Menschen mit ängstlich-vermeidender Persönlichkeitsstörung haben Angst vor Zurückweisung, Kritik oder Peinlichkeiten und vermeiden daher Situationen, die zu solchen Reaktionen führen könnten.
Ärzte diagnostizieren eine ängstlich-vermeidende Persönlichkeitsstörung anhand der spezifischen Symptome, etwa die Vermeidung von Situationen, die zu zwischenmenschlichen Kontakten führen, weil sie Angst vor Zurückweisung und Ablehnung oder dem Gefühl sozialer Inkompetenz, Mangel an Sympathie oder der Unterlegenheit gegenüber anderen haben.
Menschen mit dieser Störung können von einer kognitiven Verhaltenstherapie, anderen Psychotherapien und angstlösenden Medikamenten und Antidepressiva profitieren.
Persönlichkeitsstörungen Übersicht über die Persönlichkeitsstörungen Persönlichkeitsstörungen sind langanhaltende, tiefgreifende Muster des Denkens, der Wahrnehmung, der Reaktion und Bezugnahme, die dazu führen, dass die jeweilige Person stark darunter leidet... Erfahren Sie mehr sind langanhaltende, tiefgreifende Muster des Denkens, der Wahrnehmung, der Reaktion und Bezugnahme, die dazu führen, dass die jeweilige Person stark darunter leidet und/oder ihr Lebensalltag beeinträchtigt wird.
Menschen mit ängstlich-vermeidender Persönlichkeitsstörung fühlen sich minderwertig. Sie gehen mit diesen Gefühlen so um, dass sie sämtliche Situationen umgehen, in denen sie negativ bewertet werden könnten.
Eine ängstlich-vermeidende Persönlichkeitsstörung tritt bei über 2 % der Allgemeinbevölkerung in den USA auf. Männer und Frauen sind gleichermaßen von dieser Störung betroffen.
Häufig liegen auch andere Störungen vor. Diese umfassen eine oder mehrere der folgenden:
Schwere Depression Schwere depressive Störung Kurze Erläuterung zur anhaltenden Trauerstörung. Die Depression ist ein Gefühl tiefer Traurigkeit und/oder einer verminderten Lebenslust, die dann zur Störung wird, wenn diese Symptome so zunehmen... Erfahren Sie mehr oder anhaltende depressive Verstimmung Dauerhafte depressive Störung Kurze Erläuterung zur anhaltenden Trauerstörung. Die Depression ist ein Gefühl tiefer Traurigkeit und/oder einer verminderten Lebenslust, die dann zur Störung wird, wenn diese Symptome so zunehmen... Erfahren Sie mehr
Eine Angststörung Angststörungen – eine Übersicht Angst ist ein Gefühl der Nervosität, Besorgnis oder Unsicherheit, die ein normales menschliches Erlebnis darstellt. Sie ist auch in einer Vielzahl von psychiatrischen Erkrankungen vorhanden... Erfahren Sie mehr , wie eine Panikstörung, insbesondere eine soziale Phobie Soziale Phobie Eine soziale Phobie beschreibt die Furcht oder Angst vor bestimmten gesellschaftlichen und leistungsbezogenen Situationen. Diese Situationen werden häufig gemieden oder nur unter großer Qual... Erfahren Sie mehr (soziale Angststörung)
Eine andere Persönlichkeitsstörung (z. B. abhängiger Typus Abhängige Persönlichkeitsstörung Die abhängige Persönlichkeitsstörung ist gekennzeichnet durch ein tiefgreifendes übertriebenes Bedürfnis, umsorgt zu werden, was zu Unterwerfung und Klammern an andere führt. Betroffene mit... Erfahren Sie mehr oder Borderline Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPD) Die Borderline-Persönlichkeitsstörung ist gekennzeichnet durch ein tiefgreifendes Muster der Instabilität in Beziehungen, Selbstbild, Gemüt und Verhalten und einer Überempfindlichkeit gegenüber... Erfahren Sie mehr )
Menschen, die an einer sozialen Phobie und einer ängstlich-vermeidenden Persönlichkeitsstörung leiden, haben schwerwiegendere Symptome und sind stärker eingeschränkt, als andere, die nur an einer dieser Störungen leiden.
Ursachen für eine ängstlich-vermeidende Persönlichkeitsstörung
Gene und Umweltfaktoren können zur Entstehung einer ängstlich-vermeidenden Persönlichkeitsstörung beitragen. Menschen können beispielsweise eine angeborene Scheu vor sozialen Situationen haben und/oder während der Kindheit eine Ablehnung und Ausgrenzung erfahren haben. Es wurde bereits bei Kindern im Alter von 2 Jahren beobachtet, dass sie soziale Situationen vermeiden.
Symptome einer ängstlich-vermeidenden Persönlichkeitsstörung
Angst vor Zurückweisung
Menschen mit ängstlich-vermeidender Persönlichkeitsstörung vermeiden die soziale Interaktion, auch in der Arbeit, weil sie fürchten, dass sie kritisiert oder zurückgewiesen werden, oder dass Menschen sie ablehnen. Sie können beispielsweise das Folgende tun:
Sie können eine Beförderung ausschlagen, weil sie Angst vor einer möglichen Kritik durch ihre Mitarbeiter haben.
Sie können Besprechungen vermeiden.
Sie können es vermeiden, neue Freundschaften zu schließen, wenn sie sich nicht ganz sicher sind, dass man sie akzeptiert.
Menschen mit dieser Störung gehen solange davon aus, dass andere sie kritisieren und ablehnen werden, bis unmissverständlich das Gegenteil davon bewiesen ist. Daher benötigen Menschen mit dieser Störung wiederholt Unterstützung und kritikfreie Akzeptanz, wenn sie einer Gruppe beitreten oder eine enge Beziehung eingehen sollen.
Menschen mit ängstlich-vermeidender Persönlichkeitsstörung reden nur ungern über sich selbst, damit sie nicht verspottet oder beleidigt werden können.
Menschen mit dieser Störung gehen aus den gleichen Gründen nur ungern Risiken ein oder nehmen an neuen Aktivitäten teil. In solchen Fällen neigen sie dazu, die Gefahren zu übertreiben und nehmen geringste Symptome oder andere Probleme zum Anlass, um ihr Wegbleiben zu erklären. Sie können einen begrenzten Lebensstil bevorzugen, weil sie sicherheits- und schutzbedürftig sind.
Extreme Empfindlichkeit gegenüber Kritik
Menschen mit ängstlich-vermeidender Persönlichkeitsstörung sind gegenüber jeder Kritik, Ablehnung oder Spott sehr empfindlich, weil sie ständig darüber nachdenken, ob sie von anderen kritisiert oder abgelehnt werden. Sie achten penibel auf jedes Anzeichen einer negativen Reaktion ihnen gegenüber. Ihre angespanntes Auftreten kann dann zu Spott oder Sticheleien führen und somit ihre Selbstzweifel scheinbar bestätigen.
Sonstige Symptome
Ein geringes Selbstwertgefühl und das Gefühl der Unzulänglichkeit dieser Menschen in sozialen Situationen, besonders in neuen. Sie halten in ihrem Austausch mit neuen Menschen an sich, weil sie sich selbst für sozial ungeschickt, unsympathisch und den anderen unterlegen halten. Sie neigen dazu, ruhig und schüchtern zu sein, weil sie glauben, sie könnten etwas Falsches sagen.
Menschen mit ängstlich-vermeidender Persönlichkeitsstörung sehnen sich nach sozialem Austausch, haben aber Angst ihr Wohlergehen in die Hände anderer zu geben. Weil Menschen mit ängstlich-vermeidender Persönlichkeit ihren Umgang mit anderen Menschen einschränken, neigen sie dazu, relativ isoliert zu sein. Also fehlt ihnen das soziale Netzwerk, das ihnen helfen könnte, wenn sie es brauchen.
Diagnose einer ängstlich-vermeidenden Persönlichkeitsstörung
Ärztliche Beurteilung auf der Basis spezifischer Kriterien
Ärzte diagnostizieren Persönlichkeitsstörungen anhand der Kriterien des Diagnostischen und Statistischen Handbuch für psychische Erkrankungen, Fünfte Ausgabe (DSM-5) Klassifizierung und Diagnose psychischer Störungen 1980 gab die Vereinigung von Psychiatern in den USA (American Psychiatric Association, APA) erstmals das Diagnostische und statistische Handbuch für psychische Erkrankungen (DSM-I) heraus, welches... Erfahren Sie mehr , das von der American Psychiatric Association herausgegeben wird.
Damit Ärzte die Diagnose einer ängstlich-vermeidenden Persönlichkeitsstörung stellen können, müssen die Betroffenen beharrlich soziale Kontakte vermeiden, sich minderwertig fühlen und gegenüber Kritik und Ablehnung überempfindlich sein, was sich in mindestens vier der folgenden Handlungen ausdrückt:
Sie vermeiden arbeitsbezogene Aktivitäten, die mit zwischenmenschlichem Kontakt einhergehen, weil sie fürchten, kritisiert oder abgelehnt zu werden oder dass die anderen sie missbilligen.
Sie lassen sich nur ungern auf andere ein, wenn sie nicht absolut sicher sein können, dass diese sie akzeptieren.
In engen Beziehungen sind sie reserviert, weil sie fürchten, dass man sich über sie lustig macht oder sie beleidigt.
Sie sind in gesellschaftlichen Situationen hauptsächlich damit beschäftigt, festzustellen, ob sie kritisiert oder abgelehnt werden.
In neuen gesellschaftlichen Situationen sind sie aufgrund ihres Minderwertigkeitsgefühls gehemmt.
Sie sehen sich selbst als gesellschaftlich unfähig, hässlich oder anderen unterlegen an.
Sie gehen nur ungern Risiken ein oder nehmen an einer neuen Aktivität teil, weil sie sich vor einer Blamage fürchten.
Außerdem müssen die Symptome bereits früh in der Kindheit begonnen haben.
Behandlung einer ängstlich-vermeidenden Persönlichkeitsstörung
Kognitive Verhaltenstherapie, die sich auf soziale Kompetenzen konzentriert
Andere Arten von Psychotherapie
Angstlösende Medikamente und Antidepressiva
Die Behandlung im Allgemeinen Behandlung Persönlichkeitsstörungen sind langanhaltende, tiefgreifende Muster des Denkens, der Wahrnehmung, der Reaktion und Bezugnahme, die dazu führen, dass die jeweilige Person stark darunter leidet... Erfahren Sie mehr einer ängstlich–vermeidenden Persönlichkeitsstörung ist vergleichbar mit der aller anderen Persönlichkeitsstörungen.
Menschen mit ängstlich-vermeidender Persönlichkeitsstörung können sich vor der Behandlung drücken.
Bei Menschen mit sozialen Phobien und ängstlich-vermeidender Persönlichkeitsstörung können folgende Therapien wirksam sein:
Kognitive Verhaltenstherapie Psychotherapie Bei der Behandlung psychischer Störungen wurden außerordentliche Fortschritte gemacht. Als Ergebnis können jetzt viele psychische Gesundheitsstörungen fast so erfolgreich behandelt werden wie... Erfahren Sie mehr , die sich auf soziale Kompetenzen konzentriert und in Gruppen durchgeführt wird
Andere Gruppentherapien, wenn die Gruppe aus anderen Menschen mit den gleichen Problemen besteht
Menschen mit ängstlich-vermeidender Persönlichkeitsstörung profitieren von:
Einzeltherapien, die unterstützen und Rücksicht auf die Überempfindlichkeit der Person gegenüber Ablehnung und Kritik nehmen
Eine psychodynamische Psychotherapie Psychodynamische Psychotherapie Bei der Behandlung psychischer Störungen wurden außerordentliche Fortschritte gemacht. Als Ergebnis können jetzt viele psychische Gesundheitsstörungen fast so erfolgreich behandelt werden wie... Erfahren Sie mehr kann hilfreich sein. Diese Form von Psychotherapie fokussiert sich auf die zugrundeliegenden Konflikte.
Antidepressiva Medikamentöse Behandlung bei Depressionen Kurze Erläuterung zur anhaltenden Trauerstörung. Die Depression ist ein Gefühl tiefer Traurigkeit und/oder einer verminderten Lebenslust, die dann zur Störung wird, wenn diese Symptome so zunehmen... Erfahren Sie mehr , wie etwa selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRIs) und angstlösende Medikamente Medikamente zur Behandlung von Angststörungen können helfen, die Angst soweit zu reduzieren, dass die Betroffenen in neuen sozialen Situationen zurechtkommen.