
Was ist das Gehirn?
Das Gehirn erhält Informationen von den Augen, den Ohren, der Nase und anderen Sinnesorganen. Es verarbeitet diese Informationen, erzeugt Gedanken und Ideen und sendet Nachrichten an Ihren Körper. Es sagt Ihren Muskeln zum Beispiel, wie sie sich bewegen müssen, damit Sie gehen, sprechen und diejenigen Dinge tun können, die Sie von Ihrem Körper wollen. Ihr Gehirn steuert auch vieles davon, was Ihr Körper tut, ohne dass Sie darüber nachdenken müssen. Ihr Gehirn regelt beispielsweise automatisch Atmung, Herzfrequenz und Blutdruck.
Sie fallen in Ohnmacht, wenn die Durchblutung Ihres Gehirns mehr als 10 Sekunden lang stoppt.
Welche Teile hat das Gehirn?
Das Gehirn liegt in Ihrem Schädel und ist von einer Flüssigkeit umgeben, die es stützt und schützt. Die Flüssigkeit wird Zerebrospinalflüssigkeit (auch Gehirn-Rückenmarks-Flüssigkeit) genannt. Sie wird durch drei Membranschichten, die sogenannten Hirnhäute bzw. Meningen, rund um das Gehirn verteilt.
Das Gehirn besteht aus drei Hauptteilen:
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Cerebrum (Großhirn): Der Hauptteil des Gehirns, der in verschiedene Lappen unterteilt ist – diese Lappen kontrollieren Gedanken, Bewegungen, Sprache, Gedächtnis, Emotionen und alle Sinne
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Hirnstamm: Der unterste Teil des Gehirns, der mit dem Rückenmark verbunden ist – das Stammhirn kontrolliert wichtige Körperfunktionen wie Bewusstsein, Atmung, Blutdruck und Herzschlag
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Cerebellum (Kleinhirn): Ein separater Teil des Gehirns direkt über dem Hirnstamm, der das Gleichgewicht und die Koordination kontrolliert
Ihr Großhirn hat zwei Hälften, eine auf der linken und eine auf der rechten Seite. Die linke Hälfte steuert die rechte Körperseite und umgekehrt. Deshalb kann es sein, dass bei einem Schlaganfall auf der linken Seite des Gehirns die rechte Körperseite nicht mehr bewegt werden kann.
Wie funktioniert das Gehirn?
Ihr Gehirn besteht aus Folgendem:
In Ihrem Gehirn befinden sich Milliarden und Abermilliarden von Nervenzellen.
Jede Nervenzelle hat einen mikroskopisch kleinen Körper:
Jede Nervenzelle hat Fasern, die daraus hervorgehen:
Nervenfasern und ihre Signale wirken zwar ähnlich wie ein Draht, der elektrische Signale überträgt, aber das stimmt so nicht ganz. Nervenzellen übertragen ihre Signale nämlich mithilfe von chemischen Substanzen.
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Entlang einer Nervenfaser kommt es fortlaufend zu chemischen Veränderungen.
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Wenn die chemischen Veränderungen das Ende der Nervenfaser erreichen, werden andere chemische Stoffe freigesetzt, die sogenannten Neurotransmitter.
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Die Neurotransmitter wandern über einen mikroskopisch kleinen Spalt und stoßen auf die chemischen Rezeptoren einer anderen Zelle.
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Die Neurotransmitter lösen chemische Veränderungen in dieser anderen Zelle aus.
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Wenn es sich bei dieser Zelle um eine Nervenzelle handelt, gehen die fortlaufenden chemischen Veränderungen den Fasern dieser Zelle entlang weiter, um das Signal weiterzugeben.
Eine Nervenzelle sendet nur eine Art Signal aus und kann nicht viele Informationen übertragen. Wenn jedoch wie in Ihrem Hirn Milliarden von Nervenzellen miteinander verbunden sind, bilden sie einen sehr leistungsfähigen Informationsprozessor.
Welche Probleme können im Gehirn auftreten?
Vielerlei Probleme können sich auf Ihr Gehirn auswirken:
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Verletzungen, die Hirnzellen zerstören
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Infektionen wie Meningitis oder Enzephalitis
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Blockade oder Ruptur von Blutgefäßen, die das Nervensystem versorgen, was einen Schlaganfall zur Folge hat
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Verlust von Hirnzellen aufgrund von Krankheiten wie Alzheimer-Krankheit
Wenn Nervenzellen im Gehirn absterben, wachsen sie nicht wieder nach. Manchmal können jedoch nahe gelegene Hirnzellen lernen, die Funktion der toten Hirnzellen zu übernehmen. Deshalb können Menschen, die einen Schlaganfall hatten, manchmal ihre Fähigkeiten wiedererlangen und sich wieder zu bewegen oder sprechen zu lernen. Die Genesung kann Monate dauern.