Intrakranielle Tumoren können das Gehirn oder andere Strukturen betreffen (z. B. Hirnnerven, Meningen). Die Tumoren entwickeln sich üblicherweise im frühen oder mittleren Erwachsenenalter, sie können sich jedoch in jedem Alter ausbilden; die Häufigkeit nimmt bei Älteren zu. Hirntumoren werden bei ca. 2% der Routine-Autopsien gefunden.
Einige Tumoren sind gutartig, aber weil die Schädelkapsel keinen Raum zur Expansion lässt, können sogar benigne Tumoren ernsthafte neurologische Funktionsstörungen verursachen oder zum Tod führen.
(Siehe auch Überblick über Tumoren des zentralen Nervensystems bei Kindern Überblick über Tumoren des zentralen Nervensystems bei Kindern Tumore des zentralen Nervensystems sind die häufigste solide Krebserkrankung bei Kindern < 15 Jahre und die häufigste krebsbedingte Todesursache bei Kindern. Die Diagnose wird generell durch... Erfahren Sie mehr .)
Klassifikation der intrakraniellen Tumoren
Es gibt 2 Arten von Hirntumoren:
Primäre Hirntumore: Ursprung im Gehirn im Hirnparenchym (z. B. Gliome Gliome Gliome sind primäre Tumoren, die ihren Urspung im Hirnparenchym haben. Die Symptome sind vielfältig und variieren je nach Lokalisation und äußern sich in fokalen neurologischen Defiziten, Enzephalopathie... Erfahren Sie mehr , zu denen gehören Astrozytome Gliome Gliome sind primäre Tumoren, die ihren Urspung im Hirnparenchym haben. Die Symptome sind vielfältig und variieren je nach Lokalisation und äußern sich in fokalen neurologischen Defiziten, Enzephalopathie... Erfahren Sie mehr , Oligodendrogliome Gliome Gliome sind primäre Tumoren, die ihren Urspung im Hirnparenchym haben. Die Symptome sind vielfältig und variieren je nach Lokalisation und äußern sich in fokalen neurologischen Defiziten, Enzephalopathie... Erfahren Sie mehr , und Ependymome Gliome ; Medulloblastome; primäre Tumore des Lymphgewebes im Zentralnervensystem [ZNS]-Lymphome Medulloblastome Medulloblastome sind primitive neuroektodermale Tumoren, die sich häufig als hintere Fossamasse und als obstruktiver Hydrozephalus manifestieren. Mindestens 4 Arten von molekularen und prognostisch... Erfahren Sie mehr ) oder in extraneuralen Strukturen (z. B. Meningeome Meningeome Meningeome sind Tumoren der Meningen, die benachbartes Hirngewebe komprimieren können. Die Symptome hängen von der Tumorlokalisation ab. Die Diagnose wird anhand einer MRT mit Kontrastmittelgabe... Erfahren Sie mehr , vestibuläre Schwannome Vestibularis-Schwannom Ein vestibuläres Schwannom (Akustikusneurinom) ist ein von Schwann-Zellen stammender Tumor des VIII. Hirnnervs. Zu den Symptomen zählt unter anderem ein einseitiger Hörverlust. Die Diagnose... Erfahren Sie mehr )
Sekundäre Hirntumoren (Hirnmetastasen): Ursprung in Geweben außerhalb des Gehirns und Streuung in das Gehirn
Hirnmetastasen sind etwa 10-mal häufiger als primäre Hirntumoren.
Die Art des Tumors variiert je nach Lokalisation (siehe Tabelle Häufige Lokalisation von primären Hirntumoren Häufige Lokalisationen von Manifestationen von primären Hirntumoren ) und Patientenalter (siehe Tabelle Häufige Tumoren nach Alter Häufige Gehirntumore nach Alter ).
Pathophysiologie von intrakraniellen Tumoren
Die neurologische Funktionsstörung kann resultieren aus:
Invasion und Zerstörung von Hirngewebe durch den Tumor
Direkte Kompression des angrenzenden Gewebes durch den Tumor
Erhöhter Hirndruck (weil der Tumor Raum innerhalb des Schädels einnimmt)
Blutung innerhalb oder außerhalb des Tumors
Hirnödem
Verlegung von venösen Sinus in der Dura (insbesondere durch Knochen oder extradurale metastatische Tumoren)
Obstruktion des Liquorabflusses (tritt früh auf mit Tumoren im III. Ventrikel oder in der hinteren Schädelgrube)
Behinderung der Liquorabsorption (z. B. wenn Leukämie oder Karzinome die Hirnhäute einbeziehen)
Behinderung des arteriellen Blutflusses
Ein maligner Tumor kann eigene neue Blutgefäße bilden, die bluten oder verlegt sein können, was zu Nekrosen und zu neurologischen Störungen führt, die einem Schlaganfall ähneln. Blutungen als Komplikation von metastasierenden Tumoren treten am ehesten bei Patienten mit Melanom, Nierenzellkarzinom, Choriokarzinom, Schilddrüsen-, Lungen- oder Brustkrebs auf.
Benigne Tumoren wachsen langsam. Sie können recht groß werden, bevor sie Symptome verursachen, besonders weil häufig kein Hirnödem besteht. Maligne Primärtumoren wachsen schnell, breiten sich aber selten über das zentrale Nervensystem aus. Der Tod kommt durch lokales Tumorwachstum und/oder tumorbedingte Blutungen zustande und kann somit sowohl bei benignen als auch bei malignen Tumoren auftreten.
Symptome und Beschwerden von intrakraniellen Tumoren
Durch Primärtumoren und Metastasen verursachte Symptome sind gleich. Viele Symptome entstehen durch den erhöhten intrakraniellen Druck.
Kopfschmerz
Verschlechterung des mentalen Status
Fokale Dysfunktion des Gehirn
Kopfschmerz ist das häufigste Symptom. Die Kopfschmerzen können am stärksten sein, wenn die Patienten aus dem Tiefschlaf ohne schnelle Augenbewegungen (Non-REM-Schlaf) erwachen (in der Regel mehrere Stunden nach dem Einschlafen), da die Hypoventilation, die den zerebralen Blutfluss und damit den intrakraniellen Druck erhöht, in der Regel während des Non-REM-Schlafs maximal ist. Der Kopfschmerz ist außerdem progressiv und kann durch Liegen oder das Valsalva-Manöver verschlimmert werden. Ist der intrakranielle Druck sehr hoch, kann der Kopfschmerz von Erbrechen begleitet sein, dem manchmal ein wenig Übelkeit vorausgeht.
Eine Stauungspapille entwickelt sich bei ca. 25% der Patienten mit einem Hirntumor. Sie kann aber auch fehlen, obwohl der intrakranielle Druck erhöht ist. Bei Säuglingen und Kleinkindern kann der erhöhte Hirndruck den Kopf vergrößern. Wenn der intrakranielle Druck sehr stark ansteigt, kommt es zu einer Einklemmung des Gehirns Einklemmung des Gehirns Eine Hirneinklemmung tritt auf, wenn ein erhöhter intrakranialer Druck die abnorme Vorwölbung von Hirngewebe durch Öffnungen in starren intrakranialen Barrieren (z. B. Tentorialkerbe) verursacht... Erfahren Sie mehr .
Eine Verschlechterung des mentalen Status ist das zweithäufigste Symptom. Manifestationen können sein: Benommenheit, Lethargie, Persönlichkeitsveränderungen und Verhaltensstörungen, Beeinträchtigung der Kognition, v. a. bei malignen Hirntumoren. Die Atemreflexe können gestört sein.
Eine fokale Dysfunktion des Gehirns kann verschiedene Symptome bewirken. Fokale neurologische Defizite, endokrine Dysfunktion oder fokale Krampfanfälle (manchmal mit sekundärer Generalisierung) können sich je nach Tumorlokalisation entwickeln (siehe Tabelle ). Fokale Defizite lassen oft auf die Tumorlokalisation schließen. Jedoch korrespondieren die fokalen Defizite manchmal nicht mit der Lokalisation des Tumors. Zu solchen Defiziten, den sog. falschen Lokalisationszeichen, gehören die folgenden:
Einseitige oder beidseitige Abduzensparese (Parese der Abduktion des Auges) aufgrund von erhöhtem Hirndruck, wodurch der VI. Hirnnerv komprimiert wird.
Ipsilaterale Hemiplegie aufgrund der Kompression der kontralateralen Hirnschenkel gegen das Tentorium (Kernohan-Kerbe)
Ipsilateraler Gesichtsfeldausfall aufgrund einer Ischämie im kontralateralen Okzipitallappen
Generalisierte Krampfanfälle Anfallserkrankungen Ein Krampfanfall ist eine pathologische, unregulierte elektrische Entladung, die in der grauen Substanz der Großhirnrinde entsteht und die normale Hirnfunktion zeitweilig unterbricht. Ein Krampfanfall... Erfahren Sie mehr können, bei primären Turmoren häufiger als bei Hirnmetastasen, vorkommen. Eine Bewusstseinsstörung Übersicht über Koma und gestörtes Bewusstsein Der Begriff Koma bezeichnet einen Zustand der tiefen Bewusstlosigkeit, aus der der Patient nicht geweckt werden kann und bei der die Augen geschlossen bleiben. Der Begriff Bewusstseinsstörung... Erfahren Sie mehr kann durch eine Einklemmung, Hirnstammfunktionsstörungen oder durch diffuse bilaterale kortikale Dysfunktionen bedingt sein.
Einige Tumoren verursachen eine Entzündung der Meningen, was zu einer subakuten oder chronischen Meningitis Subakute und chronische Meningitis Eine subakute Meningitis entwickelt sich über Tage bis Wochen. Eine chronische Meningitis dauert ≥ 4 Wochen. Mögliche Ursachen sind Pilze, Mycobacterium tuberculosis, Rickettsien, Spirochäten... Erfahren Sie mehr führt.
Diagnose von intrakraniellen Tumoren
T1-gewichtete MRT mit Gadolinium oder CT mit Kontrastmittel
Manchmal Biopsie
Frühe Stadien von Hirntumoren werden häufig falsch diagnostiziert. Ein Hirntumor sollte bei Patienten mit einem der folgenden Merkmale erwogen werden:
Progressive fokale oder globale Defizite der Gehirnfunktion
Neu auftretende Krampfanfälle
Dauerhafte, unerklärte, kürzlich aufgetretene Kopfschmerzen, insbesondere dann, wenn sie durch Schlaf verschlimmert werden
Nachweis eines erhöhten intrakraniellen Drucks (z. B. Papillenödem, unerklärtes Erbrechen)
Hypophysäre oder hypothalamische Endokrinopathie
Ähnliche Befunde können auch durch andere intrakranielle Raumforderungen verursacht werden (z. B. Abszesse Hirnabszess Ein Hirnabszess ist eine intrakranielle Eiteransammlung. Symptome können beinhalten Kopfschmerzen, Lethargie, Fieber und fokale neurologische Defizite. Die Diagnose wird anhand einer Kontrastmittel-MRT... Erfahren Sie mehr , Aneurysma Hirnaneurysmen Hirnaneurysmen sind fokale Erweiterungen in den Hirnarterien. In den USA treten Hirnaneurysmen bei 3–5% der Menschen auf. Hirnaneurysmen können in jedem Alter auftreten, am häufigsten sind sie... Erfahren Sie mehr , arteriovenöse Fehlbildung Arteriovenöse Malformationen (AVM) der Dura mater Arteriovenöse Malformation (AVM): sind verflochtene, erweiterte Blutgefäße; die Arterien münden dabei direkt in die Venen. AVM treten am häufigsten an Verzweigungen von Hirnarterien auf, in... Erfahren Sie mehr , intrazerebrale Blutung Intrazerebrale Blutung Die intrazerebrale Blutung ist eine fokale Blutung aus einem Blutgefäß in das Hirnparenchym. Die häufigste Ursache ist Hypertonie. Typische Symptome umfassen fokale neurologische Defizite, häufig... Erfahren Sie mehr , Subduralhämatom Hämatome , Granulom, parasitäre Zysten wie bei Neurozystizerkose Neurozystizerkose Parasitäre Würmer (Helminthen) infizieren das Zentralnervensystem (ZNS) von Millionen von Menschen in Entwicklungsländern. Infizierte Menschen, die nichtendemische Gebiete besuchen oder dorthin... Erfahren Sie mehr ) oder durch ischämische Schlaganfälle Ischämischer Insult Der ischämische Schlaganfall zeigt plötzliche neurologische Defizite aufgrund einer fokalen zerebralen Ischämie mit permanentem Hirninfarkt (z. B. positive Ergebnisse bei diffusionsgewichteter... Erfahren Sie mehr .
Eine komplette neurologische Untersuchung, Bildgebung und Röntgenthorax (zur Suche nach Metastasen) sollten durchgeführt werden. Eine T1-gewichtete MRT mit gadoliniumhaltigem Kontrastmittel ist die Untersuchung der Wahl. Eine CT mit Kontrastmittel stellt eine Alternative dar. Mit der MRT werden niedriggradige Astrozytome und Oligodendrogliome in der Regel eher entdeckt als mit der CT, und die MRT zeigt die Hirnstrukturen in Knochennähe (z. B. in der hinteren Schädelgrube) deutlicher. Wenn eine Bildgebung des gesamten Gehirns keine hinreichenden Details in der Zielregion zeigt (z. B. Sella turcica, Kleinhirnbrückenwinkel, N. opticus), sollten Zielaufnahmen oder andere spezielle Aufnahmetechniken des entsprechenden Gebiets eingesetzt werden. Wenn die neuroradiologische Bildgebung normal ausfällt, jedoch ein erhöhter intrakranieller Druck vermutet wird, sollte eine idiopathische Hirndrucksteigerung Idiopathische intrakranielle Hypertonie Idiopathische intrakranielle Hypertonie verursacht einen erhöhten intrakraniellen Druck ohne eine raumfordernde Läsion oder einen Hydrozephalus, vermutlich indem der venöse Abfluss blockiert... Erfahren Sie mehr (Pseudotumor cerebri) erwogen und eine Lumbalpunktion Lumbalpunktion (Liquorpunktion) Eine Lumbalpunktion wird für Folgendes eingesetzt: Werten Sie Hirndruck und CSF Zusammensetzung aus (siehe Tabelle ) therapeutische Reduktion des intrakraniellen Drucks (z. B. idiopathische... Erfahren Sie mehr durchgeführt werden.
Radiologische Hinweise auf die Art des Tumors, vor allem die Lokalisation (siehe Tabelle ) und Muster der Anreicherung im MRT, können nicht eindeutig sein; eine Hirnbiopsie, manchmal eine Exzisionsbiopsie, kann erforderlich sein.
Spezielle Tests (z. B. molekulare und genetische Tumormarker in Blut und Liquor) können in einigen Fällen hilfreich sein. Bei AIDS-Patienten z. B. steigen typischerweise die Epstein-Barr-Virus-Titer im Liquor, wenn sich ein ZNS-Lymphom entwickelt.
Behandlung von intrakraniellen Tumoren
Schutz der Atemwege
Dexamethason gegen den erhöhten intrakraniellen Druck
Mannitol bei Einklemmung
Antiepileptika bei Krampfanfällen
Endgültige Therapie mit Exzision, Strahlentherapie, systemischer Krebstherapie (z. B. Chemotherapie Chemotherapie Die systemische Krebstherapie umfasst Chemotherapie (d. h. konventionelle oder zytotoxische Chemotherapie), Hormontherapie, zielgerichtete Therapie und Immuntherapie (siehe auch Überblick über... Erfahren Sie mehr , gezielte Therapie Zielgerichtete Therapien Die systemische Krebstherapie umfasst Chemotherapie (d. h. konventionelle oder zytotoxische Chemotherapie), Hormontherapie, zielgerichtete Therapie und Immuntherapie (siehe auch Überblick über... Erfahren Sie mehr , Immuntherapie Immuntherapie Die systemische Krebstherapie umfasst Chemotherapie (d. h. konventionelle oder zytotoxische Chemotherapie), Hormontherapie, zielgerichtete Therapie und Immuntherapie (siehe auch Überblick über... Erfahren Sie mehr ) oder einer Kombination
Patienten im Koma oder mit gestörten Atemreflexen benötigen eine endotracheale Intubation Endotracheale Intubation Die meisten Patienten, die eine künstliche Beatmung benötigen, können mit einer endotrachealen Intubation behandelt werden, die wie folgt durchgeführt werden kann Orotracheal (durch den Mund... Erfahren Sie mehr .
Eine Hirneinklemmung Einklemmung des Gehirns Eine Hirneinklemmung tritt auf, wenn ein erhöhter intrakranialer Druck die abnorme Vorwölbung von Hirngewebe durch Öffnungen in starren intrakranialen Barrieren (z. B. Tentorialkerbe) verursacht... Erfahren Sie mehr aufgrund von Tumoren wird mit einer hyperosmotischen Therapie (Mannitol 25 bis 100 g als Infusion oder 23,4%ige hypertonische Kochsalzlösung 20 ml als Infusion über einen Zentralkatheter und ein Kortikosteroid [z. B. Dexamethason 16 mg intravenös, gefolgt von 4 mg oral oder als intravenös alle 6 Stunden]) und endotrachealer Intubation behandelt. Hyperventilation auf einen Kohlendioxidpartialdruck (PCO2) von 26 bis 30 mmHg kann in Notfällen vorübergehend den intrakraniellen Druck senken. Raumfordernde Läsionen sollten möglichst bald chirurgisch dekomprimiert werden.
Ein erhöhter Hirndruck durch Tumoren, jedoch ohne Einklemmung, kann mit Kortikosteroiden behandelt werden (z. B. Dexamethason 4 mg p.o. alle 6 bis 12 h oder Prednison 30–40 mg p.o. 2-mal/Tag).
Die Behandlung des Hirntumors hängt ab von der Pathologie und der Lokalisation. Eine chirurgische Exzision sollte diagnostisch (Exzisionsbiopsie) und therapeutisch eingesetzt werden. Bei benignen Tumoren kann sie kurativ sein. Bei Tumoren, die das Hirnparenchym infiltrieren, ist die Behandlung multimodal. Eine Strahlentherapie ist erforderlich, und eine Chemotherapie, zielgerichtete Therapie und/oder Immuntherapie scheint einigen Patienten zu helfen.
Zur Behandlung von Tumormetastasen gehört die Strahlentherapie und manchmal auch die stereotaktische Radiochirurgie. Bei Patienten mit einer einzelnen Metastase verbessert die chirurgische Entfernung des Tumors vor der Bestrahlung das Ergebnis.
Patientenverfügungen und Vollmachten
Wenn Patienten einen unheilbaren Tumor haben, sollten Fragen im Zusammenhang mit dem Lebensende besprochen werden und eine Konsultation über Palliativpflege Palliative Versorgung und Hospiz Sterbenden Patienten können Bedürfnisse haben, die sich von denen anderer Patienten unterscheiden. Damit ihre Bedürfnisse erfüllt werden können, müssen sterbenden Patienten zunächst erkannt... Erfahren Sie mehr sollte in Betracht gezogen werden.
Kraniale Strahlentherapie und Neurotoxizität
Die Strahlentherapie kann bei diffusen oder multizentrischen Tumoren auf den gesamten Kopf oder bei gut abgegrenzten Tumoren auf den lokalen Bereich gerichtet sein.
Es gibt zwei Arten der lokalen Strahlentherapie des Gehirns; beide zielen darauf ab, normales Hirngewebe zu schonen:
Konform: Der Einsatz von CT zur Erstellung einer 3-dimensionalen Karte des Tumors erleichtert die präzise Ausrichtung auf den Tumor
Stereotaktisch: Einsatz von Gamma Knife oder Protonenstrahltherapie, um mehrere fokussierte Strahlen mit hoher Energie auf den Tumor zu richten
Gliome werden mit konformer Strahlentherapie behandelt; ein stereotaktisch gerichtetes Gamma-Knife- oder Protonenstrahl-Therapie ist nützlich bei Metastasen. Derzeit wird empfohlen, ≤ 4 metastatische Läsionen mit stereotaktischen oder anderen fokalen Bestrahlungen und > 4 Läsionen mit einer Ganzhirnbestrahlung zu behandeln (1 Literatur zur Behandlung Intrakranielle Tumoren können das Gehirn oder andere Strukturen betreffen (z. B. Hirnnerven, Meningen). Die Tumoren entwickeln sich üblicherweise im frühen oder mittleren Erwachsenenalter, sie... Erfahren Sie mehr , 2 Literatur zur Behandlung Intrakranielle Tumoren können das Gehirn oder andere Strukturen betreffen (z. B. Hirnnerven, Meningen). Die Tumoren entwickeln sich üblicherweise im frühen oder mittleren Erwachsenenalter, sie... Erfahren Sie mehr ); neue Daten könnten jedoch eine stereotaktische Operation bei bis zu 10 metastatischen Läsionen unterstützen (3 Literatur zur Behandlung Intrakranielle Tumoren können das Gehirn oder andere Strukturen betreffen (z. B. Hirnnerven, Meningen). Die Tumoren entwickeln sich üblicherweise im frühen oder mittleren Erwachsenenalter, sie... Erfahren Sie mehr , 4 Literatur zur Behandlung Intrakranielle Tumoren können das Gehirn oder andere Strukturen betreffen (z. B. Hirnnerven, Meningen). Die Tumoren entwickeln sich üblicherweise im frühen oder mittleren Erwachsenenalter, sie... Erfahren Sie mehr ). Die Gabe von Strahlung in kleineren fraktionierten täglichen Dosen führt zu einer Maximierung der Wirksamkeit bei gleichzeitiger Minimierung der Neurotoxizität und Schädigung des normalen ZNS-Gewebes (siehe Strahlenbelastung und Kontamination Akutes Strahlensyndrom (ARS) ).
Der Grad der Neurotoxizität hängt ab von
Der kumulativen Strahlendosis
Der individuellen Dosishöhe
Der Therapiedauer
Dem bestrahlten Gewebevolumen
Der individuellen Suszeptibilität
Weil die Suszeptibilität unterschiedlich ist, ist die Vorhersage einer Neurotoxizität durch Bestrahlung unpräzise. Die Symptome können innerhalb der ersten Tage auftreten (akut), sich über Monate einer Behandlung ausbilden (früh verzögert) oder sich mehrere Monate bis Jahre nach der Behandlung entwicklen (spät verzögert). Selten verursacht eine Bestrahlung Jahre nach der Behandlung Gliome, Meningeome oder periphere Nervenscheidentumoren.
Akute Neurotoxizität durch Bestrahlung
Typischerweise gehören zur akuten Neurotoxizität Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Schläfrigkeit und manchmal eine Verschlechterung fokaler neurologischer Zeichen bei Kindern und Erwachsenen.
Akute Neurotoxizität resultiert hauptsächlich aus vorübergehenden Schwellungen und Ödemen; daher ist es besonders wahrscheinlich, wenn der intrakraniale Druck bereits hoch ist. Der Einsatz von Kortikosteroiden zur Senkung des intrakraniellen Drucks kann eine akute Toxizität verhindern oder behandeln. Die akute Toxizität lässt bei nachfolgenden Behandlungen nach.
Frühe verzögerte Neurotoxizität
Bei Kindern oder Erwachsenen kann die frühe verzögerte Neurotoxizität eine Enzephalopathie verursachen, die mithilfe von MRT oder CT von sich verschlechternden oder rezidivierenden Hirntumoren unterschieden werden muss. Sie kann bei Kindern auftreten, die eine prophylaktische Radiotherapie des gesamten Gehirns bei Leukämie erhalten haben; sie können eine Somnolenz entwickeln, die sich spontan über Tage bis Wochen bessert, eventuell schneller, wenn Kortikosteroide eingesetzt werden.
Nach Strahlentherapie des Nackens oder des oberen Thorax kann die frühe verzögerte Neurotoxizität zu einer Myelopathie führen, charakterisiert durch spinale Symptome wie ein positives Lhermitte-Zeichen (eine stromschlagartige Wahrnehmung, die sich bei Flexion des Nackens am Rücken hinunter bis in die Beine ausbreitet). Diese früh verzögerte Myelopathie löst sich in der Regel spontan auf.
Späte verzögerte Neurotoxizität
Nach diffuser oder ganzen Bestrahlung des Gehirns bildet sich bei vielen Kindern und Erwachsenen eine späte verzögerte Neurotoxizität aus, sofern sie lange genug überleben. Die häufigste Ursache bei Kindern ist eine diffuse Bestrahlung, die präventiv bei Leukämie oder zur Behandlung eines Medulloblastoms verabreicht wurde. Nach der Diffusionstherapie ist das häufigste Symptom die fortschreitende Demenz; Erwachsene können auch einen unruhigen Gang und fokale neurologische Symptome entwickeln. MRT oder CT können zerebrale Atrophie und oft Verlust der weißen Substanz zeigen.
Die Neurotoxizität nach lokalisierter Therapie führt häufiger zu neurologischen Defiziten.
MRT oder CT zeigen eine Raumforderung, die durch Kontrastmittel hervorgehoben werden und von einem Wiederauftreten des primären Tumors schwer zu unterscheiden sein kann. Eine Exzisionsbiopsie der Raumforderung ist diagnostisch wegweisend und verbessert häufig die Symptome.
Eine späte verzögerte Myelopathie kann sich nach Strahlentherapie von extraspinalen Tumoren (z. B. aufgrund eines Hodgkin-Lymphoms) entwickeln. Sie ist charakterisiert durch eine progressive Parese und Sensibilitätsstörungen, häufig in Form eines Brown-Séquard-Syndroms (ipsilaterale Parese und propriozeptive Sensibilitätsstörung mit kontralateralem Ausfall von Schmerz- und Temperatursinn). Die meisten Patienten werden letztendlich paraplegisch.
Literatur zur Behandlung
1. Gaspar L, Prabhu R, Hdeib A, et al: Congress of Neurological Surgeons systematic review and evidence-based guidelines on the role of whole brain radiation therapy in adults with newly diagnosed metastatic brain tumors. Neurosurgery 84 (3):E159–E162, 2019. doi: 10.1093/neuros/nyy541
2. Vogelbaum MA, Brown PD, Messersmith H, et al: Treatment for brain metastases: ASCO-SNO-Astro guideline. J Clin Oncol 40 (5):492–516, 2022. doi: 10.1200/JCO.21.02314 Epub 2021 Dec 21.
3. Long GV, Atkinson V, Lo S, et al: Combination nivolumab and ipilimumab or nivolumab alone in melanoma brain metastases: A multicentre randomised phase 2 study. Lancet Oncol 19 (5):672–681, 2018. doi: 10.1016/S1470-2045(18)30139-6 Epub 2018 Mar 27.
4. Moss NS, Tosi U, Santomasso BD, et al: Multifocal and pathologically-confirmed brain metastasis complete response to trastuzumab deruxtecan. CNS Oncol 11 (3):CNS90, 2022. doi: 10.2217/cns-2022-0010 Epub 2022 Jun 8.