KURZINFORMATIONEN

Morbus Paget der Knochen

Überprüft/überarbeitet Juni 2023
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Knochen werden ständig ab- und wiederaufgebaut – dieser Prozess wird Knochenumbau genannt. Dabei wird altes Knochengewebe nach und nach durch neues ersetzt. 

Was ist Morbus Paget der Knochen?

Morbus Paget der Knochen ist ein Problem mit dem Ab- und Wiederaufbau von Knochenzellen (auch als Knochenumbau oder „Remodelling“ bezeichnet). Teile einiger Knochen werden dabei dicker, sind aber schwächer als gewöhnlich.

  • In den meisten Fällen wissen die Ärzte nicht, was den Morbus Paget der Knochen verursacht, aber die Krankheit tritt tendenziell familiär gehäuft auf.

  • Sie kann jeden Knochen betreffen, am häufigsten trifft sie jedoch das Becken, den Oberschenkelknochen und den Schädel.

  • Sie tritt in der Regel bei Menschen über 40 auf, und Männer erkranken häufiger als Frauen.

  • Die meisten Menschen haben keine Symptome, aber wenn Symptome auftreten, können sie Knochenschmerzen, Arthrose oder Schmerzen durch eingeklemmte Nerven umfassen.

  • Die Knochen können leichter brechen als normal.

  • Medikamente, die Bisphosphonate genannt werden, können helfen.

Wodurch wird Morbus Paget der Knochen verursacht?

Knochen bestehen aus lebendem Gewebe, das ständig ab- und wiederaufgebaut wird. Bei Morbus Paget des Knochens stimmt etwas mit dem Knochenumbau bzw. Remodelling nicht. Die Knochen wachsen dadurch stärker als normal, sind aber schwach.

In den meisten Fällen wissen die Ärzte nicht, aus welchem Grund es dazu kommt. Morbus Paget kann in der Familie liegen.

Was sind die Symptome des Morbus Paget der Knochen?

Gewöhnlich verursacht Morbus Paget keine Symptome. Wenn Symptome auftreten, kann Folgendes dazugehören:

  • Tief sitzende, stechende Knochenschmerzen, die nachts schlimmer werden können

  • Eingeklemmte Nerven, die Schmerzen verursachen

  • Gekrümmte oder ungewöhnlich geformte Knochen

  • Vergrößerter Kopf, schwere Stirn oder Gehörverlust, wenn der Schädel betroffen ist

  • Schmerzhafte und steife Gelenke (Arthrose)

  • Frakturen, die leichter als normal auftreten

Woran erkennt der Arzt Morbus Paget der Knochen?

Um festzustellen, ob Morbus Paget der Knochen vorliegt, führen Ärzte die folgenden Untersuchungen durch:

Wie wird Morbus Paget der Knochen behandelt?

Morbus Paget der Knochen wird behandelt, wenn Sie Schmerzen oder das Gefühl haben, dass die Krankheit weitere Probleme wie Schwerhörigkeit, Arthrose oder missgestaltete Körperteile verursachen könnte. Normalerweise wird dabei Folgendes gemacht:

  • Verordnung von Medikamenten (wie z. B. Paracetamol) zur Schmerzlinderung

  • Verordnung von Kalzium und Vitamin D zur Stärkung der Knochen

  • Anregung zu täglichen Aktivitäten, die zum Aufbau von starken Knochen beitragen, wie z. B. Stehen und Gehen

  • Tragen einer Schuheinlage, wenn ein Bein gekrümmt und verkürzt wird

  • Manchmal ein chirurgischer Eingriff, um eingeklemmte Nerven zu befreien oder ein geschädigtes Gelenk zu ersetzen

  • Einnahme von Medikamenten (sogenannte Bisphosphonate), die sich auf die abnorme Knochenwucherung auswirken