Medikament oder eine Droge. Bei Kindern kann Fieber einen nicht epileptischen Krampfanfall auslösen (einen sogenannten Fieberkrampf Fieberkrämpfe Fieberkrämpfe werden durch Fieber mit einer Temperatur von über 38 °C ausgelöst. Die meisten Fieberkrämpfe sind harmlos und werden durch leichte Infektionen verursacht. Seltener ist ein Fieberkrampf... Erfahren Sie mehr ).
Bestimmte psychische Erkrankungen können Symptome verursachen, die einem Krampfanfall ähneln, sogenannte psychogene nicht epileptische Krampfanfälle oder Pseudoepilepsie.
Ursachen von Anfallkrankheiten
Welche Ursachen am häufigsten sind, hängt davon ab, wann die Krampfanfälle einsetzen:
Vor dem Alter von 2 Jahren: Hohes Fieber oder vorübergehende Stoffwechselstörungen, wie ungewöhnliche Konzentrationen von Zucker (Glukose), Kalzium, Magnesium, Vitamin B6 oder Natrium im Blut, können einen oder mehrere Krampfanfälle auslösen. Die Krampfanfälle hören auf, wenn das Fieber oder die Anomalie behoben ist. Wenn ohne solche Auslöser weitere Krampfanfälle eintreten, ist die Ursache wahrscheinlich eine Verletzung während der Geburt Geburtsverletzungen bei Neugeborenen Geburtsverletzungen sind Schäden, die aufgrund physischen Drucks während der Geburt entstehen, meist beim Durchtritt durch den Geburtskanal. Viele Neugeborene erleiden lediglich leichte Verletzungen... Erfahren Sie mehr
, ein Geburtsfehler Überblick über Geburtsfehler des Gehirns und der Wirbelsäule Diese Geburtsfehler des Gehirns und der Wirbelsäule können im frühen oder späten Stadium der fetalen Entwicklung auftreten. Zu den typischen Symptomen zählen intellektuelle Behinderung, Lähmung... Erfahren Sie mehr oder eine angeborene Stoffwechsel- Überblick über erbliche Stoffwechselstörungen Erbliche Stoffwechselstörungen sind genetische Krankheiten, die zu Stoffwechselproblemen führen. Erblich (Hereditär) bedeutet, dass Gene von einer Generation zur nächsten weitergegeben werden... Erfahren Sie mehr oder Hirnleistungsstörung.
2 bis 14 Jahre: Häufig ist die Ursache unbekannt (siehe auch Krampfanfälle bei Kindern Krampfanfälle bei Kindern Krampfanfälle sind periodische Störungen der elektrischen Aktivität des Gehirns, die in gewissem Maße zu einer vorübergehenden Funktionsstörung des Gehirns führen. Wenn ältere Säuglinge oder... Erfahren Sie mehr ).
Erwachsene: Eine Kopfverletzung Überblick über die Kopfverletzungen Kopfverletzungen, bei denen das Gehirn in Mitleidenschaft gezogen wurde, sind besonders besorgniserregend. Häufige Ursachen für Kopfverletzungen sind unter anderem Stürze, Autounfälle, Körperverletzungen... Erfahren Sie mehr , ein Schlaganfall Überblick über den Schlaganfall Bei einem Schlaganfall verstopfen oder reißen die Arterien, die das Gehirn versorgen. Dadurch stirbt das Hirngewebe in einem Teil des Gehirns ab (Hirninfarkt) und es kommt sehr plötzlich zu... Erfahren Sie mehr oder ein Tumor Übersicht über Hirntumoren Ein Hirntumor kann eine gutartige (benigne) oder bösartige (maligne) Geschwulst im Gehirn sein. Es kann seinen Ursprung im Gehirn haben oder sich von einem anderen Körperteil zum Gehirn hin... Erfahren Sie mehr kann das Gehirn schädigen und einen Krampfanfall auslösen. Alkoholentzug Entzugssymptome Alkohol (Ethanol) ist ein Beruhigungsmittel (verlangsamt die Gehirn- und Nervensystemfunktion). Der rasche oder regelmäßige Konsum von großen Mengen Alkohol kann zu gesundheitlichen Problemen... Erfahren Sie mehr (durch die plötzliche Aufgabe des Trinkens von Alkohol) ist eine häufige Ursache für Krampfanfälle. Bei rund der Hälfte der Patienten aus dieser Altersgruppe ist die Ursache jedoch unbekannt.
Ältere Erwachsene: Die Ursache kann ein Hirntumor oder Schlaganfall sein.
Krampfanfälle ohne erkennbare Ursache werden als idiopathisch bezeichnet.
Umstände, die das Gehirn reizen, wie Verletzungen, bestimmte Medikamente, Schlafentzug, Infektionen oder Fieber, oder die dem Gehirn Sauerstoff oder Energie entziehen, wie Herzrhythmusstörungen Übersicht über Herzrhythmusstörungen Herzrhythmusstörungen (Arrhythmien) entstehen durch Serien von Herzschlägen, die unregelmäßig, zu schnell oder zu langsam sind, oder sie werden durch eine fehlerhafte elektrische Reizleitung... Erfahren Sie mehr , niedriger Sauerstoffgehalt im Blut oder sehr niedriger Blutzuckerspiegel (Hypoglykämie Hypoglykämie (Unterzuckerung) Bei einer Unterzuckerung enthält das Blut ungewöhnlich wenig Zucker (Glukose). Unterzuckerung (Hypoglykämie) wird häufig durch die Medikamente ausgelöst, die den Diabetes kontrollieren sollen... Erfahren Sie mehr ), können einen Krampfanfall herbeiführen, und zwar unabhängig davon, ob die Person eine Anfallkrankheit hat oder nicht. Einen Krampfanfall, der durch einen solchen Stimulus ausgelöst wird, nennt man einen provozierten Krampfanfall (und er ist somit ein nicht epileptischer Krampfanfall).
Personen mit einer Anfallkrankheit erleiden häufiger einen Krampfanfall, wenn Folgendes eintritt:
Sie stehen unter übermäßigem körperlichem oder emotionalem Stress.
Sie sind betrunken oder haben Schlafmangel.
Sie haben plötzlich damit aufgehört, zu trinken oder Beruhigungsmittel einzusetzen.
Diese Umstände zu vermeiden, kann dazu beitragen, Krampfanfälle zu verhindern.
Selten werden Krampfanfälle durch wiederholte Geräusche, blitzende Lichter, Videospiele und sogar Berührungen an bestimmten Körperstellen ausgelöst. In diesen Fällen wird die Störung Reflex-Epilepsie genannt.
Symptome von Anfallkrankheiten
Eine Aura (ungewöhnliche Empfindungen) beschreibt, wie sich eine Person fühlt, bevor ein Krampfanfall einsetzt. Normalerweise ist sie Teil eines beginnenden fokalen Anfalls ohne Bewusstseinsstörung Fokale Anfälle . Eine Aura kann Folgendes umfassen:
Ungewöhnliche Geruchs- oder Geschmacksempfindungen
Bauchkribbeln
Ein Gefühl, als ob ein neues Erlebnis schon einmal stattgefunden hätte (sogenanntes Déjà-vu) oder das Gegenteil – etwas Bekanntes wirkt seltsam unvertraut (Jamais-vu-Erlebnis)
Ein eindringliches Gefühl, dass ein Anfall kurz bevorsteht
Fast alle Anfälle sind relativ kurz und dauern einige Sekunden bis einige Minuten. Die meisten Anfälle dauern ein bis zwei Minuten.
Gelegentlich treten Krampfanfälle wiederholt immer wieder auf, wie bei Status epilepticus.
Die meisten Personen mit Krampfanfällen wirken zwischen den Anfällen normal und verhalten sich normal.
Die Symptome der Krampfanfälle hängen davon ab, welcher Teil des Gehirns von der ungewöhnlichen elektrischen Entladung betroffen Gehirnschäden nach Gehirnregion Da bestimmte Bereiche im Gehirn spezifische Funktionen kontrollieren, bestimmt der Ort der Schädigung, welche Funktion beeinträchtigt wird. Welche Seite des Gehirns betroffen ist, ist ebenfalls... Erfahren Sie mehr ist:
Starke Geruchswahrnehmung (angenehm oder unangenehm), wenn ein Teil des Großhirns namens Insellappen oder Inselrinde betroffen ist
Visuelle Halluzinationen (Sehen von ungeformten Bildern), wenn der Okzipitallappen betroffen ist
Unfähigkeit, zu sprechen, wenn der Bereich betroffen ist, der die Sprache kontrolliert (im Frontallappen)
Eine Konvulsion (Zuckungen und Muskelverkrampfungen im ganzen Körper), wenn große Bereiche auf beiden Seiten des Gehirns betroffen sind
Krampfanfälle können wie folgt klassifiziert werden:
Motorisch: Mit abnormen Muskelkontraktionen (wie zuckenden Gliedmaßen oder Konvulsionen)
Nicht motorisch: Ohne abnorme Muskelkontraktionen
Weitere mögliche Symptome umfassen Taubheit oder Kribbeln in einem bestimmten Teil des Körpers, kurze Episoden von Teilnahmslosigkeit, Verlust des Bewusstseins und Verwirrtheit. Die Betroffenen können erbrechen, wenn sie das Bewusstsein verlieren. Sie können die Kontrolle über Muskeln, Blase oder den Darm verlieren. Manche Betroffenen beißen sich auf die Zunge.
Die Symptome unterscheiden sich auch abhängig von folgenden Eigenschaften der Krampfanfälle:
Anfälle mit fokalem Beginn (der Krampfanfall beginnt auf einer Seite des Gehirns)
Anfälle mit generalisiertem Beginn (der Krampfanfall beginnt auf beiden Seiten des Gehirns)
Es gibt verschiedene Arten von fokalen und generalisierten Krampfanfällen. Die meisten Betroffenen haben nur eine Form dieser Anfälle. Andere wiederum haben zwei oder mehr Formen.
Einige Arten von Krampfanfällen können fokal sein und dann generalisiert werden:
Fokale Anfälle
Bei Anfällen mit fokalem Beginn ist zunächst nur eine Seite des Gehirns betroffen.
Anfälle mit fokalem Beginn umfassen Folgendes:
Automatismen (koordinierte, ziellose, repetitive motorische Aktivität)
Atonische Anfälle (mit Verlust des Muskeltonus)
Klonische Anfälle (mit rhythmischen Muskelzuckungen)
Epileptische Spasmen (mit Beugen und Strecken der Arme und Vorbeugen des Oberkörpers) bei Kindern
Hyperkinetische Anfälle (mit Bewegungen wie beim Fahrradfahren oder zappelnden Beinen)
Myoklonische Anfälle (mit plötzlichen, blitzartigen Muskelzuckungen)
Tonisch (mit Versteifung der Muskeln einer Gliedmaße oder einer Körperseite)
Manche Menschen erholen sich nach einem Anfall mit fokalem Beginn wieder vollständig. Bei anderen breitet sich die veränderte elektrische Entladung auf benachbarte Bereiche und auf die andere Seite des Gehirns aus, was zu einem generalisierten Anfall führt. Generalisierte Krampfanfälle, die von fokalen Krampfanfällen herrühren, werden fokale Anfälle mit Entwicklung zu bilateralen Anfällen genannt. Das heißt, sie beginnen auf einer Seite des Gehirns und breiten sich dann auf beide Seiten aus.
Anfälle mit fokalem Beginn werden danach klassifiziert, ob der Betroffene während des Anfalls bei Bewusstsein ist:
Das Bewusstsein wird aufrechterhalten (sogenannte fokale Anfälle ohne Bewusstseinsstörung).
Das Bewusstsein ist beeinträchtigt (sogenannte fokale Anfälle mit Bewusstseinsstörung).
Bewusstsein bezieht sich auf die Wahrnehmung der eigenen Person und der Umgebung. Wenn das Bewusstsein während eines Anfalls beeinträchtigt ist, gilt dieser unweigerlich als fokaler Krampfanfall mit Bewusstseinsstörung. Der Arzt stellt fest, ob die Betroffenen während eines Krampfanfalls bei Bewusstsein blieben, indem er sie danach fragt oder anspricht, falls gerade ein Krampfanfall auftritt.
Bei fokalen Anfällen ohne Bewusstseinsstörung beginnen die ungewöhnlichen elektrischen Entladungen in einem kleinen Bereich des Gehirns und bleiben auf diesen Bereich beschränkt. Da nur ein kleiner Bereich des Gehirns betroffen ist, stehen die Symptome mit der Funktion im Zusammenhang, für die dieser Bereich zuständig ist. Ist beispielsweise der kleine Gehirnbereich betroffen, der die Bewegungen des rechten Arms steuert (im Frontallappen), könnte der rechte Arm unwillkürlich gehoben werden und zucken, während der Kopf in Richtung des angehobenen Arms gedreht wird. Die Betroffenen sind bei Bewusstsein und sich ihrer Umgebung vollkommen bewusst. Ein fokaler Anfall ohne Bewusstseinsstörung kann jedoch zu einem Anfall mit Bewusstseinsstörung fortschreiten.
Jackson-Anfälle gehören zu den fokalen Anfällen ohne Bewusstseinsstörung. Die Symptome beginnen in einer Hand oder einem Fuß und wandern dann das Glied hinauf, wenn sich die elektrische Aktivität im Gehirn ausbreitet. Die Betroffenen sind sich dessen, was während des Anfalls geschieht, völlig bewusst.
Andere fokale Anfälle ohne Bewusstseinsstörung betreffen das Gesicht und breiten sich dann auf einen Arm oder manchmal ein Bein aus.
Epilepsia partialis continua ist selten. Bei dieser Form können fokale Anfälle alle paar Sekunden oder Minuten auftreten, und zwar über Tage oder gar über Jahre hinweg. Sie betreffen gewöhnlich einen Arm, eine Hand oder eine Seite des Gesichts oder des Körpers. Patienten mit Epilepsia partialis continua bleiben bei Bewusstsein. Diese Krampfanfälle haben in der Regel folgende Ursachen.
Bei Erwachsenen: Hirnschaden (wie Vernarbung aufgrund eines Schlaganfalls Überblick über den Schlaganfall Bei einem Schlaganfall verstopfen oder reißen die Arterien, die das Gehirn versorgen. Dadurch stirbt das Hirngewebe in einem Teil des Gehirns ab (Hirninfarkt) und es kommt sehr plötzlich zu... Erfahren Sie mehr ) in einem Gehirnbereich
Bei Kindern: Entzündung des Gehirns (wie bei Enzephalitis Gehirnentzündung (Enzephalitis) Enzephalitis ist die Entzündung des Gehirns, die auftritt, wenn ein Virus das Gehirn direkt infiziert oder wenn ein Virus, ein Impfstoff oder etwas anderes die Entzündung auslöst. Auch das Rückenmark... Erfahren Sie mehr und Masern Masern Masern sind eine hoch ansteckende Virusinfektion und verursachen zahlreiche Erkältungssymptome, darunter einen charakteristischen Hautausschlag. Masern werden durch ein Virus ausgelöst. Zu den... Erfahren Sie mehr
)
Bei einem fokalen Anfall mit Bewusstseinsstörung beginnen die ungewöhnlichen elektrischen Entladungen in einem kleinen Bereich des Temporallappens oder des Frontallappens und breiten sich schnell auf umliegende Bereiche aus. Die Anfälle beginnen gewöhnlich mit einer Aura, die ein bis zwei Minuten dauert. Während der Aura beginnt der Betroffene, den Bezug zu seiner Umwelt verlieren.
Während des fokalen Anfalls mit Bewusstseinsstörung ist das Bewusstsein zwar beeinträchtigt, die Betroffenen werden jedoch nicht bewusstlos. Die Betroffenen können Folgendes tun:
Starren
Kauen oder unwillkürlich schmatzen
Die Hände, Arme und Beine auf merkwürdig ziellose Weise bewegen
Unverständliche Laute von sich geben
Nicht verstehen, was andere sagen
Hilfe abwehren
Manche Betroffenen können sich unterhalten, doch dem Gespräch mangelt es an Spontaneität und Inhalt. Sie können verwirrt und desorientiert sein. Dieser Zustand kann mehrere Minuten dauern. Gelegentlich schlagen die Betroffenen um sich, wenn sie festgehalten werden.
Anfälle mit generalisiertem Beginn
Bei Anfällen mit generalisiertem Beginn sind von Anfang an beide Seiten des Gehirns betroffen. Bei den meisten Anfällen mit generalisiertem Beginn ist das Bewusstsein beeinträchtigt. Der Betroffene wird häufig ohnmächtig und es kommt meist sofort zu ungewöhnlichen Bewegungen. Der Verlust des Bewusstseins kann von kurzer Dauer sein oder lange anhalten.
Zu den Anfällen mit generalisiertem Beginn gehören die folgenden Arten:
Tonisch-klonische Anfälle (früher Grand-mal-Anfälle genannt)
Klonische Anfälle (mit anhaltenden rhythmischen Muskelzuckungen nach Versteifung der Muskeln)
Tonische Anfälle (mit Versteifung der Muskeln in allen Gliedmaßen)
Atonische Anfälle (mit Verlust des Muskeltonus)
Myoklonische Anfälle (mit rhythmischen Muskelzuckungen, denen keine Versteifung der Muskeln vorausgeht)
Myoklonisch-tonisch-klonische Anfälle (mit Muskelzuckungen, anschließender Versteifung der Muskeln und erneuten Muskelzuckungen), einschließlich juveniler myoklonischer Epilepsie
Myoklonisch-atonische Anfälle (mit Muskelzuckungen und anschließendem Verlust des Muskeltonus)
Epileptische (infantile) Spasmen
Absence-Epilepsie
Die meisten Arten von generalisierten Krampfanfällen (wie tonisch-klonische Anfälle) beinhalten ungewöhnliche Muskelkontraktionen. Kommen diese nicht vor, werden die Anfälle als Absence-Epilepsie bezeichnet.
Anfälle mit generalisiertem Beginn beinhalten zunächst ungewöhnliche Entladungen in einem tiefen, zentralen Teil des Gehirns und breiten sich gleichzeitig auf beide Seiten des Gehirns aus. Es gibt keine Aura. Die Anfälle beginnen typischerweise mit einem Aufschrei, woraufhin die Betroffenen das Bewusstsein verlieren oder in Ohnmacht fallen.
Bei Krampfanfällen mit generalisiertem Beginn, insbesondere bei generalisierten tonisch-klonischen Anfällen, kann Folgendes unternommen werden:
Starke Muskelkrämpfe und Zuckungen im ganzen Körper, da sich die Muskeln schnell und wiederholt an- und entspannen
Stürze
Zusammenbeißen der Zähne
Sich auf die Zunge beißen (kommt häufig vor)
Speichelfluss oder Schaum vor dem Mund
Verlust der Kontrolle über Blase und/oder Darm
Die Anfälle dauern gewöhnlich ein bis zwei Minuten. Nach dem Anfall haben manche Betroffenen Kopfschmerzen, sind kurzzeitig verwirrt und überaus müde. Diese Symptome können sich über Minuten oder Stunden erstrecken. Die meisten Betroffenen können sich nicht daran erinnern, was während des Anfalls passiert ist.
Bei generalisierten klonisch-tonischen Krampfanfällen kommt es zu Muskelkontraktionen (der tonische Teil) und dann in schneller Folge zur Kontraktion und Entspannung der Muskeln (der klonische Teil). Diese Krampfanfälle können folgende Eigenschaften aufweisen:
Generalisierter Beginn (betrifft beide Seiten des Gehirns)
Fokal mit Entwicklung zu bilateral (betrifft zunächst nur eine Seite des Gehirns, breitet sich dann aber auf beide Seiten aus)
Bei beiden Formen kommt es zu einem vorübergehenden Verlust des Bewusstseins, und wenn die ungewöhnlichen Entladungen sich auf beide Seiten des Gehirns ausbreiten, kommt es zu einer Konvulsion.
Fokale Anfälle mit Entwicklung zu bilateral tonisch-klonischen Anfällen (Grand-mal) beginnen meist mit einer ungewöhnlichen elektrischen Entladung in einem kleinen Gehirnbereich, die zu einem fokalen Anfall mit oder ohne Bewusstseinsstörung führt. Die Entladung breitet sich schnell auf die beiden Seiten des Gehirns aus und zieht Störungen im gesamten Gehirn nach sich. Die Symptome sind ähnlich wie bei Anfällen mit generalisiertem Beginn.
Atonische Anfälle treten hauptsächlich bei Kindern auf. Sie sind durch einen kurzen, jedoch vollständigen Verlust des Muskeltonus und Bewusstseins charakterisiert. Sie bewirken, dass Kinder auf den Boden fallen, was manchmal zu Verletzungen führt.
Bei klonischen Krampfanfällen kommt es zu rhythmischen Zuckungen der Gliedmaßen auf beiden Körperseiten und oft auch des Kopfes, des Halses, des Gesichts und des Rumpfs. Klonische Anfälle treten in der Regel bei Säuglingen auf. Sie sind viel seltener als tonisch-klonische Krampfanfälle.
Tonische Krampfanfälle treten meist im Schlaf ein, in der Regel bei Kindern. Der Muskeltonus nimmt abrupt oder allmählich zu und bewirkt eine Versteifung der Muskeln. Oft sind Gliedmaßen und Hals betroffen. Tonische Anfälle dauern gewöhnlich nur 10 bis 15 Sekunden, können aber bewirken, dass stehende Personen zu Boden fallen. Die meisten Betroffenen verlieren nicht das Bewusstsein. Wenn die Anfälle länger dauern, könnten die Muskeln mehrmals zucken, wenn der Anfall zu Ende geht.
Atypische Absence-Epilepsien (siehe unten), atonische Anfälle und tonische Anfälle treten gewöhnlich als Teil einer schweren Form der Epilepsie namens Lennox-Gastaut-Syndrom ein, das bei Kindern vor dem vierten Lebensjahr einsetzt.
Myoklonische Anfälle sind durch rasche Zuckungen eines oder mehrerer Glieder oder des Rumpfes charakterisiert. Die Anfälle sind kurz und führen nicht zu einem Bewusstseinsverlust, können aber wiederholt auftreten und zu einem tonisch-klonischen Anfall mit Verlust des Bewusstseins fortschreiten.
Bei myoklonisch-atonischen Anfällen zucken die Gliedmaßen oder der Rumpf kurz und erschlaffen danach (Drop Attack). Die Anfälle beginnen gewöhnlich im Alter zwischen 6 Monaten bis 6 Jahren. Vor dem ersten myoklonisch-atonischen Anfall haben zwei Drittel der Kinder Fieberkrämpfe und generalisierte Krampfanfälle. Entwicklung und geistige Prozesse sind typischerweise normal, aber während oder nach einem Anfall können Entwicklungs- und Denkvorgänge beeinträchtigt sein.
Juvenile myoklonische Epilepsie beginnt meist im Jugendalter. Die Anfälle beginnen meist mit Zuckungen beider Arme. Auf etwa 90 Prozent dieser Anfälle folgen generalisierte tonisch-klonische Anfälle. Manche Betroffenen haben auch Absence-Epilepsien. Die Anfälle treten häufig morgens beim Aufwachen ein, insbesondere wenn die Betroffenen unter Schlafmangel leiden. Durch Alkoholkonsum wird die Wahrscheinlichkeit für diese Anfälle ebenfalls erhöht.
Absence-Epilepsien beinhalten keine auffälligen Muskelkontraktionen. Sie können wie folgt eingestuft werden:
Typisch (früher Petit-mal genannt)
Atypisch
Typische Absence-Epilepsien setzen gewöhnlich in der Kindheit zwischen dem 5. und 15. Lebensjahr ein und dauern nicht bis ins Erwachsenenalter an. Erwachsene können gelegentlich jedoch auch typische Absence-Epilepsien haben. Absence-Epilepsien führen nicht zu Konvulsionen oder anderen beängstigenden Symptomen wie tonisch-klonische Anfälle. Die Betroffenen stürzen nicht, kollabieren nicht und haben keine Zuckungen. Stattdessen starren sie ins Leere, die Augenlider flattern und manchmal zucken die Gesichtsmuskeln. Sie werden für gewöhnlich bewusstlos und sind sich ihrer Umgebung nicht mehr bewusst. Diese Episoden dauern gewöhnlich 10 bis 30 Sekunden an. Die Betroffenen unterbrechen ihre Tätigkeit abrupt und nehmen sie genauso abrupt wieder auf. Sie haben keine Nachwirkungen und wissen nichts von dem Anfall. Ohne Behandlung haben viele Personen mehrere Anfälle an einem Tag. Die Anfälle treten oft ein, wenn die Betroffenen stillsitzen. Anfälle treten selten bei körperlicher Aktivität ein. Hyperventilation kann einen Krampfanfall auslösen.
Atypische Absence-Epilepsien unterscheiden sich von den typischen Absence-Epilepsien in folgenden Punkten:
Sie kommen seltener vor.
Sie dauern länger an.
Die Zuckungen und andere Bewegungen sind ausgeprägter.
Die Betroffenen sind sich ihrer Umgebung eher bewusst.
Die meisten Personen mit atypischen Absence-Epilepsien haben neurologische Auffälligkeiten oder Entwicklungsverzögerungen. Die atypischen Absence-Epilepsien setzen sich meist bis ins Erwachsenenalter fort.
Dravet-Syndrom
Das Dravet-Syndrom (schwere myoklonische Epilepsie des Kindesalters) entwickelt sich in der frühen Kindheit. Es hat fokale und generalisierte Eigenschaften. Im ersten Lebensjahr werden fokale Krampfanfälle typischerweise durch Fieber ausgelöst. Im Alter von etwa zwei Jahren haben Kinder häufig generalisierte myoklonische Anfälle. Bei diesen Krampfanfällen zuckt der Rumpf oder eine oder mehrere Gliedmaßen. Bei Kindern mit Dravet-Syndrom können sich auch eine atypische Abwesenheit, klonische, atonische oder tonisch-klonische Anfälle entwickeln.
Während des zweiten Lebensjahres entwickeln sich Kinder nicht mehr wie erwartet und können die bisher erreichten Entwicklungsschritte wieder verlieren. Die Kinder haben Schwierigkeiten beim Denken und Lernen und haben Koordinations- und Gleichgewichtsstörungen.
Bei etwa 70 bis 80 Prozent der Kinder mit Dravet-Syndrom ist die Ursache ein auffälliges Gen, das bekanntermaßen Krampfanfälle verursacht.
Status epilepticus
Konvulsiver Status epilepticus ist die schwerwiegendste Anfallkrankheit und gilt als medizinischer Notfall, da der Anfall nicht aufhört. Elektrische Entladungen treten im ganzen Gehirn auf und verursachen einen generalisierten tonisch-klonischen Krampfanfall.
Ein konvulsiver Status epilepticus wird diagnostiziert, wenn einer oder beide der folgenden Punkte zutreffen:
Ein Krampfanfall dauert länger als 5 Minuten
Die Betroffenen erlangen ihr Bewusstsein zwischen zwei oder mehr Krampfanfällen nicht vollständig zurück.
Die Betroffenen haben Konvulsionen mit heftigen Muskelkontraktionen und können häufig nicht richtig atmen. Die Körpertemperatur steigt. Ohne eine umgehende Behandlung können Herz und Gehirn zu stark belastet und permanent geschädigt werden, was manchmal zum Tod führt.
Ein generalisierter konvulsiver Status epilepticus hat viele Ursachen, darunter Kopfverletzungen und das plötzliche Absetzen eines Antiepileptikums.
Nonkonvulsiver Status epilepticus, eine andere Art von Status epilepticus, ruft keine Konvulsionen hervor. Die Anfälle dauern 10 Minuten oder länger an. Während eines Krampfanfalls sind mentale Prozesse (einschließlich Bewusstsein) und/oder Verhaltensweisen beeinträchtigt. Die Betroffenen können verwirrt oder abwesend erscheinen. Sie können möglicherweise nicht mehr sprechen und verhalten sich irrational. Ein nonkonvulsiver Status epilepticus erhöht das Risiko für einen konvulsiven Status epilepticus. Diese Art Krampfanfall erfordert eine sofortige Diagnose und Behandlung.
Symptome nach einem Krampfanfall
Anschließend kommt es bei den Betroffenen unter Umständen zu Kopf- und Muskelschmerzen, ungewöhnlichen Empfindungen, Verwirrtheit und ausgeprägter Müdigkeit. Diese Nachwirkungen werden postiktaler Zustand genannt. Bei manchen Betroffenen besteht nach einem Anfall auf einer Körperseite eine Schwäche, die länger anhält als der Anfall selbst (eine Störung, die als Todd-Parese bezeichnet wird).
Die meisten Betroffenen können sich nicht daran erinnern, was während des Anfalls passiert ist (ein Zustand namens postiktale Amnesie).
Komplikationen
Krampfanfälle können schwere Folgen haben. Heftige, schnelle Muskelkontraktionen können zu körperlichen Schäden führen, einschließlich Knochenbrüchen. Stürze und Unfälle infolge eines Verlusts des Bewusstseins können schwere Verletzungen zur Folge haben. Die Betroffenen könnten zahlreiche Krampfanfälle haben, ohne dass das Gehirn schwere Schäden davonträgt. Wiederkehrende Anfälle, die Konvulsionen verursachen, können jedoch schließlich die geistigen Fähigkeiten beeinträchtigen.
Wenn Krampfanfälle nicht gut kontrolliert werden, könnten die Betroffenen Schwierigkeiten haben, einen Führerschein zu erhalten. Sie könnten Schwierigkeiten haben, Ihren Arbeitsplatz zu behalten oder versichert zu werden. Sie könnten gesellschaftlich stigmatisiert sein. Dies könnte eine stark reduzierte Lebensqualität zur Folge haben.
Wenn die Krampfanfälle nicht vollständig unter Kontrolle gebracht werden, ist das Todesrisiko bei den Betroffenen doppelt bis dreimal so hoch wie bei Personen ohne Krampfanfälle.
Einige wenige Betroffene sterben aus nicht ersichtlichen Gründen – eine Komplikation, die man plötzlichen unerwarteten Tod bei Epilepsie nennt. Diese Störung tritt gewöhnlich nachts oder im Schlaf auf. Das Risiko ist am höchsten bei Patienten mit häufigen Krampfanfällen, insbesondere bei generalisierten tonisch-klonischen Krampfanfällen.
Diagnose von Anfallkrankheiten
Untersuchung durch den Arzt
Wenn zuvor keine Anfälle aufgetreten sind, Blut- und andere Tests, Bildgebung des Gehirns und gewöhnlich eine Elektroenzephalografie
Wurde die Anfallkrankheit bereits diagnostiziert, in der Regel Bluttests zur Messung der Antiepileptika-Werte
Die Diagnose eines Anfalls basiert auf Symptomen und den Beobachtungen von Augenzeugen. Symptome, die auf einen Krampfanfall hindeuten, umfassen Verlust des Bewusstseins, Muskelkrämpfe, die den Körper schütteln, Sich-auf-die-Zunge-Beißen, Verlust der Blasenkontrolle, plötzliche Verwirrtheit und Unfähigkeit, die Aufmerksamkeit zu bewahren. Bei Personen, die mindestens zwei unprovozierte Krampfanfälle zu verschiedenen Zeitpunkten hatten, diagnostizieren die Ärzte eine Anfallkrankheit (Epilepsie).
Menschen, die das Bewusstsein verlieren, haben möglicherweise keinen Krampfanfall, auch wenn sie dabei den Muskeltonus verlieren und Muskelzuckungen erleiden. Eine kurze Bewusstlosigkeit ist mit größerer Wahrscheinlichkeit eine Ohnmacht Ohnmacht Benommenheit (nahe einem Ohnmachtsanfall) ist das Gefühl, gleich in Ohnmacht zu fallen. Ein Ohnmachtsanfall (Synkope) ist ein plötzlicher, kurzer Bewusstseinsverlust, bei dem die Person auf... Erfahren Sie mehr (Synkope) und kein Krampfanfall.
Die Betroffenen werden in der Regel in der Notaufnahme untersucht. Bei einer bereits diagnostizierten Anfallkrankheit und, wenn der Betroffene sich völlig erholt hat, kann er in einer Arztpraxis untersucht werden.
Anamnese und körperliche Untersuchung
Der Bericht eines Augenzeugen kann dem Arzt wertvolle Hinweise geben. Ein Beobachter kann das Geschehen genau beschreiben, wozu der Betroffene selbst nicht in der Lage ist. Die Ärzte brauchen eine akkurate Beschreibung, die Folgendes umfasst:
Wie schnell die Episode eingetreten ist
Ob ungewöhnliche Muskelbewegungen eingetreten sind (wie Zuckungen der Kopf-, Hals- oder Gesichtsmuskeln), Zungenbeißen, Speichelfluss, Verlust der Blasen- oder Darmkontrolle oder Muskelsteifheit
Wie lange sie anhielt
Wie schnell sich die Person erholt hat
Eine schnelle Genesung deutet eher auf eine Ohnmacht als einen Krampfanfall hin. Wenn der Betroffene nach Wiedererlangen des Bewusstseins mehrere Minuten bis Stunden noch verwirrt ist, deutet dies auf einen Krampfanfall hin.
Augenzeugen könnten während des Anfalls zwar zu ängstlich sein, um sich alle Details zu merken, aber jedes Detail kann helfen. Wenn möglich, sollte die Dauer eines Anfalls mit einer Uhr oder anderweitig verfolgt und festgehalten werden. Krampfanfälle, die nur ein oder zwei Minuten dauern, können wie eine Ewigkeit erscheinen.
Die Ärzte müssen auch wissen, was der Episode vorausgegangen ist: ob der Betroffene eine Vorahnung oder Vorwarnung hatte, dass etwas Ungewöhnliches eintreten würde, und ob die Episode durch bestimmte Geräusche oder Blitzlicht ausgelöst worden sein könnte.
Die Ärzte fragen nach möglichen Ursachen für den Krampfanfall, wie z. B.:
Ob der Betroffene eine Erkrankung, die Krampfanfälle auslösen kann (wie z. B. eine Gehirninfektion Überblick über Gehirninfektionen Gehirninfektionen können von Viren, Bakterien, Pilzen, gelegentlich auch von Einzellern oder Parasiten, hervorgerufen werden. Eine weitere Gruppe von Gehirnkrankheiten, die spongiforme Enzephalopathien... Erfahren Sie mehr ) oder eine Kopfverletzung Überblick über die Kopfverletzungen Kopfverletzungen, bei denen das Gehirn in Mitleidenschaft gezogen wurde, sind besonders besorgniserregend. Häufige Ursachen für Kopfverletzungen sind unter anderem Stürze, Autounfälle, Körperverletzungen... Erfahren Sie mehr hat
Welche Drogen (einschließlich Alkohol) der Betroffene nimmt oder kürzlich abgesetzt hat
Wenn der Betroffene Medikamente zur Kontrolle der Krampfanfälle erhält, ob er diese nach Anweisung einnimmt
Ob der Betroffene ausreichend schläft (zu wenig Schlaf kann die Wahrscheinlichkeit von Krampfanfällen bei manchen Menschen erhöhen)
Bei Kindern, ob sie Verwandte haben, die auch Krampfanfälle haben
Es wird eine sorgfältige körperliche Untersuchung durchgeführt. Sie kann Aufschlüsse über die Ursache der Symptome liefern.
Tests
Nachdem ein Krampfanfall diagnostiziert wurde, sind weitere Tests notwendig, um die Ursache zu identifizieren.
Personen mit einer bekannten Anfallkrankheit benötigen möglicherweise keine Tests mit Ausnahme eines Bluttests zur Messung des Spiegels der Antiepileptika, die sie einnehmen. Wenn jedoch Symptome vorliegen, die auf eine Erkrankung hindeuten, die behandelt werden kann (wie eine Kopfverletzung oder eine Infektion), werden weitere Tests durchgeführt.
Bluttests werden häufig durchgeführt, um nach möglichen Ursachen für einen Krampfanfall zu suchen oder um herauszufinden, warum bei jemandem mit einer bekannten Anfallkrankheit ein Krampfanfall aufgetreten ist. Bei diesen Tests wird der Spiegel bestimmter Substanzen im Blut gemessen, wie Zucker, Kalzium, Natrium und Magnesium, und es wird beurteilt, ob Leber und Nieren normal funktionieren. Eine Urinprobe könnte auf den Nachweis von Freizeitdrogen untersucht werden, die nicht angegeben wurden. Solche Drogen könnten einen Krampfanfall auslösen.
Eine Elektrokardiografie Elektrokardiographie Bei der Elektrokardiographie (EKG) handelt es sich um eine schnelle, einfache und schmerzfreie Untersuchung, bei der die elektrisch verstärkten Impulse des Herzens gemessen und aufgezeichnet... Erfahren Sie mehr kann durchgeführt werden, um nach Herzrhythmusstörungen Übersicht über Herzrhythmusstörungen Herzrhythmusstörungen (Arrhythmien) entstehen durch Serien von Herzschlägen, die unregelmäßig, zu schnell oder zu langsam sind, oder sie werden durch eine fehlerhafte elektrische Reizleitung... Erfahren Sie mehr
zu suchen. Da ein ungewöhnlicher Herzrhythmus den Blutfluss zum Gehirn (und somit die Sauerstoffversorgung) stark reduzieren könnte, kann dies einen Verlust des Bewusstseins und gelegentlich einen Krampfanfall oder Symptome eines Krampfanfalls auslösen.
Eine Bildgebung des Gehirns wird in der Regel sofort durchgeführt, um nach Blutungen Intrazerebrale Blutung Eine intrazerebrale Blutung ist eine Blutung im Gehirn. Eine intrazerebrale Blutung ist in der Regel die Folge von chronischem Bluthochdruck. Das erste Symptom sind häufig starke Kopfschmerzen... Erfahren Sie mehr oder einem Schlaganfall Ischämischer Schlaganfall Bei einem ischämischen Schlaganfall stirbt Gehirngewebe ab (Hirninfarkt), weil das Gehirn aufgrund einer blockierten Arterie nicht ausreichend mit Blut und Sauerstoff versorgt wird. Ein ischämischer... Erfahren Sie mehr zu suchen. Typischerweise kann eine Computertomografie (CT) oder eine Magnetresonanztomografie (MRT) vorgenommen werden. Durch beide Untersuchungen können Auffälligkeiten im Gehirn erkannt werden, die eine mögliche Ursache der Krampfanfälle sind. Die MRT liefert klarere, detailliertere Bilder des Hirngewebes, ist jedoch nicht immer verfügbar.
Wenn die Ärzte eine Hirninfektion wie Meningitis oder Enzephalitis vermuten, wird gewöhnlich eine Spinalpunktion Spinalpunktion (Lumbalpunktion) durchgeführt.
Eine Elektroenzephalografie Elektroenzephalografie Wenn aufgrund der Vorgeschichte und der neurologischen Untersuchung der Verdacht auf eine Krankheit besteht, können weitere Untersuchungen die Diagnose absichern. Die Elektroenzephalografie... Erfahren Sie mehr (EEG) kann zur Bestätigung der Diagnose herangezogen werden. Eine EEG ist ein schmerzloses, sicheres Verfahren, mit dem die elektrische Aktivität im Gehirn aufgezeichnet wird. Der Arzt begutachtet die Aufzeichnung (Elektroenzephalogramm) im Hinblick auf Anzeichen von ungewöhnlichen elektrischen Entladungen. Da ein EEG jedoch nur über einen begrenzten Zeitraum läuft, werden Auffälligkeiten möglicherweise nicht erfasst, und das EEG sieht normal aus, obwohl der Patient eine Anfallkrankheit hat. Manchmal wird ein EEG nach einem 18- bis 24-stündigen Schlafmangel angesetzt, da elektrische Entladungen bei Schlafmangel eher wahrscheinlich sind.
Ein EEG kann wiederholt werden, da beim zweiten oder dritten Mal eine Anfallsaktivität erkannt und manchmal sogar die Art des Krampfanfalls bestimmt werden kann. Diese Informationen können bei der ersten Durchführung des Tests übersehen werden.
Wenn die Diagnose weiterhin ungewiss ist, könnten an einem Epilepsiezentrum spezialisierte Tests durchgeführt werden, wie Video-EEG-Überwachung.
Für die Video-EEG-Überwachung werden die Patienten für zwei bis sieben Tage in ein Krankenhaus eingewiesen und während Videoaufnahmen wird ein EEG durchgeführt. Wenn die Patienten Antiepileptika nehmen, werden diese häufig abgesetzt, um die Wahrscheinlichkeit für einen Krampfanfall zu erhöhen. Wenn ein Krampfanfall eintritt, vergleicht der Arzt die EEG-Aufzeichnung mit der Videoaufzeichnung des Krampfanfalls. Dann könnte er in der Lage sein, den Anfallstyp und den Bereich des Gehirns, in dem er begonnen hat, zu identifizieren.
Ein ambulantes EEG ermöglicht dem Arzt, die Gehirnaktivität über mehrere Tage aufzuzeichnen, während die Betroffenen zu Hause sind. Dies kann hilfreich sein, wenn die Krampfanfälle bei Menschen auftreten, die nicht lange in ein Krankenhaus eingewiesen werden können.
Gehirnaktivität während eines Anfalls
Ein Elektroenzephalogramm (EEG) ist eine Aufzeichnung der elektrischen Aktivität des Gehirns. Das Verfahren ist einfach und schmerzlos. Etwa 20 kleine Elektroden werden auf die Kopfhaut geklebt, und die Gehirnaktivität wird unter normalen Bedingungen aufgezeichnet. Dann wird der Patient verschiedenen Reizen, wie grellem oder flackerndem Licht, ausgesetzt, um einen Anfall auszulösen. Während eines Anfalls ist die elektrische Aktivität des Gehirns beschleunigt, wodurch ein zickzackförmiges Wellenmuster entsteht. Solche Aufzeichnungen der Gehirnwellen sind für die Diagnose einer Anfallkrankheit hilfreich. Verschiedene Anfallsformen zeigen verschiedene Wellenmuster. | ![]() |
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Prognose bei Anfallkrankheiten
Mit Behandlung wird ein Drittel der Epilepsiepatienten von Krampfanfällen geheilt, und die meisten sind kurz nach Beginn der Behandlung anfallsfrei. Bei einem weiteren Drittel kehren die Krampfanfälle weniger als halb so oft zurück wie vor der Behandlung. Wenn die Krampfanfälle durch Medikamente gut unter Kontrolle gebracht werden, können ca. 60 bis 70 Prozent der Betroffenen die Antiepileptika mit der Zeit absetzen, ohne dass die Krampfanfälle erneut auftreten.
Epileptische Krampfanfälle gelten als geheilt, wenn der Patient zehn Jahre lang keine Krampfanfälle hatte und in den letzten fünf Jahren dieses Zeitraums keine Antiepileptika eingenommen hat.
Behandlung von Anfallkrankheiten
Wenn möglich Beseitigung der Ursache
Allgemeine Maßnahmen
Medikamente zur Kontrolle der Krampfanfälle
Manchmal ein operativer Eingriff oder andere Verfahren, wenn die Medikamente nicht wirken
Wenn die Ursache der Krampfanfälle identifiziert und behoben werden kann, ist keine zusätzliche Behandlung erforderlich. Wenn der Krampfanfall beispielsweise durch einen niedrigen Blutzuckerspiegel (Hypoglykämie Hypoglykämie (Unterzuckerung) Bei einer Unterzuckerung enthält das Blut ungewöhnlich wenig Zucker (Glukose). Unterzuckerung (Hypoglykämie) wird häufig durch die Medikamente ausgelöst, die den Diabetes kontrollieren sollen... Erfahren Sie mehr ) ausgelöst wurde, wird Glukose verabreicht und die Ursache für den niedrigen Blutzuckerspiegel wird korrigiert. Andere behandelbare Ursachen umfassen eine Infektion, bestimmte Tumoren und einen ungewöhnlichen Natriumspiegel.
Wenn die Ursache nicht behoben werden kann, sind allgemeine Maßnahmen zusammen mit Medikamenten zur Behandlung von Anfallkrankheiten in der Regel ausreichend. Sind Medikamente wirkungslos, könnte ein chirurgischer Eingriff empfehlenswert sein.
Allgemeine Maßnahmen
In der Regel wird zu körperlichen und gesellschaftlichen Aktivitäten ermutigt. Personen mit einer Anfallkrankheit müssen möglicherweise einige Anpassungen vornehmen. Folgende Maßnahmen werden beispielsweise empfohlen:
Vermeidung oder Einschränkung des Konsums alkoholischer Getränke
Verzicht auf Freizeitdrogen
Verzicht auf Aktivitäten, bei denen ein plötzlicher Bewusstseinsverlust zu einer schweren Verletzung führen könnte, wie Baden, Klettern, Schwimmen oder die Verwendung elektrischer Werkzeuge
Nachdem die Krampfanfälle kontrolliert sind (gewöhnlich für mindestens 6 Monate), können diese Aktivitäten mit den entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen wiederaufgenommen werden. Sie sollten zum Beispiel nur in Anwesenheit eines Rettungsschwimmers schwimmen.
In den meisten Staaten dürfen Personen mit einer Anfallkrankheit nicht Auto fahren, bis sie für mindestens sechs Monate bis ein Jahr keinen Anfall mehr hatten.
Ein Familienmitglied oder nahestehender Mensch sowie Kollegen sollten geschult werden, um bei einem Anfall helfen zu können. Es sollte nicht versucht werden, einen Gegenstand (wie einen Löffel) in den Mund des Betroffenen zu platzieren, um die Zunge zu schützen. Derartige Anstrengungen können mehr schaden als nützen, da möglicherweise die Zähne beschädigt werden könnten oder der Betroffene den Helfer unabsichtlich beißen könnte, wenn er die Kiefer zusammenpresst. Helfer sollten bei einem Krampfanfall jedoch Folgendes tun:
Den Betroffenen vor einem Sturz bewahren
Kleidung am Hals lockern
Ein Kissen unter den Kopf legen
Den Betroffenen auf die Seite rollen
Steht kein Kissen zur Verfügung, kann der Helfer seinen Fuß oder ein Kleidungsstück unter den Kopf des Patienten platzieren.
Hat der Betroffene das Bewusstsein verloren, sollte man ihn auf die Seite rollen, um die Atmung zu erleichtern und zu verhindern, dass er Erbrochenes oder Speichel einatmet, denn dies kann zu einer Aspirationspneumonie Aspirationspneumonie und chemische Pneumonitis Eine Aspirationspneumonie ist eine Infektion der Lunge, die durch das Einatmen von Sekreten aus dem Mund und/oder von Mageninhalten verursacht wird. Eine chemische Pneumonitis ist eine Reizung... Erfahren Sie mehr führen (eine Lungenentzündung, die durch Einatmen von Speichel und/oder Mageninhalt verursacht wird).
Personen, die einen Anfall erlitten haben, sollten nicht allein gelassen werden, bis sie völlig wach und nicht mehr verwirrt sind und sich normal bewegen können. Gewöhnlich sollte der behandelnde Arzt verständigt werden.
Antiepileptika
Antiepileptika (auch Antikonvulsiva genannt) senken das Risiko eines weiteren Krampfanfalls. Sie werden gewöhnlich nur dann verordnet, wenn jemand mehr als einen Anfall erlitten hat und wenn reversible Ursachen, wie ein niedriger Blutzuckerspiegel, ausgeschlossen oder vollständig geheilt wurden. Antiepileptika werden in der Regel nicht verordnet, wenn jemand nur einen generalisierten Anfall hatte.
Die meisten Antiepileptika werden oral eingenommen.
Antiepileptika können bei einem Drittel der Patienten die Krampfanfälle vollständig unterdrücken und bei einem weiteren Drittel die Häufigkeit deutlich senken. Fast zwei Drittel der Patienten, die auf Antiepileptika ansprechen, können diese schließlich wieder absetzen, ohne einen Rückfall zu erleiden. Wenn die Antiepileptika jedoch nicht wirken, werden die Betroffenen an ein Epilepsiezentrum überwiesen und hinsichtlich einer Operation beurteilt.
Es gibt viele verschiedene Typen von Antiepileptika. Welches am wirksamsten ist, hängt von der Art des Anfalls und von anderen Faktoren ab. Bei den meisten Patienten können die Anfälle mit einem Antiepileptikum kontrolliert werden, und zwar meistens mit dem ersten oder zweiten, das ausprobiert wird. Wenn weitere Anfälle eintreten, werden andere Antiepileptika ausprobiert. In solchen Fällen kann es mehrere Monate dauern, bis festgestellt wird, welches Arzneimittel wirkt. Manche Patienten müssen mehrere Arzneimittel nehmen, wodurch das Risiko für Nebenwirkungen erhöht ist. Manche Antiepileptika werden nicht allein, sondern nur in Kombination mit anderen Antiepileptika verwendet.
Die Ärzte bestimmen sorgfältig, welche Dosis eines Antiepileptikums für den jeweiligen Patienten angemessen ist. Die beste Dosis ist die kleinste Dosis, mit der alle Anfälle gestoppt werden und die die wenigsten Nebenwirkungen hat. Die Patienten werden gefragt, ob Nebenwirkungen eingetreten sind, und bei Bedarf wird die Dosis angepasst. Manchmal wird die Menge des Antiepileptikums im Blut bestimmt.
Antiepileptika sollten nur wie verordnet eingenommen werden. Personen, die Arzneimittel zur Kontrolle von Krampfanfällen nehmen, sollten regelmäßig für Dosisanpassungen zu einem Arzt gehen und immer ein Notfallarmband mit dem Anfalltyp und dem Namen des Medikaments tragen.
Antiepileptika können die Wirksamkeit anderer Medikamente beeinflussen und umgekehrt. Deshalb sollten Patienten sicherstellen, dass ihr Arzt über alle ihre Medikamente informiert ist, bevor sie mit der Einnahme eines Antiepileptikums beginnen. Sie sollten auch mit ihrem Arzt und möglichst ihrem Apotheker sprechen, bevor sie andere Medikamente, einschließlich frei verkäuflicher Medikamente, einnehmen.
Nachdem die Anfälle unter Kontrolle gebracht wurden, nehmen die Patienten die Antiepileptika weiter ein, bis mindestens zwei Jahre lang kein weiterer Anfall eingetreten ist. Dann kann die Dosis des Medikaments allmählich gesenkt und das Medikament schließlich ganz abgesetzt werden. Sollte ein Krampfanfall eintreten, nachdem das Medikament abgesetzt wurde, muss der Patient möglicherweise auf unbestimmte Zeit ein Antiepileptikum einnehmen. Krampfanfälle treten meist innerhalb von zwei Jahren erneut auf, wenn überhaupt.
Eine Rückkehr der Krampanfälle ist eher wahrscheinlich bei folgenden Personen:
Anfallkrankheit seit der Kindheit
Mehr als ein Antiepileptikum wird benötigt, um anfallsfrei zu sein
Krampfanfälle während der Einnahme eines Antiepileptikums
Fokale Krampfanfälle Fokale Anfälle Bei Anfallkrankheiten ist die elektrische Aktivität des Gehirns periodisch gestört, was zu einer mehr oder minder schweren, zeitweiligen Hirnfunktionsstörung führt. Bei vielen Personen gehen... Erfahren Sie mehr oder myoklonische Krampfanfälle Anfälle mit generalisiertem Beginn
Im vorausgegangenen Jahr anormale EEG-Ergebnisse
Strukturelle Schäden des Gehirns – zum Beispiel bei einem Schlaganfall oder Tumor
Antiepileptika sind zwar äußerst wirksam, können jedoch Nebenwirkungen haben. Viele verursachen Benommenheit, manche können bei Kindern jedoch Hyperaktivität verursachen. Bei vielen Antiepileptika werden regelmäßig Bluttests durchgeführt, um zu bestimmen, ob das Mittel die Nieren- oder Leberfunktion beeinträchtigt oder die Anzahl der Blutkörperchen reduziert. Patienten, die Antiepileptika einnehmen, sollten sich der möglichen Nebenwirkungen bewusst sein und beim ersten Anzeichen einer Nebenwirkung ihren Arzt konsultieren.
Bei Frauen, die eine Anfallkrankheit haben und schwanger sind, erhöht die Einnahme eines Antiepileptikums das Risiko einer Fehlgeburt bzw. von Fehlbildungen des Ungeborenen im Bereich des Rückenmarks, der Wirbelsäule oder des Gehirns (Neuralrohrdefekt Neuralrohrdefekte und Spina bifida Neuralrohrdefekte sind bestimmte Geburtsfehler des Gehirns, der Wirbelsäule und/oder des Rückenmarks. Neuralrohrdefekte können zu Nervenschäden, Lernbehinderungen, Lähmungen und zum Tod führen... Erfahren Sie mehr siehe Tabelle mit einigen Arzneimitteln, die Probleme während der Schwangerschaft verursachen können Einige Arzneimittel, die Probleme während der Schwangerschaft verursachen können* ). Es kann für Frau und Kind unter Umständen jedoch noch gefährlicher sein, das Antiepileptikum abzusetzen. Ein generalisierter Krampfanfall während der Schwangerschaft kann den Fötus verletzen oder töten. Daher wird in der Regel empfohlen, weiterhin ein Antiepileptikum einzunehmen (siehe Krampfanfälle während der Schwangerschaft Krampfanfälle während der Schwangerschaft Die meisten Frauen mit Krampfanfällen, die erfolgreich mit Antiepileptika kontrolliert werden, können gefahrlos ein gesundes Kind gebären. Wenn diese Frauen genügend schlafen und Antiepileptika... Erfahren Sie mehr ). Alle gebärfähigen Frauen, die ein Antiepileptikum nehmen, sollten Folat-Ergänzungsmittel nehmen, um das Risiko von Fehlbildungen des Ungeborenen zu reduzieren.
Notfallbehandlung
Eine Notfallbehandlung zur Unterbindung der Krampfanfälle ist in folgenden Fällen erforderlich:
Status epilepticus
Krampfanfällen, die länger als 5 Minuten andauern
So schnell wie möglich werden hohe Dosen eines oder mehrerer Antiepileptika (oft zuerst ein Benzodiazepin wie Lorazepam) intravenös verabreicht, um den Krampfanfall zu stoppen. Je schneller die Antiepileptika verabreicht werden, umso besser und leichter lassen sich die Krampfanfälle kontrollieren.
Bei länger andauernden Krampfanfällen werden Maßnahmen zur Vermeidung von Verletzungen ergriffen. Die Betroffenen werden sorgfältig überwacht, um sicherzustellen, dass die Atmung angemessen ist. Wenn nicht, wird ein Tubus eingeführt, um die Atmung zu unterstützen – ein Verfahren namens Intubation.
Wenn die Krampfanfälle andauern, wird eine Vollnarkose gegeben, um sie zu stoppen.
Operation
Wenn Patienten unter Einnahme von zwei oder mehr Antiepileptika weiterhin Krampfanfälle erleiden oder wenn sie die Nebenwirkungen der Medikamente nicht vertragen, kann unter Umständen eine Hirnoperation durchgeführt werden. Diese Patienten werden in spezialisierten Epilepsiezentren getestet, um zu bestimmen, ob ihnen durch eine Operation geholfen werden kann. Die Tests können eine MRT des Gehirns, Video-EEG-Überwachung und Folgendes umfassen:
Funktionelle MRT Funktionelle MRT Bei einer Magnetresonanztomographie (MRT) werden mit einem starken Magnetfeld und hochfrequenten Radiowellen sehr detaillierte Darstellungen produziert. Für eine MRT werden keine Röntgenstrahlen... Erfahren Sie mehr
: Um die Bereiche im Gehirn zu bestimmen, in denen die Krampfanfälle ausgelöst werden (sogenannte Epilepsieherde)
Einzelphotonen-Emissions-CT Single-Photon-Emissionscomputertomographie (SPECT) Beim Radionuklidscanning werden Radionuklide zur Erstellung von Bildern verwendet. Ein Radionuklid ist die radioaktive Form eines Elements, also ein instabiles Atom, das durch die Freisetzung... Erfahren Sie mehr (SPECT): Um Bereiche mit erhöhtem Blutfluss zur Zeit des Krampfanfalls zu finden, was darauf hindeuten könnte, welche Bereiche des Gehirns die Krampfanfälle auslösen
EEG kombiniert mit Magneten zur Bildgebung (Magnetic Source Imaging): Dient ebenfalls der Bestimmung, welche Bereiche des Gehirns die Krampfanfälle auslösen.
Wenn ein Defekt im Gehirn (wie eine Narbe) als Ursache identifiziert werden kann und auf einen kleinen Bereich beschränkt ist, können die Krampfanfälle bei 60 Prozent der Patienten durch die chirurgische Entfernung dieses Bereichs beseitigt werden, oder eine Operation vermag zumindest die Schwere und Häufigkeit der Anfälle zu lindern.
Die Nervenfasern zu durchtrennen, die die beiden Gehirnhälften miteinander verbinden (Corpus callosum), kann wirkungsvoll sein, wenn die Anfälle in verschiedenen Bereichen des Gehirns verursacht werden oder wenn sie sich sehr schnell auf das ganze Gehirn ausbreiten. Dieser Eingriff hat gewöhnlich keine merklichen Nebenwirkungen. Aber selbst wenn Häufigkeit und Schwere der Krampfanfälle durch die Operation reduziert werden, müssen viele Patienten dennoch weiterhin Antiepileptika nehmen. Gewöhnlich kann jedoch die Dosis oder die Anzahl der Medikamente reduziert werden.
Vor und nach der Operation könnte eine psychologische und neurologische Beurteilung Neurologische Untersuchung Bei Verdacht auf eine neurologische Störung begutachtet der Arzt in der Regel während einer körperlichen Untersuchung sämtliche Organsysteme, konzentriert sich dabei jedoch auf das Nervensystem... Erfahren Sie mehr durchgeführt werden, um zu bestimmen, wie gut das Gehirn arbeitet.
Wenn die Patienten nicht operiert werden können, können andere Verfahren wie eine Stimulation des Vagusnervs oder des Gehirns durchgeführt werden.
Vagusnervstimulation
Eine elektrische Stimulation des zehnten Hirnnervs (Vagusnerv) kann bei etwa 40 Prozent der Patienten mit fokal beginnenden Anfällen die Zahl der Anfälle um mehr als die Hälfte vermindern. Diese Behandlung wird verwendet, wenn die Krampfanfälle trotz einer Behandlung mit Antiepileptika fortbestehen und keine Operation möglich ist.
Man nimmt an, dass der Vagusnerv indirekte Verbindungen zu Gehirnbereichen hat, die bei der Auslösung von Krampfanfällen häufig eine Rolle spielen.
Für diesen Eingriff wird ein Gerät, das wie ein Herzschrittmacher Stabilisierung des Herzschlags: Künstliche Schrittmacher aussieht (Vagusnervstimulator), unter dem linken Schlüsselbein eingepflanzt und durch einen Draht, der unter der Haut verläuft, mit dem Vagusnerv im Hals verbunden. Äußerlich sichtbar ist eine kleine Erhebung unter der Haut. Die Operation kann ambulant erfolgen und dauert ein bis zwei Stunden.
Das Gerät wird für eine regelmäßige Stimulation des Vagusnervs programmiert. Die Patienten erhalten auch einen Magneten, mit dem sie den Vagusnerv stimulieren können, wenn sie spüren, dass ein Krampfanfall bevorsteht. Eine Vagusstimulation wird zusätzlich zu Antiepileptika eingesetzt.
Zu den Nebenwirkungen der Vagusnervstimulation gehören Heiserkeit, Husten und ein Tieferwerden der Stimme.
Stimulation des Gehirns
Das reaktionsempfindliche Neurostimulationssystem ist ein Gerät, das wie ein Herzschrittmacher Stabilisierung des Herzschlags: Künstliche Schrittmacher aussieht. Es wird im Schädel implantiert. Das Gerät wird durch Drähte an ein oder zwei Bereiche im Gehirn angeschlossen, wo die Krampfanfälle ausgelöst werden. Dieses System überwacht die elektrische Aktivität des Gehirns. Wenn eine ungewöhnliche elektrische Aktivität entdeckt wird, stimuliert es die Gehirnbereiche, wo die Krampfanfälle verursacht werden. Das Ziel ist, die normale elektrische Aktivität im Gehirn wiederherzustellen, bevor ein Krampfanfall eintreten kann.
Das reaktionsempfindliche Neurostimulationssystem wird zusätzlich zu Antiepileptika verwendet. Es wird angewendet, wenn Erwachsene fokale Anfälle haben, die durch Medikamente nicht kontrolliert werden. Es kann die Häufigkeit von Krampfanfällen bei diesen Menschen verringern.
Eine Operation zur Implantation des Systems erfordert eine Vollnarkose und dauert typischerweise 2 bis 4 Stunden. Viele Patienten können am nächsten Tag nach Hause gehen. Manche müssen bis zu 3 Tage im Krankenhaus bleiben. Viele Menschen können innerhalb weniger Tage ihre alltäglichen Aktivitäten wieder aufnehmen und nach 2 bis 4 Wochen wieder arbeiten.
Die Patienten können das Gerät oder die Stimulation nicht spüren, und das Gerät kann bei Bedarf entfernt werden.