KURZINFORMATIONEN

Renaler Diabetes insipidus

Überprüft/überarbeitet März 2022
DIE AUSGABE FÜR MEDIZINISCHE FACHKREISE ANSEHEN
Erfahren Sie alle Einzelheiten

Was ist renaler Diabetes insipidus?

„Renal“ bezieht sich auf die Niere. Eine andere Bezeichnung lautet „nephrogener Diabetes insipidus“. „Nephro“ bezieht sich auf die Niere und „nephrogen“ bedeutet „durch die Nieren bedingt“. Der renale Diabetes insipidus ist ein Nierenproblem, das dazu führt, dass Sie zu häufig urinieren (Wasser lassen), weswegen Sie dann Durst bekommen.

Normalerweise halten Ihre Nieren den Wasserspiegel im Körper im Gleichgewicht, sodass genau die richtige Menge vorhanden ist (Wasserhaushalt). Beim renalen Diabetes insipidus verliert Ihr Körper jedoch zu viel Wasser über den Urin.

  • Renaler Diabetes insipidus kann kurz nach der Geburt auftreten oder später entstehen.

  • Sie scheiden sehr viel Urin aus – beinahe 4 bis 24 Liter pro Tag

  • Daher sind Sie durstig und trinken viel.

  • Das starke Wasserlassen und übermäßige Trinken bringt das Verhältnis von Salzen und Mineralstoffen (Elektrolyten) in Ihrem Körper aus dem Gleichgewicht

  • Sie können stark austrocknen (dehydrieren).

  • Die Ärzte achten darauf, dass Sie ausreichend Wasser trinken und nicht zu viel Salz oder Eiweiße (Proteine) zu sich nehmen.

  • Manchmal können Medikamente helfen.

Es gibt eine weitere Form von Diabetes insipidus, die durch ein Problem in Gehirn und nicht durch ein Problem mit den Nieren verursacht wird. Dies wird als zentraler Diabetes insipidus bezeichnet. Beide Formen von Diabetes insipidus haben mit der sehr häufigen Diabetesart (als Diabetes mellitus bezeichnet) nichts zu tun. Dabei handelt es sich um ein Problem in Verbindung mit einem hohen Blutzuckerspiegel. Letzterer führt jedoch auch zu häufigem Wasserlassen.

Was verursacht den renalen Diabetes insipidus?

Renaler Diabetes insipidus tritt auf, wenn Ihre Nieren nicht mehr auf das Hormon Vasopressin ansprechen. Vasopressin signalisiert den Nieren, das Wasser zu speichern und nicht zu viel Wasser zu lassen. Wenn Ihre Nieren nicht mehr auf Vasopressin ansprechen, scheiden Sie zu viel Wasser aus.

Zu den Ursachen des renalen Diabetes insipidus zählen:

Was sind die Symptome des renalen Diabetes insipidus?

Die Symptome des renalen Diabetes insipidus sind unter anderem:

  • Starkes Durstgefühl

  • Häufiges Wasserlassen (bis zu 24 Liter pro Tag)

Bei einer Form des renalen Diabetes insipidus können die Symptome bald nach der Geburt einsetzen. Die Babys können sehr stark dehydrieren (austrocknen) und Symptome zeigen, wie zum Beispiel:

  • Fieber

  • Erbrechen

  • Krampfanfälle

Woran erkennt der Arzt, dass ich an renalem Diabetes insipidus leide?

Ärzte vermuten einen renalen Diabetes insipidus, wenn Sie viel trinken und einen starken Harndrang haben. Um sicherzugehen, führt der Arzt folgende Tests durch:

  • Bluttests

  • Urintests

Manchmal führen die Ärzte einen Wasserentzugstest durch.

Wie wird ein renaler Diabetes insipidus behandelt?

Zur Behandlung des renalen Diabetes insipidus bitten die Ärzte Sie darum:

  • Wasser zu trinken, sobald Sie durstig sind – Babys, Kinder und ältere Erwachsene mit renalem Diabetes insipidus sollte häufig Wasser angeboten werden

  • salz- und eiweißarme Nahrungsmittel zu sich zu nehmen

  • bisweilen Medikamente anzuwenden, welche die Nieren bei der Resorption von Natrium und Wasser unterstützen, sodass Sie weniger Wasser lassen