KURZINFORMATIONEN

Bluttransfusion

Überprüft/überarbeitet Feb. 2022
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Das Blut transportiert Sauerstoff und Nährstoffe über die Blutgefäße zu den Organen, damit diese gesund bleiben. Ohne ausreichend Blut fühlt man sich krank und es kann eventuell sogar zum Tod kommen.

Das Blut besteht aus verschiedenen Zellarten und einer als Plasma bezeichneten Flüssigkeit.

Zu den verschiedenen Zellarten gehören:

  • Rote Blutkörperchen zum Transport von Sauerstoff zum Gewebe

  • Weiße Blutkörperchen zur Bekämpfung von Infektionen

  • Blutplättchen zur Unterstützung der Blutgerinnung

Das Plasma ist hauptsächlich Wasser. Dieses transportiert Mineralstoffe (Elektrolyten) und Nährstoffe zum gesamten Gewebe des Körpers. und transportiert auch nützliche Proteine, die der Körper bildet, wie die Proteine, die bei der Blutgerinnung oder der Bekämpfung von Infektionen helfen. Außerdem werden Abfallprodukte des Gewebes in das Plasma abgegeben, das diese dann zu den Nieren transportiert, wo sie im Urin ausgeschieden werden.

Was ist eine Bluttransfusion?

Zu einer Bluttransfusion kommt es, wenn ein Patient Blut über einen Schlauch in der Vene bekommt und dieses Blut von anderen Menschen gespendet wurde.

Was ist in einer Bluttransfusion?

Vollblut wird nur selten als Transfusion verabreicht. In der Regel werden die verschiedenen Blutbestandteile in einem Labor getrennt, sodass die Patienten mit der Transfusion nur die Teile erhalten, die sie benötigen. Zum Beispiel erhalten sie nur Folgendes:

  • Rote Blutkörperchen (sogenanntes „Erythrozytenkonzentrat“)

  • Blutplättchen

  • Plasma

Es gibt jedoch verschiedene Blutgruppen. Bei einer Transfusion muss das verabreichte Blut der Blutgruppe des Patienten entsprechen.

Was bestimmt die Blutgruppe?

Auf der Oberfläche der roten Blutkörperchen befinden sich zwei chemische Hauptmerkmale. Diese Merkmale werden als A und B bezeichnet. Die Blutgruppe hängt davon ab, welches dieser Merkmale sich auf den roten Blutkörperchen befindet.

  • A: Das Merkmal A ist vorhanden.

  • B: Das Merkmal B ist vorhanden.

  • AB: Sowohl Merkmal A als auch Merkmal B sind vorhanden.

  • 0: Weder Merkmal A noch Merkmal B ist vorhanden.

Es gibt auch das Merkmal „Rh“. Ist dieses vorhanden, ist die Blutgruppe „positiv“ (+). Ist es nicht vorhanden, ist die Blutgruppe „negativ“ (-). Also kann man zum Beispiel folgende Blutgruppe haben: A+ oder A-.

Warum spielt die Blutgruppe eine Rolle?

Transfusionen sind dann am sichersten, wenn der Patient Blut erhält, das seiner eigenen Blutgruppe entspricht. Wenn dem Patienten die falsche Blutgruppe verabreicht wird, kann das gefährlich und sogar tödlich sein.

Woher kommt das Blut für die Transfusion?

Freiwilligen wird ungefähr 450 ml Blut pro Blutspende abgenommen und das Blut wird dann zur Aufbewahrung an eine Blutbank geschickt.

Vor der Blutspende müssen die Blutspender Fragen beantworten. So wird sichergestellt, dass ihr Blut anderen Menschen sicher verabreicht werden kann. Die Fragen beziehen sich auf die Länder, in die die Blutspender gereist sind, und auf Verhalten, durch das sie dem Risiko bestimmter Erkrankungen ausgesetzt gewesen sein könnten. Zu diesen Erkrankungen gehören Hepatitis- und HIV-Infektionen. Nach der Blutspende wird das Blut auf bestimmte Infektionen untersucht. Obwohl die Untersuchungen Bluttransfusionen sehr sicher machen, können damit nicht alle möglichen Risiken ausgeschlossen werden.

Manchmal kann man sich auch selbst Blut spenden. Wenn zum Beispiel für einen Patienten eine Operation geplant ist, bei der der Patient viel Blut verlieren wird, kann der Arzt den Patienten ggf. anhalten, ein paar Wochen vor dieser Operation eigenes Blut zu spenden. Bis zur Operation nimmt der Patient dann Eisentabletten, um den Körper bei der Bildung von mehr Blut zu unterstützen. Wenn der Patient während der Operation dann Blut braucht, kann der Arzt dem Patienten dann sein eigenes Blut verabreichen.

Warum ist eine Bluttransfusion notwendig?

Eine Bluttransfusion ist in folgenden Fällen notwendig:

  • Der Betroffene hat Blut verloren, z. B. durch eine Verletzung oder während einer Operation.

  • Der Betroffene leidet an einer Krankheit oder wendet Medikamente an, die den Körper davon abhalten, bestimmte Blutkörperchen zu bilden.

Eine Plasmatransfusion kann notwendig werden, wenn der Betroffene stark blutet und die Gerinnungsproteine im Plasma braucht.

Welche Probleme können durch eine Bluttransfusion auftreten?

In der Regel verursachen Bluttransfusionen keine Probleme, da die Gesundheitsdienstleister, die diese verabreichen, Vorkehrungen treffen, damit die Empfänger sicher sind. Wenn tatsächlich Probleme auftreten, sind die meisten davon leicht; sie können jedoch auch schwerwiegend sein.

Die schwerwiegendsten, aber seltenen, Nebenwirkungen sind Folgende:

  • Erhalt von zu viel Flüssigkeit, was Atembeschwerden verursachen kann.

  • Schädigung der Lungen, was das Atmen erschweren kann.

  • Abbau der roten Blutkörperchen, da die Blutgruppe in der Transfusion nicht der des Patienten entspricht. Dies kann zu dunklem Urin und zur Gelbfärbung des weißen Teils der Augen führen.

  • Durch Viren oder Bakterien im gespendeten Blut verursachte Infektionen.

Die häufigsten Nebenwirkungen sind Fieber und allergische Reaktionen.

Fieber

  • Es kann zu Fieber und Schüttelfrost kommen.

  • Zur Linderung der Symptome werden Medikamente (Paracetamol) verabreicht.

  • Bei sämtlichen Transfusionen in der Zukunft wird dem Patienten vor Transfusionsbeginn dann Paracetamol verabreicht.

Allergische Reaktionen

  • Es kann zu Juckreiz, Hautausschlag, Schwellung, Schwindel, Kopfschmerzen, Schmerzen im Brustkorb, Rückenschmerzen und schnellem Herzschlag kommen.

  • Manchmal kann es auch zu Atembeschwerden, Keuchatmung oder ungewolltem Urinieren (Wasserlassen) kommen.

  • Die Transfusion wird beendet und der Betroffene erhält zur Linderung des Juckreizes und Verringerung der Schwellung ein Allergiemedikament.

  • Bei sämtlichen Transfusionen in der Zukunft wird das gespendete Blut möglicherweise gefiltert, um die Möglichkeit einer allergischen Reaktion zu verringern.

Welche Sicherheitsmaßnahmen werden während einer Bluttransfusion vorgenommen?

Vor der Transfusion macht der Gesundheitsdienstleister folgende Dinge:

  • Er prüft das Spenderblut auf bestimmte Organismen hin, die eine Infektion verursachen könnten.

  • Er vermischt einen Tropfen des Bluts des Patienten mit dem Spenderblut, um sicherzustellen, dass sie gut zusammenpassen (Kreuzprobe).

  • Er prüft die Etiketten der Beutel des gespendeten Bluts, um sicherzustellen, dass es sich um die richtigen Beutel handelt.

Während der Transfusion macht der Gesundheitsdienstleister folgende Dinge:

  • Er beobachtet den Patienten während der ersten 15 Minuten der Transfusion genau, da es in dieser Zeit am wahrscheinlichsten zu einer allergischen Reaktion kommt.

  • Nach dieser ersten Viertelstunde sieht er oft nach dem Patienten, sodass er die Transfusion bei Problemen beenden kann.