Sterben und Tod bei Kindern

VonDeborah M. Consolini, MD, Thomas Jefferson University Hospital
Überprüft/überarbeitet Juli 2022
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Oft haben Familien Schwierigkeiten im Umgang mit einem kranken und sterbenden Kind. Kinder, die in dem Tod eines Freundes oder Familienmitgliedes einen Sinn suchen, können besondere Probleme haben ( see also page Der sterbende Patient).

Tod eines Kindes

Die meisten Kinder sterben im Krankenhaus. Der Tod kann nach langer Krankheit, wie z. B. bei Krebs, aber auch plötzlich und unerwartet, wie nach einer Verletzungen oder durch plötzlichen Kindstod auftreten. Es kann für die Familie schwer sein, den Tod des Kindes zu verstehen und zu akzeptieren. Für die Eltern bedeutet es, dass sie ihre Träume und Hoffnungen für ihr Kind aufgeben müssen. Der Trauerprozess hat möglicherweise zur Folge, dass sie nicht in der Lage sind, den Bedürfnissen der anderen Familienmitglieder, v. a. der weiteren Kinder, gerecht zu werden. Der Arzt kann bei diesem Prozess helfen, indem er für die Familie ansprechbar ist und nach seinen Möglichkeiten Beistand leistet (1, 2). Gelegentlich kann es erforderlich sein, gezielte Hilfe durch Spezialisten, die im Umgang mit verwaisten Familien Erfahrung haben, anzubieten.

Einige Eltern reagieren auf den Tod eines Kindes durch den schnellen Plan einer weiteren Schwangerschaft, vielleicht als Versuch, ein "Ersatzkind" zu schaffen. Anbieter von Gesundheitsleistungen, die eine unterstützende Beziehung mit den trauernden Eltern haben, sollten von einer solchen schnellen Schwangerschaft abraten. Wenn sich Eltern auf eine nachfolgende Schwangerschaft einlassen, können es die Angst und Furcht vor einem weiteren Verlust schwierig machen, eine Bindung zum neuen Kind aufzubauen. Ein Kind, das nach dem Tod eines anderen Kindes geboren wird, hat ein Risiko für "Replacement Child Syndrome" oder "Vulnerable Child Syndrome".

Beim "Replacement Child Syndrome" überlagern Gefühle und Erwartungen für das "ideale" Kind, das starb, die Gefühle für das nächste Kind.

Beim "Vulnerable Child Syndrome" glauben Eltern aufgrund ihres früheren Verlusts fälschlicherweise, dass ihr neues Kind ein Risiko für verhaltensbezogene, entwicklungsbezogene oder medizinische Probleme hat, und denken, dass ihr Kind besondere Pflege und Schutz vor möglichen Gefahren benötigt.

Eltern, die über den Verlust eines toten Kindes trauern und mit der Unfähigkeit kämpfen, eine Bindung zu einem neuen Kind aufzubauen, muss klar gemacht werden, dass ihre Gefühle normal sind. Wenn ihre Gefühle nicht als normal anerkannt werden, sind Eltern und Kinder der Gefahr ausgesetzt, psychische Störungen zu entwickeln. Die nächste Schwangerschaft, wenn und falls sie eintritt, sollte vorausschauend sein und nicht rückwärtsgewandt.

Tod eines Familienmitglieds oder eines Freundes des Kindes

Viele Kinder erleben den Tod eines Menschen, dem sie sehr nahe sind. Die Art und Weise, wie die Kinder dieses Ereignis wahrnehmen (und damit auch die sinnvollste Reaktion von Seiten der Eltern und des Kinderarztes) hängen von ihrem Entwicklungsstand ab. Kinder im Vorschulalter haben vom Tod möglicherweise nur ein begrenztes Verständnis. Es kann hilfreich sein, das Ereignis mit einer entsprechenden Erfahrung mit einem geliebten Haustier in Beziehung zu setzen. Ältere Kinder können die Situation besser verstehen. Der Tod sollte niemals mit „Schlafengehen“ oder „nie mehr aufwachen“ in Verbindung gebracht werden, da dadurch bei den Kindern Ängste vor dem Schlafen ausgelöst werden können.

Tipps und Risiken

  • Wenn man mit Kindern über den Tod spricht, sollte dieser niemals mit „Schlafengehen“ oder „nie mehr aufwachen“ in Verbindung gebracht werden, da dadurch bei den Kindern Ängste vor dem Schlafen ausgelöst werden können.

Die Eltern sollten mit dem Arzt besprechen, ob es sinnvoll ist, dass Kinder schwer kranke Kinder oder Erwachsene besuchen. Manche Kinder äußern den speziellen Wunsch, sterbende Familienmitglieder oder Freunde zu besuchen. Kinder sollten gut auf einen solchen Besuch vorbereitet werden, damit sie wissen, was sie erwartet. Entsprechend fragen sich Eltern oft, ob sie ihr Kind zu einer Beerdigung mitnehmen sollen. Diese Entscheidung muss individuell und, wann immer möglich, zusammen mit dem Kind getroffen werden. Wenn Kinder an einer Beerdigung teilnehmen, sollten sie zur Unterstützung von einem engen Freund oder Verwandten begleitet werden und die Erlaubnis und Möglichkeit haben, jederzeit zu gehen.

Allgemeine Literatur

  1. 1. Wender E, The Committee on Psychosocial Aspects of Child and Family Health: Supporting the family after the death of a child. Pediatrics 130(6):1164–1169, 2012. doi: 10.1542/peds.2012-2772

  2. 2. Schonfeld DJ, Demaria T, AAP Committee on Psychosocial Aspects of Child and Family Health, Disaster Preparedness Advisory Council: Supporting the grieving child and family. Pediatrics 138(3):e20162147, 2016. doi: 10.1542/peds.2016-2147

Weitere Informationen

Nachfolgend finden Sie einige englischsprachige Quellen, die nützlich sein können. Bitte beachten Sie, dass das MSD-Manual nicht für den Inhalt dieser Quellen verantwortlich ist.

Diese Quellen bieten Informationen zur Unterstützung von Eltern, Betreuern und Geschwistern nach dem Tod eines Kindes:

  1. The Compassionate Friends

  2. Bereaved Parents of the USA