Höhenkrankheit

(Monge-Krankheit)

VonAndrew M. Luks, MD, University of Washington
Überprüft/überarbeitet Nov. 2022
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Kurzinformationen

Die Höhenkrankheit wird durch die verminderte Sauerstoffversorgung in großen Höhenlagen verursacht.

  • Zu den Symptomen zählen Kopfschmerzen, Müdigkeit, Appetitverlust, Erregbarkeit und in schwereren Fällen Atemnot, Verwirrtheit und sogar Koma.

  • Die Diagnose der Höhenkrankheit stützt sich in erster Linie auf die Symptome.

  • Die Behandlung besteht aus Ruhe, dem Abstieg in niedrigere Höhenlagen und manchmal Medikamenten, zusätzlichem Sauerstoff oder beidem.

  • Diese Probleme können durch langsames Aufsteigen und manchmal durch die Einnahme von Medikamenten vermieden werden.

Mit zunehmender Höhe nimmt der atmosphärische Druck bei gleichbleibendem Anteil von Sauerstoff in der Luft ab, sodass die dünner werdende Luft weniger Sauerstoff enthält. Im Vergleich zur Luft auf Höhe des Meeresspiegels enthält die Luft auf 5.800 Metern nur halb so viel Sauerstoff. In Denver, das auf einer Höhe von 1.615 Metern über dem Meeresspiegel liegt, enthält die Luft 20 Prozent weniger Sauerstoff.

Die meisten Menschen können an einem Tag problemlos auf 1.500 bis 2.000 Meter aufsteigen, aber 20 % von denjenigen, die auf 2.500 Meter und 40 % von denjenigen, die auf 3.000 Meter aufsteigen, entwickeln eine Form von Höhenkrankheit. Die Geschwindigkeit, mit der man aufsteigt, die höchste erreichte Höhenlage und das Übernachten in Höhenlagen erhöhen die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten der häufigsten Formen von Höhenkrankheit

Zu den Organen, die am häufigsten von der Höhenkrankheit betroffen sind, zählen

Risikofaktoren

Das Risiko der Entwicklung einer Höhenkrankheit schwankt von Person zu Person stark. Im Allgemeinen erhöht sich das Risiko allerdings,

  • wenn bereits vorher eine Höhenkrankheit bestand

  • Leben auf der Höhe des Meeresspiegels oder einer sehr niedrigen Höhe (unter 900 Metern)

  • wenn man zu schnell zu hoch steigt

  • Überanstrengung

  • Übernachtung in sehr hohen Höhenlagen

Menschen mit Krankheiten wie Diabetes mellitus, koronarer Herzkrankheit und einer leichten COPD (chronisch obstruktiven Lungenerkrankung) haben kein erhöhtes Höhenkrankheitsrisiko. Diese Menschen können aber in hohen Höhenlagen wegen des niedrigen Sauerstoffgehalts besondere Schwierigkeiten haben (Hypoxämie). Körperliche Fitness hilft hierbei nicht. Asthma scheint in großen Höhen im Allgemeinen nicht schlimmer zu werden. Ein mehrwöchiger Aufenthalt in den Bergen, aber unterhalb von 3.000 Metern, scheint für eine Schwangere und das ungeborene Kind nicht gefährlich zu sein.

Akklimatisierung

Der Körper der meisten Menschen passt sich innerhalb weniger Tage an die höheren Höhenlagen an (er akklimatisiert sich), indem er mehr Blutkörperchen produziert, die mehr Sauerstoff in die Körpergewebe transportieren, sowie durch andere Anpassungen im Körper. Bei bis zu 3.000 Metern dauert eine solche Akklimatisierung in den meisten Fällen ein paar Tage. Die Akklimatisierung in höheren Lagen braucht viele Tage oder Wochen. Den meisten Menschen gelingt es aber schließlich, auch in Höhen über 5.300 Metern ihren Tätigkeiten nahezu normal nachzugehen. Oberhalb dieser Höhe kann sich aber niemand für einen langfristigen Aufenthalt akklimatisieren.

Wussten Sie ...

  • Symptome einer akuten Höhenkrankheit (AMS) können manchmal als Kater, körperliche Erschöpfung, Migräne oder als eine Viruskrankheit fehlinterpretiert werden.

Symptome der Höhenkrankheit

Höhenkrankheit (AMS)

Eine Höhenkrankheit (AMS) ist eine leichte und die am häufigsten auftretende Form der Höhenkrankheit. Für gewöhnlich entwickelt sie sich erst in Höhen ab 2500 Metern, kann aber bei besonders anfälligen Menschen auch schon in niedrigeren Höhenlagen auftreten. Die Symptome stellen sich in der Regel innerhalb von 6 bis 10 Stunden nach dem Aufstieg ein und führen neben Kopfschmerzen zu einem oder mehreren der Folgenden: Schwindelgefühle, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Müdigkeit, Schwäche, Reizbarkeit oder Schlafstörungen. Manche Personen beschreiben die Symptome als denen eines Katers ähnlich. Die Symptome klingen normalerweise nach 24 bis 48 Stunden wieder ab. Selten entwickelt sich eine Höhenkrankheit zu einer schwereren Form weiter, die als Höhenhirnödem (HACE) bezeichnet wird.

Höhenhirnödem (HACE)

Die HACE ist eine seltene, aber potenziell tödliche Krankheit, bei der sich das Gehirn mit Flüssigkeit füllt. In seiner schweren Form verursacht es Kopfschmerzen, Verwirrung und einen unsicheren und unkoordinierten Gang (Ataxie). Wird die Störung nicht erkannt und in einem frühen Stadium behandelt, können die Betroffenen in ein Koma fallen. Die Symptome können innerhalb weniger Stunden von leicht bis lebensgefährlich fortschreiten.

Höhenlungenödem (HAPE)

Beim Höhenlungenödem (High Altitude Pulmonary Edema, HAPE) kommt es zur Flüssigkeitsansammlung in der Lunge, die sich für gewöhnlich innerhalb von 24 bis 96 Stunden nach einem raschen Aufstieg auf über 2.500 Meter einstellt. Sie kann auch bei Menschen auftreten, die keine Symptome einer Höhenkrankheit (AMS) haben. Eine HAPE verursacht die meisten durch eine Höhenkrankheit bedingten Fälle. Menschen, die in hohen Höhenlagen leben, können eine Form von Höhenlungenentzündung (HAPE) entwickeln, auch wenn sie nicht hinuntersteigen und dann aus einer niedrigeren Höhe zurückkehren. Menschen, die in hohen Höhenlagen leben und zum Beispiel für einen Urlaub in niedrigere Höhenlagen absteigen, können ein Lungenödem entwickeln, wenn sie nach dem Urlaub wieder nach Hause aufsteigen, ein Phänomen, das als Höhenlungenödem (HAPE) bekannt ist. Infektionen der Atemwege, auch leichte, scheinen das Risiko für eine HAPE zu erhöhen. Die Symptome sind nachts am schlimmsten, wenn sich die Betroffenen hinlegen, und verschlimmern sich rasch, wenn ein Höhenlungenödem (HAPE) nicht sofort erkannt und behandelt wird. Zu den leichten Symptomen zählen ein trockener Husten und Atembeschwerden nach einer nur leichten Belastung. Leichte Symptome sind Kurzatmigkeit im Ruhezustand und eine bläuliche Verfärbung von Haut, Lippen und Nägeln (Zyanose). Schwere Symptome sind Ringen nach Luft, rosafarbener oder blutiger Auswurf, schwere Zyanose und gurgelnde Atemgeräusche beim Schlafen. Eine HAPE kann sich rasch verschlimmern und innerhalb weniger Stunden zu Ateminsuffizienz, Koma und Tod führen.

Sonstige Symptome

Häufig sind Hände und Füße und beim Aufwachen das Gesicht geschwollen. Die dadurch verursachten Beschwerden sind geringfügig und klingen meist nach ein paar Tagen oder mit dem Abstieg wieder ab.

Kopfschmerzen ohne andere Symptome einer akuten Höhenkrankheit treten ebenfalls häufig auf.

Netzhautblutungen (flächenartige Blutung auf der Netzhaut am Augenhintergrund) können sich bei einem Aufstieg in Höhen von 2.700 Metern und mehr entwickeln. Diese Blutungen sind bei Höhen über 5.000 Metern häufig. In der Regel haben die Betroffenen keine Symptome, bis die Blutung in dem Teil des Auges einsetzt, der für das zentrale Sehen zuständig ist (die Makula). In diesem Fall bemerken die Betroffenen eventuell einen kleinen blinden Punkt, ohne Augenschmerzen zu haben. Eine Netzhautblutung löst sich über einen Zeitraum von Wochen auf, ohne anhaltende Probleme zu verursachen. Menschen, die beim Klettern oder Wandern in hohen Höhenlagen einen blinden Punkt in ihrem Sichtfeld entdecken, sollten in niedrigere Höhenlagen zurückkehren und dies untersuchen lassen. Ein Wiederaufstieg in höhere Lagen kann erfolgen, sobald die Blutung gestillt wurde.

Diagnose der Höhenkrankheit

  • Untersuchung durch den Arzt

  • Bei einem Höhenlungenödem (HAPE) eine Röntgenaufnahme der Brust und Messen des Sauerstoffgehalts im Blut, sofern verfügbar

Die Diagnose einer Höhenkrankheit stützt sich hauptsächlich auf die Symptome. Bei Patienten mit einem Höhenlungenödem kann der Arzt in der Regel mit dem Stethoskop die Flüssigkeit in der Lunge hören. Eine Röntgenaufnahme des Brustkorbs und die Messung des Sauerstoffgehalts im Blut helfen ebenfalls bei der Bestätigung der Diagnose.

Eine CT- oder MRT-Aufnahme des Kopfes kann zur Bestätigung der Diagnose des Höhenhirnödems eingesetzt werden, ist aber im Allgemeinen nicht notwendig.

Was ist eine chronische Höhenkrankheit?

Am häufigsten entwickelt sich eine Höhenkrankheit bei Menschen, die zu schnell in eine große Höhe aufsteigen. Manche Menschen können Krankheiten in Verbindung mit der Höhe aber auch erst dann entwickeln, wenn sie lange auf großer Höhe gelebt haben.

Die chronische Höhenkrankheit (Monge-Krankheit) kann sich bei manchen Menschen, die auf über 3.000 Metern Höhe leben, über viele Monate und Jahre hinweg entwickeln. Zu den Symptomen zählen Müdigkeit, Atemnot, Schmerzen und blau gefärbte Lippen und Haut (Zyanose). Diese Krankheit entsteht, wenn der Körper den Sauerstoffmangel mit der Bildung zu vieler roter Blutkörperchen ausgleicht. Die zusätzlichen roten Blutkörperchen machen das Blut so dick, dass das Herz Schwierigkeiten haben kann, genügend Blut in die Organe im Körper zu pumpen.

Die regelmäßige Entnahme von Blut (Phlebotomie) kann vorübergehend Linderung verschaffen. Letztendlich ist aber die einzig effektive Behandlung der Abstieg auf tiefere Höhen. Mitunter verschafft Acetazolamid Erleichterung. Die vollständige Genesung kann Monate dauern. Die Patienten müssen in niedriger Höhe bleiben.

Die Monge-Krankheit tritt häufig in den Anden-Bergen auf, ist aber auch in großen Höhenlagen angesiedelten Gemeinden von Colorado anzutreffen. In anderen Gebieten der Welt (z. B. in Tibet) entwickeln einige Menschen eine andere Form von chronischer Höhenkrankheit, die gekennzeichnet ist durch Bluthochdruck in den Lungen und Funktionsbeeinträchtigung des rechten Herzflügels, ohne Überproduktion von roten Blutkörperchen.

Vorbeugung gegen Höhenkrankheit

Aufstiegsgeschwindigkeit

Die beste Methode, um eine Höhenkrankheit zu vermeiden, ist, langsam aufzusteigen. Die Höhe, in der man übernachtet, ist wichtiger, als die während des Tages erreichte Gesamthöhe. Ein Aufstieg mit kontrollierter Geschwindigkeit (also ein Aufstieg in Etappen) ist für Aktivitäten über 2.500 Meter absolut wichtig. Ab Höhenlagen von 3000 Meter sollten Kletterer und Wanderer in Höhenlagen von täglich höchstens 500 Meter höher übernachten und alle 3 bis 4 Nächte vor einer Übernachtung in höheren Höhenlagen einen Ruhetag einlegen (auf der gleichen Höhenlage noch einmal übernachten). Ist eine tägliche Begrenzung der Wegstrecke auf unter 500 Meter nicht möglich, sollte wenigstens die gesamte Strecke des Aufstiegs im Durchschnitt auf täglich unter 500 Meter begrenzt werden. Möglicherweise müssen Ruhetage eingelegt werden. Während der Ruhetage können Tagesmärsche in höhere Höhenlagen unternommen werden, vorausgesetzt, die Personen kehren zum Schlafen in niedrigere Höhenlagen zurück.

Die Fähigkeit zum Aufstieg, ohne Symptome zu entwickeln, ist von Mensch zu Mensch verschieden. Daher sollte sich die Aufstiegsgeschwindigkeit der Gruppe an dem Mitglied orientieren, das am längsten zur Akklimatisierung braucht.

Eine Akklimatisierung kehrt sich schnell um. Sind akklimatisierte Personen für länger als einige Tage in niedrigere Höhenlagen abgestiegen, müssen sie erneut etappenweise wieder aufsteigen.

Medikamente

Acetazolamid, das zu Beginn des Aufstiegs einzunehmen ist, kann die Wahrscheinlichkeit von Höhenkrankheiten verringern. Nachdem die Krankheit bereits eingetreten ist, kann die Einnahme von Acetazolamid helfen, die Symptome zu lindern. Acetazolamid sollte abgesetzt werden, wenn der Abstieg begonnen wird oder, nachdem man bereits einige Tage auf der höchsten Höhe verbracht hat. Dexamethason, ein andere Art von Acetazolamid, kann die Wahrscheinlichkeit einer akuten Höhenkrankheit ebenfalls reduzieren und die Symptome behandeln.

Die Einnahme von Schmerzmitteln, z. B. von nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR), kann helfen, Höhenkopfschmerzen zu vermeiden.

Personen, bei denen zuvor Lungenödeme in hoher Höhe aufgetreten sind, sollten auf Anzeichen eines erneuten Auftretens achten und bei Auftreten von Symptomen sofort absteigen. Einige Ärzte empfehlen solchen Personen, zudem Medikamente wie Nifedipin oder Tadalafil oral zur Vorbeugung einzunehmen.

Allgemeine Maßnahmen

Die Vermeidung von übermäßigen Anstrengungen ein oder zwei Tage nach der Ankunft kann Höhenkrankheiten vorbeugen. Nach Möglichkeit nicht viel Alkohol und keine Opioide und Beruhigungsmittel, besonders kurz vor dem Einschlafen, einnehmen. Kaffeetrinker sollten sich darüber im Klaren sein, dass Kopfschmerzen durch Koffeinentzug auftreten können, wenn sie auf ihrer Exkursion keinen Kaffee trinken.

Auch wenn körperliche Fitness in Höhen von Vorteil ist, schützt sie nicht vor einer akuten Höhenkrankheit. Acetazolamid kann zur Verbesserung des Schlafs eingenommen werden, da viele Menschen, die in hohen Höhenlagen reisen, Schlafschwierigkeiten haben.

Behandlung der Höhenkrankheit

Der Abstieg in niedrigere Höhenlagen ist die beste Behandlung für alle Formen von Höhenkrankheit.

  • Bei leichten Symptomen weiteren Aufstieg aussetzen und Behandlung der Symptome mit Medikamenten

  • Bei einer ausgeprägten, sich nur schwer auflösenden Höhenkrankheit Abstieg auf niedrigere Höhenlagen und Behandlung mit Medikamenten

  • Bei einem Höhenhirnödem (HACE) und einem Höhenlungenödem (HAPE) sofortiger Abstieg in niedrigere Höhenlagen und Medikamente (wenn ein Abstieg nicht möglich ist, Medikamente und zusätzlichen Sauerstoff oder eine tragbare Überdruckkammer)

Personen mit Schwellungen der Hände, Füße und des Gesichts brauchen keine Behandlung. Die Schwellungen verschwinden nach einigen Tagen oder nach dem Abstieg von selbst wieder. Schlafstörungen sind ein häufiges Problem in hohen Höhenlagen, selbst bei gesunden Menschen und sind daher für sich genommen noch kein Grund für einen Abstieg in niedrigere Höhenlagen.

Bei einer leichten Höhenkrankheit (AMS) sollte der Aufstieg abgebrochen und eine Ruhepause eingelegt werden. Der weitere Aufstieg sollte erst fortgesetzt werden, nachdem die Symptome verschwunden sind. Weitere Formen der Behandlung umfassen Flüssigkeiten und Paracetamol oder nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) gegen Kopfschmerzen. Flüssigkeiten helfen zwar nicht gegen die Höhenkrankheit (AMS), aber gegen eine Dehydratation, die die gleichen Symptome hervorrufen kann wie eine AMS. Die meisten Menschen mit einer akuten Höhenkrankheit erholen sich innerhalb von ein bis zwei Tagen. Manchmal wird Acetazolamid oder Dexamethason zur Linderung der Symptome verabreicht.

Wenn die Symptome der Höhenkrankheit (AMS) sehr schwer sind oder trotz Behandlung lange andauern oder sich verschlimmern, sollte der Betroffene absteigen, am besten 500 bis 1.000 Meter tiefer. Der Abstieg führt häufig zu einer raschen Verbesserung. Der Betroffene erhält zudem Flüssigkeiten, Paracetamol oder NSAR und Acetazolamid oder Dexamethason.

Jemand mit einem Höhenlungenödem (HAPE) sollte sofort absteigen. Wenn verfügbar, sollte Sauerstoff gegeben werden. Nifedipin hilft vorübergehend, indem es den Blutdruck in den Lungenarterien senkt. Beim Abstieg sollten übermäßige Anstrengungen vermieden werden, da dies das Lungenödem verschlimmern kann. Patienten, die sofort absteigen, erholen sich innerhalb von 24 bis 48 Stunden von einem Höhenlungenödem. Die meisten Menschen, die ein Höhenlungenödem entwickeln, werden in ein Krankenhaus eingewiesen, aber einige Betroffene (z. B. in Regionen mit adäquater medizinischer Versorgung wie z. B. in einem Skitourismusgebiet) können nach zusätzlicher Sauerstoffversorgung entlassen werden, wenn sie Familie oder Freunde haben, die sie überwachen können.

Bei Anzeichen eines Höhenhirnödems (HACE) sollte der Betroffene sofort absteigen. Es sollte Sauerstoff und Dexamethason verabreicht werden. Acetazolamid kann ebenfalls verabreicht werden.

Wenn ein sofortiger Abstieg auf niedrigere Höhen nicht möglich ist und der Betroffene ernsthaft erkrankt ist, kann ein Überdrucksack zum Einsatz kommen, um Zeit zu gewinnen. Das Gerät besteht aus einer leichten Tragetasche aus Stoff, die aber groß genug ist, um darin eine Person vollständig einzuhüllen, sowie aus einer von Hand betriebenen Pumpe. Der Betroffene wird eng in die Tasche gehüllt und der Innendruck der Tasche wird dann mit der Pumpe gesteigert. Der simulierte erhöhte Luftdruck simuliert einen Höhenabstieg. Die Person bleibt in der Tasche bis die Symptome abklingen. Diese Behandlungsmethode ist ebenso wirksam wie die Gabe von zusätzlichem Sauerstoff, der beim Bergsteigen nicht immer zur Verfügung steht. Ein Abstieg ist aber unerlässlich.