Medikamente, welche die durch Colitis ulcerosa verursachte Darmentzündung reduzieren

Medikament

Einige Nebenwirkungen

Anmerkungen

Aminosalizylate

  1. Sulfasalazin

Häufig: Übelkeit, Kopfschmerzen, Schwindel, Müdigkeit, Fieber, Hautausschlag, und bei Männern reversible Unfruchtbarkeit

Gelegentlich: Entzündung von Leber (Hepatitis), Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis) oder Lungen (Pneumonie) und hämolytische Anämie

Bauchschmerzen, Schwindel und Müdigkeit sind dosisabhängig.

Hepatitis und Pankreatitis sind nicht dosisabhängig.

  1. Balsalazid

  2. Mesalamin

  3. Olsalazin

Häufig: Fieber und Ausschlag

Gelegentlich: Pankreatitis, Entzündung des Perikards (Perikarditis) und Pneumonie

Für Olsalazin: Wässriger Durchfall

Die meisten unter Sulfasalazin beobachteten Nebenwirkungen können mit allen anderen Aminosalizylaten auftreten, aber weniger häufig.

Kortikosteroide

Prednison

Diabetes mellitus, Bluthochdruck, Katarakt, Osteoporose (verminderte Knochendichte), Ausdünnung der Haut, mentale Probleme, akute Psychose, Stimmungsschwankungen, Infektionen, Akne, exzessive Körperbehaarung (Hirsutismus), unregelmäßige Menstruation, Gastritis und peptisches Geschwür.

Diabetes und Bluthochdruck treten eher bei Personen mit weiteren Risikofaktoren auf.

Budesonid

Diabetes mellitus, Bluthochdruck, Katarakt und Osteoporose

Budesonid verursacht die gleichen Nebenwirkungen wie Prednison, aber in geringerer Ausprägung.

Hydrokortison (Einlauf oder Schaum)

Ein Teil des Medikaments wird durch den Körper aufgenommen, aber selbst bei langfristiger Anwendung haben nur wenige Personen schwere Nebenwirkungen (anders als bei Kortikosteroiden wie Prednison).

Ein Hydrokortison-Einlauf oder -Schaum ist hauptsächlich der Colitis ulcerosa vorbehalten, die den Mastdarm oder den Dickdarm in der Nähe des Mastdarms betrifft.

Immunmodulatoren

  1. Azathioprin

  2. Mercaptopurin

Appetitverlust, Übelkeit, Erbrechen, allgemeines Krankheitsgefühl, Infektion, Krebs, allergische Reaktionen, Pankreatitis, niedrige Anzahl weißer Blutzellen, Unterdrückung des Knochenmarks und Leberversagen

Nebenwirkungen, die normalerweise dosisabhängig sind, umfassen Unterdrückung des Knochenmarks und Leberdysfunktion.

Eine regelmäßige Überwachung des Blutes ist erforderlich.

Ciclosporin

Bluthochdruck, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Nierenversagen, Tremor, Infektionen, Krampfanfälle, Neuropathie und Entwicklung von Lymphomen (Krebs des lymphatischen Systems)

Nebenwirkungen werden bei langfristiger Anwendung wahrscheinlicher.

Tacrolimus

Ähnlich wie Cyclosporin

Dieses Medikament ist eng mit Cyclosporin verwandt und hat eine Reihe von dessen Nebenwirkungen.

Biologische und verwandte Wirkstoffe

Infliximab

Infusionsreaktionen, Infektionen, Krebs, Bauchschmerzen, Leberdysfunktion und niedrige Anzahl weißer Blutkörperchen

Infusionsreaktionen sind potenziell unmittelbare Nebenwirkungen, die während der Infusion auftreten (wie auch Fieber, Schüttelfrost, Übelkeit, Kopfschmerzen, Juckreiz, Hautausschlag, Nesselsucht, niedriger Blutdruck oder Atemprobleme).

Patienten sollten vor Behandlungsbeginn auf Tuberkulose und Hepatitis B untersucht werden.

Adalimumab

Schmerzen oder Juckreiz an der Injektionsstelle (Überempfindlichkeitsreaktionen), Kopfschmerzen, Infektionen und Krebs

Die Nebenwirkungen ähneln denen von Infliximab. Da Adalimumab jedoch unter die Haut (subkutan) gespritzt wird, verursacht es keine Infusionsreaktionen.

Zu den weiteren Überempfindlichkeitsreaktionen an der Injektionsstelle zählen Hautausschläge und Nesselsucht. Schwerere Formen von Überempfindlichkeitsreaktionen sind möglich.

Golimumab

Bei subkutaner Verabreichung Schmerzen oder Juckreiz an der Injektionsstelle (Überempfindlichkeitsreaktionen), Infektionen und Krebs

Die Nebenwirkungen sind denen von Infliximab ähnlich.

Bei subkutaner Verabreichung führt dieses Medikament nicht zu infusionsbedingten Reaktionen.

Zu den weiteren Überempfindlichkeitsreaktionen an der Injektionsstelle zählen Hautausschläge und Nesselsucht. Schwerere Formen von Überempfindlichkeitsreaktionen sind möglich.

Ozanimod

Infektionen der oberen Atemwege, Kopfschmerzen, Leberentzündung

Dieses Medikament sollte nicht von Personen eingenommen werden, die einen Monoaminoxidase-Hemmer (MAOI – z. B. Selegilin, Phenelzin und Linezolid) einnehmen.

Tofacitinib

Durchfall, erhöhter Cholesterinspiegel, Kopfschmerzen, Infektion mit Herpes Zoster (Gürtelrose), erkältungsähnliche Symptome, Ausschlag, Infektion der oberen Atemwege sowie Lungenembolie

Patienten sollten vor Behandlungsbeginn auf Tuberkulose untersucht werden.

Vedolizumab

Infektionen, Überempfindlichkeitsreaktionen, grippaler Infekt

Sehr geringes Risiko für progressive multifokale Leukoenzephalopathie (PML)

Ustekinumab

Reaktionen an der Injektionsstelle (Schmerzen, Rötungen, Schwellungen), erkältungsähnliche Symptome, Schüttelfrost, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Durchfall, Schmerzen im unteren Rückenbereich, Schmerzen beim Wasserlassen, Ausschlag oder Juckreiz

Dieses Medikament könnte das Krebsrisiko erhöhen. Plattenepithelkarzinome, eine Art Hautkrebs, können auftreten.

Es kann eine Erkrankung auftreten, durch die das Gehirn anschwillt (posteriores reversibles Enzephalopathie-Syndrom).