Trigemino-autonome Kopfschmerzerkrankungen („Short-Lasting Unilateral Neuralgiform Headache With Conjunctival Injection and Tearing“ bzw. SUNCT)

VonStephen D. Silberstein, MD, Sidney Kimmel Medical College at Thomas Jefferson University
Überprüft/überarbeitet Apr. 2023
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SUNCT ist eine seltene Störung und ist mit Cluster-Kopfschmerzen vergleichbar. Es kommt in der Regel zu kurzen, aber häufigen Attacken von Schmerzen im Augenbereich auf einer Kopfseite.

(Siehe auch Überblick über Kopfschmerzen.)

Wegen der Ähnlichkeiten werden SUNCT und Cluster-Kopfschmerzen häufig derselben Gruppe von trigemino-autonomen Kopfschmerzerkrankungen zugeordnet. Zu den trigemino-autonomen Kopfschmerzerkrankungen gehören auch die chronische paroxysmale Hemikranie und Hemicrania continua – alles sehr seltene Erkrankungen.

In der Regel treten die Schmerzen auf einer Seite des Kopfes und schwerpunktmäßig um das Auge herum auf. Betroffene können bis zu 200 Anfälle am Tag haben, die jeweils 5 Sekunden bis mehr als 4 Minuten dauern können. Das betroffene Auge ist gerötet (sog. konjunktivale Injektion) und tränt häufig.

Kurz anhaltende einseitige neuralgiforme Kopfschmerzen mit kranialen autonomen Symptomen (Short-lasting unilateral neuralgiform headache with cranial autonomic symptoms, SUNA-Syndrom) sind ähnlich wie das SUNCT-Syndrom. Es unterscheidet sich vom SUNCT-Syndrom dadurch, dass es mit einer Bindehautläsion (geröteten Augen) oder tränenden Augen, aber nicht mit beidem einhergeht. Andere Symptome des SUNCT- und SUNA-Syndroms sind ähnlich. Beide sind kurz anhaltende einseitige neuralgiforme Kopfschmerzen.

Die Diagnose von SUNCT erfolgt auf Basis der Symptome. Eine Magnetresonanztomografie (MRT) wird durchgeführt, um andere Ursachen auszuschließen.

Behandlung von SUNCT

  • Lidocain

  • Zur Vorbeugung von Anfällen: Einnahme von Antiepileptika oder Spritzen bestimmter Medikamente

Zur unmittelbaren Schmerzlinderung wird meist das Anästhetikum Lidocain intravenös verabreicht.

Zur Vorbeugung von Anfällen erhalten die Patienten unter Umständen Antiepileptika (z. B. Lamotrigin, Topiramat oder Gabapentin) oder Spritzen von Medikamenten zur Blockierung bzw. Anregung des Nervs, der zu dem betroffenen Auge führt (Sehnerv).