KURZINFORMATIONEN

Übersicht über Virusinfektionen

Überprüft/überarbeitet März 2022
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Ein Virus ist ein winzig kleiner lebendiger Organismus. Viren sind so klein, dass sie nur mit den leistungsfähigsten Mikroskopen erkannt werden können. Deshalb werden sie zu den sogenannten Mikroorganismen gezählt (mikro bedeutet klein). Andere weit verbreitete Mikroorganismen sind Bakterien. Viren sind viel kleiner als Bakterien.

Im Gegensatz zu Bakterien können sich Viren nicht von selbst vermehren. Wenn Viren in den Körper gelangen, dringen sie daher in bestimmte Zellen ein und nutzen die Strukturen in diesen Zellen, um weitere Kopien des Virus herzustellen. Dadurch wird die Zelle in der Regel beschädigt und schließlich abgetötet. Einige Viren verbleiben aber sehr lange in diesen Wirtszellen, ohne sie abzutöten.

Es gibt Tausende verschiedener Viren. Einige Viren infizieren Menschen. Andere Viren infizieren nur Tiere. Nur wenige Viren können sowohl Menschen als auch Tiere infizieren.

Was ist eine Virusinfektion?

Eine Virusinfektion ist eine von einem Virus ausgelöste Erkrankung.

  • Viren können durch das Einatmen von Luft (zum Beispiel das Virus, das COVID-19 verursacht), durch Geschlechtsverkehr, durch Berührungen von Gegenständen, auf denen sich Viren befinden, oder durch den Biss oder Stich von Tieren wie Stechmücken oder Zecken in den Körper gelangen.

  • Viren infizieren in der Regel nur einen Zelltyp –das Virus, das eine Erkältung auslöst, infiziert beispielsweise nur Zellen in Nase, Mund und Rachen.

  • Wenn Sie sich ein Virus zuziehen, wird dieses von Ihren weißen Blutkörperchen angegriffen – diese Zellen können den Kampf zudem sofort wieder aufnehmen, wenn dasselbe Virus erneut in Ihren Körper gelangt.

  • Viele Viren lösen kurz nach ihrem Eindringen eine Krankheit aus und verschwinden danach wieder.

  • Andere Viren gehen nicht mehr weg und können erst lange Zeit nach ihrem Eindringen krank machen (z. B. HIV und Herpesviren).

  • Antibiotika, die zur Behandlung von bakteriellen Infektionen eingesetzt werden, nützen bei einer Virusinfektion nichts.

Gewisse Viren verändern die Funktion Ihrer Zellen, was zu Krebs führen kann. Die Hepatitis-B- und -C-Viren beispielsweise können zu Leberkrebs führen. Das HPV (humanes Papillomavirus) kann zu Gebärmutterhalskrebs führen.

Woran erkennt der Arzt eine Virusinfektion?

Ärzte erkennen bestimmte weit verbreitete Virusinfektionen anhand Ihrer Symptome. Sie können aber auch Folgendes vornehmen:

  • Bluttests

  • Kulturen (Entnahme einer Probe aus Ihrem Körper mit dem Versuch, Keime im Labor heranzuzüchten)

Wie werden Virusinfektionen behandelt?

Gegen viele Viren kann im Prinzip nichts unternommen werden. Die Ärzte schlagen daher hauptsächlich Medikamente vor, um die Symptome zu bekämpfen und Ihnen etwas Linderung zu verschaffen. Wenn Sie zum Beispiel einen Schnupfen haben, kann Ihr Arzt ein abschwellendes Mittel verordnen.

Bei einigen Viren kann Ihnen der Arzt ein antivirales Arzneimittel geben. Antivirale Arzneimittel werden nur gegen wenige Viren eingesetzt, nämlich u. a.:

Antibiotika sind Medikamente, die Bakterien abtöten. Antibiotika können Viren nichts anhaben.

Wie kann ich einer Virusinfektion vorbeugen?

  • Achten Sie auf Ihre Gesundheit – waschen Sie sich zum Beispiel regelmäßig die Hände mit Seife und Wasser und schützen Sie sich beim Geschlechtsverkehr.

  • Lassen Sie sich die empfohlenen Impfungen verabreichen.

Die darin enthaltenen Impfstoffe zeigen Ihrem Immunsystem, wie es bestimmte Infektionen bekämpfen kann. Impfungen werden in der Regel vorgenommen, bevor Sie einer Infektion ausgesetzt waren. Gegen manche Viren können Sie sich aber auch impfen lassen, nachdem Sie ihnen ausgesetzt waren. Diese Impfungen enthalten Antikörper (Immunglobuline), die bei der Bekämpfung des Virus helfen. Es gibt zum Beispiel Immunglobulinimpfungen gegen folgende Erkrankungen: