Navigationsbronchoskopie
Navigationsbronchoskopie

    Bei der Untersuchung von Raumforderungen oder Tumoren im Lungengewebe wird normalerweise ein flexibles Bronchoskop eingesetzt. Mit vielen Bronchoskopen können jedoch Tumoren an peripheren Orten in der Lunge nicht entdeckt oder erreicht werden, weil die kleineren Bronchien nicht breit genug sind, damit ein normales Endoskop eingeführt werden kann. Über zwei Drittel der pulmonalen Raumforderungen befinden sich an peripheren Stellen der Lunge. Navigationsbronchoskopie ist eine Technik, bei der elektromagnetische Navigation mit 3D-CT-Bildern in Echtzeit kombiniert wird und die es den Ärzten somit ermöglicht, in fernen Lungenbereichen Biopsien vorzunehmen und Raumforderungen zu behandeln. Vor der Durchführung einer Navigationsbronchoskopie wird ein CT-Scan vorgenommen, um mögliche Tumoren in der Lunge zu lokalisieren. Der CT-Scan wird dann auf einen Computer übertragen, um eine virtuelle, dreidimensionale „Karte“ der Lunge zu erstellen. Ein Arzt markiert auf der virtuellen Karte, wo sich die gesuchten Läsionen befinden, und plant die Navigation durch die Lunge, um diese Läsionen zu erreichen. Während des Verfahrens liegt der Patient auf einem Bett mit niederfrequenter elektromagnetischer Strahlung. Ein Bronchoskop mit einem erweiterten Arbeitskanal (EWC) und lokalisierbarer Führung wird in den Atemweg des Patienten über die Luftröhre bis in die Bronchien eingeführt. Das elektromagnetische Bett erlaubt es dem Arzt, die lokalisierbare Führung auf der virtuellen Karte in Echtzeit zu betrachten und das Endoskop vorsichtig tief in die Lunge einzuführen. Der Arzt kann die Bewegung und Richtung der lokalisierbaren Führung steuern, während sie in die feinsten Bronchiolen gleitet. Ist eine der gesuchten Läsionen erreicht, wird die lokalisierbare Führung herausgezogen und ein chirurgisches Instrument durch den EWC eingeführt, um eine Biopsieprobe zu entnehmen. Die Navigationsbronchoskopie kann auch zusammen mit einer externen Strahlentherapie wie der Tomotherapie eingesetzt werden, um periphere Tumoren mit einer hohen Dosis präzise zu bestrahlen, sodass gleichzeitig das umliegende gesunde Gewebe nur einer reduzierten Strahlung ausgesetzt wird.

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