Traditionelle Chinesische Medizin (TCM)

VonDenise Millstine, MD, Mayo Clinic
Überprüft/überarbeitet Okt. 2021
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Die vor > 2000 Jahren entstandenen traditionellen chinesischen Medizin (TCM) ist ein medizinisches System, das auf der Philosophie basiert, dass Krankheiten die Folge eines gestörten Qi-Flusses sind. Um das Fließen der Lebenskraft Qi wiederherzustellen, müssen die gegensätzlich wirkenden Kräfte Yin und Yang, die sich im Körper als Kälte oder Hitze, innere oder äußere Einflüsse und als Mangel oder Überschuss manifestieren, wieder ins Gleichgewicht gebracht werden.

Verschiedene Verfahren werden verwendet, um Qi und somit die Gesundheit zu erhalten und wiederherzustellen. Am häufigsten verwendeten sind

Zu den anderen Praktiken gehören Ernährung, Massage und meditative Übung, genannt Qi Gong.

Die TCM verwendet häufig diagnostische Kategorien, die nicht mit dem aktuellen wissenschaftlichen Verständnis von Biologie und Krankheit (z. B. allgemeiner Mangel, über Yin oder Yang) übereinstimmen.

(Siehe auch Integrative, komplementäre und alternative Medizin im Überblick.)

Beweise für die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM)

Hochwertige Beweise zu erhalten ist schwierig, vor allem, weil die Wirkstoffe der TCM-Kräuter nicht gereinigt werden, oft nicht identifiziert sind und zahlreich sein können. Somit ist die Dosisbestimmung schwierig oder unmöglich, und die Dosis kann von einer Quelle der Kräuter zu einer anderen variieren. Informationen über die Bioverfügbarkeit, Pharmakokinetik und Pharmakodynamik stehen in der Regel nicht zur Verfügung. Auch Wirkstoffe können miteinander in komplexer und variabler Weise interagieren.

Die traditionelle chinesische Kräutermedizin verwendet Formeln, die Mischungen aus Kräutern enthalten, um verschiedene Erkrankungen zu behandeln. Traditionelle Zubereitungen können als Ganzes untersucht werden, oder die einzelnen Kräuter separat. Ein Kraut, das einzeln verwendet wird, ist evtl. nicht so effektiv und hat potenziell sogar schädliche Wirkungen. Dennoch ist die aktuelle konventionelle Forschung an der Studie einzelner Kräuter interessiert, um Variablen besser kontrollieren zu können. Ein weiteres Problem ist die große Anzahl von Kräutermischungen, die untersucht werden könnten.

Systematische Übersichten und Metaanalysen von Studien (die meisten davon in China durchgeführt) haben Beweise für die Wirksamkeit der TCM in folgenden Bereichen erbracht:

  • Symptome des Tourette-Syndroms (1)

  • Chronische Nierenerkrankung, in Kombination mit der westlichen Medizin (2)

  • Depression nach Schlaganfall, in Kombination mit westlicher Medizin (3)

  • Möglicherweise Depression während der Menopause und Perimenopause, in Kombination mit Akupunktur (4)

  • Möglicherweise bestimmte Ergebnisse bei COVID-19 (z. B. Auflösung von Befunden in der Thoraxaufnahme und Husten), in Kombination mit westlicher Medizin (5)

  • Möglicherweise akute Gichtarthritis (6)

  • Möglicherweise Lebensqualität und Symptommanagement bei kleinzelligem Lungenkrebs (7)

Viele dieser Übersichten wiesen erhebliche Einschränkungen auf, sodass eine Bestätigung durch weitere prospektive Studien erforderlich ist.

Studien über Kräuter und Kräutermischungen der TCM zur Behandlung des Reizdarmsyndroms ergaben gemischte Ergebnisse, und Bewertungen dieser Studien kommen zum Schluss, dass strengere Studien notwendig sind.

Mögliche Schädliche Wirkungen

Ein Problem bei TCM ist die Standardisierung und Qualitätskontrolle der chinesischen Kräuter. Viele der Präparate werden in Asien nicht kontrolliert, sie können mit Schwermetallen aus belastetem Grundwasser verunreinigt oder mit Medikamenten wie Antibiotika oder Kortikosteroiden kontaminiert sein. Die Zutaten werden oft ersetzt, zum Teil, weil die Namen der Kräuter nicht korrekt übersetzt werden.

In Kräutermischungen können schädliche Wirkungen auch von Wechselwirkungen zwischen Wirkstoffen herrühren. Auch zwischen TCM-Kräutern und Medikamenten können Wechselwirkungen auftreten.

Literatur

  1. 1. Wang N, Qin DD, Xie YH, et al: Traditional Chinese Medicine strategy for patients with Tourette syndrome based on clinical efficacy and safety: A meta-analysis of 47 randomized controlled trials. Biomed Res Int 6630598, 2021. doi: 10.1155/2021/6630598

  2. 2. Wang YT, Zhang RQ, Wang SF, et al: A systematic review and meta-analysis of integrated traditional Chinese medicine and Western medicine in treating glomerulosclerosis. Medicine (Baltimore) 100(7):e24799, 2021. doi: 10.1097/MD.0000000000024799

  3. 3. Zhang H, Li M, Xu T: Therapeutic effect of Chinese herbal medicines for post-stroke depression: A meta-analysis of randomized controlled trials. Medicine (Baltimore) 100(1):e24173, 2021. doi: 10.1097/MD.0000000000024173

  4. 4. Di YM, Yang L, Shergis JL, et al: Clinical evidence of Chinese medicine therapies for depression in women during perimenopause and menopause. Complement Ther Med 47:102071, 2019. doi: 10.1016/j.ctim.2019.03.019

  5. 5. Zhou LP, Wang J, Xie RH, et al: The effects of Traditional Chinese Medicine as an auxiliary treatment for COVID-19: A systematic review and meta-analysis. J Altern Complement Med 27(3):225-237, 2021. doi: 10.1089/acm.2020.0310

  6. 6. Huang X, Zhu Z, Wu G, et al: Efficacy and safety of external application of Traditional Chinese Medicine for the treatment of acute gouty arthritis: a systematic review and meta-analysis. J Tradit Chin Med 39(3):297-306, 2019. PMID: 32186001.

  7. 7. Chen S, Bao Y, Xu J, et al: Efficacy and safety of TCM combined with chemotherapy for SCLC: a systematic review and meta-analysis. J Cancer Res Clin Oncol 146(11):2913-2935, 2020. doi: 10.1007/s00432-020-03353-0