Der Alterungsprozess im Visier: Tuberkulose

Wenn sich eine latente Tuberkulose bei älteren Menschen reaktiviert, kann sie nur wenige Symptome verursachen. Aus diesem Grund wird sie von den Ärzten vielleicht wochen- oder monatelang nicht bemerkt. Bei älteren Menschen erschwert auch das Vorliegen anderer Erkrankungen die Diagnose einer reaktivierten Tuberkulose.

Ältere Menschen, die in einem Pflegeheim wohnen, weisen ein Risiko einer Tuberkuloseinfektion auf. Die dadurch entstehende Lungenentzündung wird aber unter Umständen nicht als Tuberkulose erkannt. Wenn sie daher nicht angemessen behandelt wird, kann sie in der Folge auf andere Personen übertragen werden.

In den USA sind ältere Menschen am häufigsten von Miliartuberkulose betroffen. Miliartuberkulose ist eine potenziell lebensgefährliche Form der Tuberkulose, die auftritt, wenn sich zahlreiche Bakterien über das Blut im ganzen Körper ausbreiten.

Eine Tuberkulose, welche die Hirnhaut angreift (sogenannte tuberkulöse Meningitis), ist unter älteren Personen ebenfalls weiter verbreitet. Diese lebensbedrohliche Infektion verursacht Fieber, ständige Kopfschmerzen, Genickstarre, Übelkeit, Verwirrtheit und Benommenheit, die zum Koma führen kann.

Wenn ältere Menschen seit Langem unter latenter Tuberkulose leiden, wägt der Arzt die Risiken und Vorteile eines Einsatzes von Antituberkulotika zur Prävention der Entstehung einer aktiven Tuberkulose ab. Es kann sein, dass das Risiko schädlicher Nebenwirkungen durch diese Medikamente größer ist als das Risiko, dass es zur Entstehung von Tuberkulose kommt. In solchen Fällen wird häufig ein Facharzt für Tuberkulose eingeschaltet, bevor eine Entscheidung hinsichtlich der Anwendung von Antibiotika getroffen wird.

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