Herz-Kreislauf-Rehabilitation

VonZacharia Isaac, MD, Brigham and Women's Hospital
Überprüft/überarbeitet Nov. 2023
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    Die kardiovaskuläre Rehabilitation kann einigen Patienten zugute kommen, die an einer koronaren Herzkrankheit oder Herzinsuffizienz leiden oder vor kurzem einen Herzinfarkt oder eine koronare Bypass-Operation erlitten haben, insbesondere jenen, die vor dem Ereignis selbständig Aktivitäten des täglichen Lebens durchführen und gehen konnten. Die kardiovaskuläre Rehabilitation soll den Patienten helfen, ihre Unabhängigkeit zu erhalten oder wiederzuerlangen. (Siehe auch Übersicht über Rehabilitation.)

    Typischerweise beginnt die Rehabilitation mit leichten, dann zunehmenden Aktivitäten auf individueller Basis, oftmals unter EKG-Kontrolle. Hochrisiko-Patienten sollten nur dann Übungen machen, wenn sie sich in einer gut ausgestatteten Herz-Kreislauf-Reha-Einrichtung unter der Aufsicht einer Pflegeperson befinden.

    Sofern die Patienten dazu in der Lage sind, werden sie im Rollstuhl zur physikalischen Therapie im Krankenhaus gebracht. Die Übungen können Gehen, ein Laufband- oder stationäres Fahrradtraining umfassen. Wenn diese Übungen von den Patienten gut vertragen werden, können sie zum Treppensteigen kommen. Bei Kurzatmigkeit, Benommenheit oder Brustschmerzen während der Übungen sollten diese sofort beendet und der kardiologische Status erneut bestimmt werden. Vor der Entlassung aus dem Krankenhaus werden die Patienten eingestuft, sodass ein adäquates nachstationäres Rehabilitations- oder Übungsprogramm empfohlen werden kann.

    Körperliche Aktivität wird in metabolischen Äquivalenten (MET) gemessen, die Vielfache des ruhenden Sauerstoffverbrauchs sind; 1 MET (der Ruhewert) entspricht etwa 3,5 ml/kg/min an O2 (siehe Tabelle Ausdauertraining und die metabolischen Voraussetzungen). Normale Arbeits- und Alltagsaktivitäten (ohne Freizeitaktivitäten) überschreiten selten mehr als 6 MET. Leichte bis moderate Hausarbeit liegt bei etwa 2 bis 4 MET; anstrengende Hausarbeit oder Gartenarbeit liegt bei etwa 5 bis 6 MET.

    Bei Patienten im Krankenhaus sollte die körperliche Aktivität so bemessen sein, dass die Herzfrequenz bei < 60% des Maximalwerts für dieses Alter bleibt (z. B. etwa 160 Schlägen/min bei Menschen im Alter von 60 Jahren), bei Patienten zu Hause sollte die Herzfrequenz bei < 70% des Maximums bleiben.

    Bei Patienten, die einen unkomplizierten Myokardinfarkt haben, kann ein 2-MET-Belastungstest zur Abklärung durchgeführt werden, sobald die Patienten stabil sind. Ein 4- bis 5-MET-Belastungstest wird vor der Entlassung vorgenommen, um eine Richtlinie für die körperliche Aktivität zu Hause erstellen zu können. Patienten, die einen 5-MET Belastungstest über 6 Minuten gut tolerieren, dürfen zu Hause leichte Hausarbeit machen, wenn sie zwischen den einzelnen Aktivitäten Pausen einlegen.

    Eine unnötige Einschränkung der Aktivität wirkt sich nachteilig auf die Genesung aus. Der Arzt und die anderen Mitglieder des Reha-Teams sollten erklären, welche Aktivitäten durchgeführt werden können und welche nicht. Außerdem sollten sie psychologische Unterstützung anbieten. Nach der Entlassung kann den Patienten ein detaillierter Trainingsplan für zu Hause mitgegeben werden. Die meisten älteren Patienten werden dazu ermutigt, ihre sexuelle Aktivität wieder aufzunehmen, vorausgesetzt sie gönnen sich Ruhepausen, um eine Überanstrengung zu vermeiden. Junge Paare kommen beim Geschlechtsverkehr auf 5 bis 6 MET; ob ältere Paare sich mehr oder weniger verausgaben, ist unbekannt.

    Tabelle