Nasogastrale Intubation oder intestinale Intubation

VonJonathan Gotfried, MD, Lewis Katz School of Medicine at Temple University
Überprüft/überarbeitet März 2023
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    (Siehe auch Einführen einer nasogastralen Sonde.)

    Eine nasogastrale oder Dünndarmintubation wird zur Entlastung des Magens eingesetzt. Sie ist indiziert zur Behandlung einer Magenatonie, eines Ileus oder einer Obstruktion, zur Beseitigung aufgenommener Giftstoffe, zur Applikation von Gegengiften oder beidem, zur Gewinnung von Mageninhalt zu Analysezwecken (Menge, Säuregehalt, Blut) und für die Zufuhr von Nährstoffen.

    Zu den Kontraindikationen zur nasogastralen Intubation zählen

    • nasopharyngeale oder ösophageale Obstruktion

    • schwere Verletzungen im maxillofazialen Bereich

    • nicht korrigierte Blutgerinnungsstörungen

    Ösophagusvarizen wurden früher als Kontraindikation betrachtet, ein negativer Effekt ist aber nie gezeigt worden.

    Mehrere Sondentypen sind verfügbar. Eine Levin- oder Salem-Weichgummisonde wird zur Magenentlastung, zur Analyse und seltener für die Kurzzeiternährung verwandt. Verschiedene lange und dünne Darmsonden werden für eine enterale Langzeiternährung eingesetzt.

    Zur Intubation sitzt der Patient aufrecht oder, wenn er dazu nicht in der Lage ist, liegt er in Linksseitenlage. Ein topisches Betäubungsspray, in Nase und Pharynx gegeben, vermindert Beschwerden. Der Patient hält den Kopf leicht gebeugt, die mit Gleitmittel versehene Sonde wird durch ein Nasenloch eingeführt, nach hinten geschoben und dann, entsprechend der Anatomie des Nasopharynx, nach unten. Wenn die Spitze die hintere Rachenwand erreicht, wird der Patient aufgefordert, Wasser durch einen Strohhalm zu trinken. Ein starker Hustenreiz und ein Luftstrom in der Sonde bei der Atmung deuten darauf hin, dass die Sonde versehentlich in die Trachea platziert wurde. Eine Aspiration von Magensaft zeigt die Positionierung der Sonde im Magen. Die Lage größerer Sonden kann man sichern, wenn man 20–30 ml Luft instilliert und mit dem Stethoskop unterhalb des linken Rippenbogens die Luftinsufflation kontrolliert.

    Bei kleineren, noch flexibleren Dünndarmsonden muss man zur Versteifung Führungsdrähte oder Mandrins verwenden. Diese Sonden erfordern in der Regel eine Röntgen-Durchleuchtung oder eine endoskopische Kontrolle, wenn sie durch den Pylorus geschoben werden.

    Komplikationen der Intubation sind selten und umfassen ein nasopharyngeales Trauma mit oder ohne Blutung, Sinusitis und Halsschmerzen, Lungenaspiration, traumatische Ösophagus- oder Magenblutung oder Perforation und (sehr selten) intrakranielle oder mediastinale Penetration.