Ektope Schwangerschaft

VonAntonette T. Dulay, MD, Main Line Health System
Überprüft/überarbeitet Okt. 2022
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Kurzinformationen

Unter einer ektopen Schwangerschaft wird die Einnistung (Einpflanzung) eines befruchteten Eis außerhalb der Gebärmutter, z. B. in den Eileitern, verstanden.

  • Bei einer ektopen Schwangerschaft kann der Fötus nicht überleben.

  • Wenn eine ektope Schwangerschaft platzt, haben Frauen häufig Bauchschmerzen und Scheidenblutungen, die ohne Behandlung tödlich verlaufen können.

  • Die Diagnose stützt sich auf die Ergebnisse von Bluttests und Ultraschalluntersuchungen, die hauptsächlich durchgeführt werden, um die Lage des Fötus zu bestimmen.

  • In der Regel wird eine Operation durchgeführt, um den Fötus und die Plazenta zu entfernen. Zuweilen wird jedoch auch Methotrexat in einer oder mehreren Dosen verwendet, um die ektope Schwangerschaft abzubrechen.

Unter Schwangerschaftskomplikationen wie einer ektopen Schwangerschaft werden Probleme verstanden, die nur während der Schwangerschaft auftreten. Diese können Auswirkungen auf die Frau und/oder den Fötus haben und können zu verschiedenen Zeitpunkten während der Schwangerschaft auftreten. Die meisten Schwangerschaftskomplikationen können erfolgreich behandelt werden. Bei einer ektopen Schwangerschaft kann der Fötus nicht überleben. Wenn die ektope Schwangerschaft nicht sofort diagnostiziert und behandelt wird, kann sie bei der Frau lebensbedrohliche Blutungen verursachen.

Gewöhnlich wird die Eizelle im Eileiter befruchtet und nistet sich in der Gebärmutter ein. Bei einem verengten oder blockierten Eileiter kann es jedoch sein, dass die befruchtete Eizelle die Gebärmutter nie erreicht. In manchen Fällen nistet sich die befruchtete Eizelle dann in Gewebe außerhalb der Gebärmutter ein, und es kommt zu einer ektopen Schwangerschaft. Die meisten ektopen Schwangerschaften entwickeln sich in einem der Eileiter (Eileiterschwangerschaft), doch auch andere Orte sind möglich.

Der Fötus kann in einer ektopen Schwangerschaft zuweilen mehrere Wochen überleben. Da das Gewebe um die Gebärmutter nicht die notwendige Blutversorgung bieten kann, überlebt der Fötus letztlich aber doch nicht. Die Membranen, die den Fötus umhüllen, reißen gewöhnlich nach ungefähr 6 bis 16 Wochen, also lange bevor der Fötus überlebensfähig ist. Reißt das Membrankonstrukt bei einer ektopen Schwangerschaft, kann es zu schweren und für die Frau sogar lebensgefährlichen Blutungen kommen. Je später die Membranen platzen, desto schwerere Blutungen treten auf, was wiederum ein höheres Todesfallrisiko birgt. Wenn jedoch eine ektope Schwangerschaft behandelt wird, bevor sie reißt, stirbt die Frau selten.

Bei etwa 2 von 100 Schwangerschaften handelt es sich um eine ektope Schwangerschaft.

Risikofaktoren (Bedingungen, die das entsprechende Risiko erhöhen), besonders das Risiko für eine ektope Schwangerschaft erhöhen, umfassen Folgende:

Eine Schwangerschaft ist weniger wahrscheinlich nach einer Tubenligatur, oder wenn ein IUP eingesetzt wurde (weniger als 1,5 % der Frauen werden schwanger). Wenn es jedoch zu einer Schwangerschaft kommt, sind etwa 5 % davon ektop.

Andere Risikofaktoren einer ektopen Schwangerschaft sind die Folgenden:

ektope Schwangerschaft: Eine Schwangerschaft außerhalb der Gebärmutter

Gewöhnlich wird die Eizelle im Eileiter befruchtet und nistet sich in der Gebärmutter ein. Ist der Eileiter jedoch verengt oder verlegt, so bewegt sich die Eizelle nur langsam voran oder bleibt stecken. Wenn eine befruchtete Eizelle die Gebärmutter gar nicht erst erreicht, spricht man von einer ektopen Schwangerschaft.

Eine ektope Schwangerschaft kann sich an verschiedenen Stellen außerhalb der Gebärmutter entwickeln, unter anderem im Eileiter, Eierstock, Abdomen und Gebärmutterhals.

Symptome einer ektopen Schwangerschaft

Die Symptome einer ektopen Schwangerschaft sind unterschiedlich und können erst auftreten, wenn die entsprechenden Membranen reißen. Die meisten betroffenen Frauen haben Scheidenblutungen oder Schmierblutungen, und/oder Schmerzen im Unterbauch, die dumpf, schneidend oder krampfartig sind. Die Menstruationsperioden können, müssen aber nicht verspätet einsetzen oder ausfallen. Manche Frauen vermuten gar nicht, dass sie schwanger sind.

Wenn das Konstrukt der ektopen Schwangerschaft reißt, verspürt die Frau in der Regel einen plötzlichen starken, anhaltenden Schmerz im Unterbauch. Hat die Frau einen hohen Blutverlust erlitten, kann es sein, dass sie das Bewusstsein verliert, schwitzt oder sich schwindlig fühlt. Diese Symptome können ein Hinweis auf einen bedrohlich niedrigen Blutdruck (Kreislaufschock) infolge des hohen Blutverlusts sein. Sie kann eine Peritonitis (Entzündung der Membran, die die Bauchhöhle auskleidet) entwickeln.

Diagnose einer ektopen Schwangerschaft

  • Schwangerschaftstest

  • Ultraschall

  • Bluttests

  • Manchmal Laparoskopie

Bei Frauen im gebärfähigen Alter, die Schmerzen im Unterbauch verspüren, Scheidenblutungen haben, in Ohnmacht fallen oder einen Kreislaufschock erleiden, wird eine ektope Schwangerschaft vermutet. In diesen Fällen wird ein Schwangerschaftstest durchgeführt.

Da eine rupturierte ektope Schwangerschaft Blutungen verursacht und das Sterberisiko bei der Frau erhöht, ist eine sofortige Diagnose unerlässlich.

Wenn der Schwangerschaftstest positiv ausfällt oder in seltenen Fällen bei einem negativen Test die Symptome dennoch auf eine ektope Schwangerschaft hinweisen, wird eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt. Dazu wird eine Sonde in die Scheide eingeführt (sogenannte transvaginale Sonografie). Zeigt das Ultraschallbild einen Fötus, der sich außerhalb der Gebärmutter befindet, ist die Diagnose bestätigt. Wird bei der Untersuchung kein Fötus entdeckt, kann dennoch eine ektope Schwangerschaft vorliegen. Auch ist es möglich, dass sich die Schwangerschaft in der Gebärmutter entwickelt, aber noch in einem zu frühen Stadium befindet, um festgestellt werden zu können.

Zur Bestimmung des Hormons humanes Choriongonadotropin (hCG), das von der Plazenta im frühen Schwangerschaftsstadium produziert wird, führt der Arzt auch Blutuntersuchungen durch. Mittels dieser Untersuchungen kann festgestellt werden, ob sich die Schwangerschaft in einem zu frühen Stadium befindet, sodass der Fötus in der Gebärmutter nicht erkannt werden kann oder ob eine ektope Schwangerschaft vorliegt.

Zur Bestätigung der Diagnose wird vom Arzt unter Umständen ein Beobachtungsschlauch (ein sogenanntes Laparoskop) verwendet, der durch einen kleinen Einschnitt direkt unter dem Nabel eingeführt wird. Dank dieses Verfahrens kann der Arzt direkt herausfinden, ob eine ektope Schwangerschaft vorliegt.

Wenn die Diagnose einer ektopen Schwangerschaft durch Tests nicht bestätigt wird und die Frau keine ernsthaften Probleme hat, werden die hCG-Spiegel im Blut regelmäßig gemessen. Dieser Wert steigt normalerweise ziemlich schnell an. Wenn der hCG-Spiegel nicht wie erwartet steigt oder sinkt, ist eine ektope Schwangerschaft (oder Fehlgeburt) wahrscheinlich.

Behandlung einer ektopen Schwangerschaft

  • Bei kleinen, rupturierten ektopen Schwangerschaften zumeist Methotrexat

  • Operation

  • Manchmal das Medikament Methotrexat

Eine ektope Schwangerschaft ist für die Frau lebensgefährlich und muss schnellstmöglich abgebrochen werden.

Bei kleinen ektopen Schwangerschaften, die noch nicht geplatzt sind, kann anstelle einer Operation eine Dosis des Medikaments Methotrexat gespritzt werden. Dieses Mittel lässt die ektope Schwangerschaft zurückgehen und völlig verschwinden. Nachdem das Mittel verabreicht wurde, werden Bluttests durchgeführt, um die hCG-Werte zu messen und zu beurteilen, ob die Behandlung mit Methotrexat erfolgreich war. Wenn kein hCG mehr nachgewiesen werden kann, gilt die Behandlung als erfolgreich. Wenn Methotrexat nicht erfolgreich war, muss eine zweite Dosis Methotrexat verabreicht oder operiert werden.

Der Fötus und die Plazenta werden operativ entfernt, wenn der Arzt vermutet, dass die ektope Schwangerschaft geplatzt ist, oder wenn die Behandlung mit Methotrexat nicht angezeigt ist, z. B. wenn die Bluttestergebnisse der Frau auffällig sind.

Wenn die Frau ernstzunehmende Probleme hat (wie Blutungen oder Schock), wird die ektope Schwangerschaft sofort entfernt, indem ein Schnitt in den Bauch gemacht wird (Laparotomie).

Wenn die Frau keine ernstzunehmenden Probleme hat, wird in der Regel ein Beobachtungsschlauch (Laparoskop) durch einen kleinen Schnitt direkt unter dem Nabel in die Bauchhöhle eingeführt und mit Instrumenten, die durch das Laparoskop eingeführt werden, die ektope Schwangerschaft ausgeräumt.

Während der Operation entfernt der Arzt den Fötus und die Plazenta sowie denjenigen Teil des Eileiters, der nicht repariert werden kann. Durch dieses Vorgehen wird die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass die betroffene Frau nach der Reparatur des Eileiters erneut schwanger werden kann. Manchmal kann der Eileiter jedoch nicht mehr repariert werden.

Selten ist auch die Gebärmutter so sehr in Mitleidenschaft gezogen, dass sie entfernt werden muss.

Alle Frauen mit Rh-negativer Blutgruppe, unabhängig davon, ob sie mit Methotrexat behandelt werden oder operiert werden müssen, erhalten Rho(D)-Immunglobulin, um einer hämolytischen Komplikation des Fötus (Morbus haemolyticus neonatorum) vorzubeugen, die durch eine Rh-Unverträglichkeit verursacht wird (wenn eine schwangere Frau Rh-negativ und der Fötus Rh-positiv ist).