Pflege für kranke Neugeborene

VonDeborah M. Consolini, MD, Thomas Jefferson University Hospital
Überprüft/überarbeitet Juli 2022
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    Wenn ein krankes Neu - oder Frühgeborenes nach der Geburt der Familie weggenommen werden muss, entstehen Nöte. Es ist möglich, dass die Eltern ihren kritisch kranken Säugling während der ganzen Zeit der initialen Versorgung und Stabilisierung nicht zu sehen bekommen oder wegen des Transports in ein anderes Krankenhaus von ihm getrennt sind. Bei manchen Säuglingen kommt es durch lang dauernde Krankenhausaufenthalte und Behandlungen zu einer verlängerten Trennung. Experten empfehlen, dass neonatale Transportteams den Körperkontakt zwischen den Eltern und ihrem kranken Kind fördern, bevor das Kind in die Spezialklinik gebracht wird, solange der Kontakt das Kind nicht infektionsgefährdet macht.

    In vielen Krankenhäusern wurde die Bedeutung erkannt, wie wichtig es ist, den Kontakt zwischen den Kindern und ihren Eltern und Familien zu fördern. Vielerorts werden die Eltern dazu ermutigt, ihr Kind zu besuchen; vorbeugende Maßnahmen zur Vermeidung von Infektionen sind selbstverständlich. Viele Krankenhäuser haben für Eltern unbegrenzte Besuchszeiten. Manche Kliniken haben zudem Bereiche, in denen sich Eltern für längere Zeit aufhalten können, um in der Nähe ihres Säuglings zu sein.

    In den meisten Krankenhäusern werden die Eltern darin bestärkt, mit ihrem kranken Kind so viel wie möglich zu interagieren. Kein Säugling, selbst wenn beatmet, ist zu krank, um nicht von den Eltern gesehen oder berührt zu werden.

    Tipps und Risiken

    • Kein Säugling, selbst wenn beatmet, ist zu krank, um nicht von den Eltern gesehen oder berührt zu werden.

    Die Eltern werden außerdem dazu ermuntert, die Pflege und Versorgung des Kindes zu übernehmen, um sich an das Neugeborene zu gewöhnen und sich auf die Zeit zu Hause vorzubereiten. Manche Krankenhäuser verstärken den Kontakt zwischen den Eltern und dem kranken oder frühgeborenen Kind, in dem sie die Möglichkeit zu Hautkontakt geben; dies kann dazu beitragen, dass die Eltern sich im Umgang mit ihrem Kind zu Hause wohler fühlen. Kinder, die Hautkontakt mit ihren Eltern haben, nehmen in der Regel schneller an Gewicht zu als diejenigen ohne. Mütter können außerdem entweder direkt stillen oder abpumpen, so dass die Muttermilch über eine Magensonde gegeben werden kann.

    Wenn ein Kind eine angeborene Fehlbildung hat, sollten die Eltern die Möglichkeit haben, es sofort zu sehen – unabhängig vom medizinischen Zustand. Andernfalls besteht die Gefahr, dass sie sich alles viel schlimmer vorstellen, als es in Wirklichkeit ist. Eine intensive Unterstützung der Eltern ist natürlich erforderlich; es sollten so viele Gespräche angeboten werden, wie nötig sind, damit die Eltern den Zustand und die Behandlung ihres Kindes verstehen und es psychisch akzeptieren. Um ein Gegengewicht zu den Fehlbildungen zu geben, sollte der Arzt auch all das, was an dem Kind normal ist sowie seine Entwicklungsmöglichkeiten betonen.

    Wenn Eltern beim Tod ihres neugeborenen Neugeborenen nicht die Gelegenheit hatten, es zu sehen oder zu berühren, kann später bei den Eltern das Gefühl entstehen, nie ein Kind gehabt zu haben. Eltern, denen dies widerfahren ist, berichten von überwältigenden Gefühlen der Leere und können eine nachhaltige Depression entwickeln, weil sie nicht über den Verlust eines "richtigen" Kindes trauern konnten. Im Allgemeinen wird allen Eltern, unabhängig davon, ob sie ihr Kind zu Lebzeiten sehen oder halten konnten oder nicht, langfristig geholfen, wenn sie dies nach dem Tod des Kindes tun dürfen. In allen Fällen von neonatalem Tod ist ein Folgetermin mit dem Arzt und einem Sozialarbeiter sinnvoll, um die Umstände der Krankheit oder des Todes mit etwas Abstand zu besprechen, außerdem, um offene Fragen zu klären, die oft erst später auftauchen und schließlich auch, um Schuldgefühle einzuschätzen und zu lindern. Der Arzt kann auch die Trauerarbeit der Eltern beurteilen und ihnen angemessene Unterstützung verschaffen oder, wenn erforderlich, eine Überweisung für noch intensivere Hilfe ausstellen.