Brustentzündung

VonJulie S. Moldenhauer, MD, Children's Hospital of Philadelphia
Überprüft/überarbeitet Feb. 2022
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Kurzinformationen

Eine Brustinfektion bzw. Brustentzündung (Mastitis) tritt hauptsächlich bei stillenden Müttern und gewöhnlich innerhalb der ersten 6 Wochen nach der Entbindung auf (Wochenbettinfektion). Befindet sich das Kind beim Stillen nicht in der richtigen Position, können Risse (und Entzündungen) entstehen. Reißt die Brustwarze oder die umliegende Haut auf, können Bakterien von der Haut in die Milchgänge eindringen und dort eine Infektion hervorrufen.

Die infizierte Brust ist rot und geschwollen. Sie fühlt sich heiß an und schmerzt. Es kann sein, dass nur ein Teil der Brust rot und entzündet ist. Unter Umständen bekommt die Mutter Fieber.

In seltenen Fällen entsteht bei Brustinfektionen ein Eiterbeutel (Abszess). Der Bereich um den Abszess schwillt an und Eiter kann unter Umständen aus der Brustwarze austreten.

Die Diagnose der Ärzte stützt sich auf die Ergebnisse der körperlichen Untersuchung.

Wussten Sie ...

  • Wenn sich nach der Geburt eine Brustinfektion entwickelt, sollte die Mutter mit dem Stillen fortfahren.

Behandlung von Brustentzündungen

  • Antibiotika

  • Behandlung von Schmerzen und vollständige Entleerung der Milch aus der Brust

Brustinfektionen werden mit Antibiotika behandelt, z. B. mit Dicloxacillin, Cephalexin, Clindamycin oder manchmal Erythromycin.

Schmerzen und Schwellungen werden mit kalten Kompressen und Schmerzmitteln wie Paracetamol oder nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR), einschließlich Ibuprofen, behandelt. Die Brust sollte durch Stillen oder Abpumpen vollständig entleert werden, wenn die Milchgänge voll sind.

Die Mütter werden angewiesen, viel Flüssigkeit zu sich zu nehmen.

Wenn die Symptome der Infektion nicht nachlassen oder schwerwiegend sind, sollten Frauen sich in ärztliche Behandlung begeben – zum Beispiel, wenn die Brust gerötet ist, sich die Rötung ausbreitet oder die Frau Fieber und Schüttelfrost hat.

Stillende Mütter mit einer Brustinfektion sollten weiterhin ihre Kinder stillen, da das Entleeren der Brust für die Behandlung förderlich ist und das Risiko eines Brustabszesses verringert wird.

Brustabszesse werden mit Antibiotika behandelt und gewöhnlich operativ geöffnet und entleert. Dieses Verfahren kann mit einem Lokalanästhetikum durchgeführt werden. Unter Umständen ist jedoch eine intravenöse Verabreichung von Beruhigungsmitteln (über eine Vene) oder eine Vollnarkose erforderlich.