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Peptisches Geschwür

Von

The Manual's Editorial Staff

Überprüft/überarbeitet Jan 2023
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Der Magen produziert Säure, die der Verdauung der Nahrung dient. Normalerweise verfügt die Schleimhaut im Magen und im Darm über Abwehrmechanismen gegen diese Säure. Wenn diese Abwehrmechanismen gestört werden, kann die Säure Schaden anrichten.

Was ist ein peptisches Geschwür?

„Peptisch“ hat mit der Verdauung und dem Enzym „Pepsin“ und Säure zu tun. Ein Geschwür ist eine Wunde. Ein peptisches Geschwür ist eine Wunde in der Schleimhaut des Magens oder des ersten Abschnitts des Dünndarms (im sogenannten Zwölffingerdarm). Ein peptisches Geschwür im Magen wird Magengeschwür genannt. Ein Geschwür im ersten Abschnitt des Dünndarms wird Zwölffingerdarmgeschwür genannt.

Magen und Darm

Magen und Darm

Was sind die Ursachen eines peptischen Geschwürs?

Folgendes sind die 2 häufigsten Ursachen für peptische Geschwüre:

  • Infektion des Magens, in der Regel durch Helicobacter-pylori-Bakterien

  • Verwendung von NSAR (Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Aspirin) und gewissen anderen Medikamenten

Bei Rauchern kommt es mit größerer Wahrscheinlichkeit zu einem peptischen Geschwür. Ihre Geschwüre verheilen zudem langsamer und kehren mit größerer Wahrscheinlichkeit zurück.

Was sind die Symptome eines peptischen Geschwürs?

Viele Menschen mit einem peptischen Geschwür weisen keinerlei Symptome auf. Das folgende Symptom tritt am häufigsten auf:

  • Leichte bis mittelschwere Bauchschmerzen (ein brennendes, bohrendes Gefühl im mittleren Oberbauch direkt unterhalb des Brustbeins)

Die Schmerzen kommen und gehen. Die Einnahme von Nahrungsmitteln bringt meistens Linderung bei Zwölffingerdarmgeschwüren, doch nach ein paar Stunden kommen die Schmerzen zurück. Die Einnahme von Antazida lindert die Schmerzen in der Regel auch.

Weitere Symptome:

  • Übelkeit oder Erbrechen

  • Völlegefühl

Was sind Komplikationen bei einem peptischen Geschwür?

Peptische Geschwüre können u. a. die folgenden Probleme verursachen:

  • Blutungen, die schwarzen Stuhl (Kot) hervorrufen oder zum Erbrechen von Blut oder kaffeesatzartigem Material führen

  • Eine Öffnung (Perforation) in der Magen- oder Darmwand, die zu schweren Infektionen und Schmerzen in der Bauchhöhle führt

Woran erkennt der Arzt ein peptisches Geschwür?

Der Arzt kann aufgrund der Symptome von einem Geschwür ausgehen und sogleich eine entsprechende Behandlung einleiten. Wenn es der betroffenen Person danach besser geht, werden oft keine weiteren Untersuchungen vorgenommen.

Tests können jedoch in folgenden Fällen durchgeführt werden:

  • Die Symptome bestehen seit längerer Zeit.

  • Die Symptome sind schwerwiegend oder atypisch für Geschwüre.

  • Die Symptome traten erst nach dem 45. Lebensjahr auf.

  • Die Einnahme von Medikamenten bringt keine Besserung.

Der Arzt führt vor allem die folgende Untersuchung durch:

Während einer Endoskopie entnimmt der Arzt in der Regel eine Biopsie (eine Gewebeprobe zur Betrachtung unter dem Mikroskop), um nach Helicobacter-pylori-Bakterien oder Krebszellen zu suchen.

Wie wird ein peptisches Geschwür behandelt?

Geschwüre werden mit folgenden Medikamenten behandelt:

  • Antibiotika bei einer Infektion mit Helicobacter pylori

  • Medikamenten zur Verringerung der Säureproduktion (wie z. B. Protonenpumpenhemmer und Histamin-2-Blocker)

  • Antazida, wie z. B. Natron, Kalziumkarbonat, Aluminiumhydroxid oder Magnesiumhydroxid

Auf ärztliche Empfehlung zu vermeiden:

  • Aspirin und andere NSAR

  • Alkohol

  • Rauchen

  • Nahrungsmittel, die die Schmerzen oder Blähungen verstärken

Bei einem blutenden Geschwür nimmt der Arzt eine Endoskopie vor, um die Blutung zu stoppen. Bei einer Perforation der Magen- oder Darmwand ist ein chirurgischer Eingriff erforderlich.

HINWEIS: Dies ist die Ausgabe für Patienten. ÄRZTE: DIE AUSGABE FÜR MEDIZINISCHE FACHKREISE ANSEHEN
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