Der asymptomatische Patient mit pathologischen Lebertests

VonDanielle Tholey, MD, Sidney Kimmel Medical College at Thomas Jefferson University
Überprüft/überarbeitet Sep. 2023
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    Da die Transaminasen und die alkalische Phosphatase Bestandteile von Routinelaboruntersuchungen sind, werden pathologische Abweichungen häufig bei Patienten gesehen, die weder klinische Zeichen noch Symptome von Leberkrankheiten haben. Bei diesen Patienten sollte der Arzt eine Anamnese durchführen hinsichtlich möglicher lebertoxischer Substanzen, inkl. Alkohol, verschreibungspflichtiger und nichtverschreibungspflichtiger Medikamente, pflanzlicher Tees, pflanzliche Heilmittel und Umwelt- und anderer chemischer Substanzen.

    (Siehe auch Untersuchung des Patienten mit einer Lebererkrankung und Laboruntersuchungen der Leber und Gallenblase.)

    Aminotransferasen

    Bei einer leichten und isolierten Erhöhung der Alaninaminotransferase (ALT) oder der Aspartataminotransferase (AST < das Zweifache des Normalwerts) sollte der Test wiederholt werden; in einem Drittel der Fälle wird das Ergebnis nicht bestätigt. Es ist wichtig zu klären, ob die Labortests im nüchternen Zustand durchgeführt wurden, da die orale Einnahme leichte Erhöhungen der Leberfunktionstests verursachen kann. Wenn Veränderungen bei anderen Laborwerten schwer sind oder bei weiteren Tests persistieren, sind weitere Untersuchungen angezeigt:

    Führt die ganze Untersuchungsreihe zu keinem Ergebnis, muss eine Leberbiopsie erwogen werden.

    Alkalische Phosphatase

    Die isolierte Erhöhung der alkalischen Phosphatase bei einem asymptomatischen Patienten erfordert die Sicherung eines hepatischen Ursprungs durch eine gleichzeitige Erhöhung der 5'-Nucleotidase oder Gamma-Glutamyltransferase. Wenn der hepatische Ursprung gesichert ist, sind bildgebende Verfahren für die Leber, in der Regel Ultraschallsonographie und Magnetresonanz-Cholangiopankreatikographie indiziert.

    Zeigen die bildgebenden Verfahren keine Strukturveränderungen, ist das Vorliegen einer intrahepatischen Cholestase möglich oder bei positiver Medikamenten- oder Toxinanamnese sogar verdächtig. Infiltrative Krankheiten und Lebermetastasen (z. B. als Folge eines Kolonkarzinoms) sollten ebenfalls in Erwägung gezogen werden. Bei Frauen müssen antimitochondriale Antikörper bestimmt werden, um auf primäre biliäre Cholangitis zu untersuchen. Bei dauerhaft bestehenden, unerklärlichen Erhöhungen oder bei Verdacht auf eine intrahepatische Cholestase sollte eine Leberbiopsie diskutiert werden.