KURZINFORMATIONEN

Spina bifida

Überprüft/überarbeitet Dez. 2022
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Was versteht man unter Spina bifida?

Eine Neuralrohrfehlbildung (Spina bifida) ist ein Geburtsfehler der Wirbelsäule. Die Wirbelsäule des ungeborenen Kindes bildet sich nicht normal aus. Manchmal sind das Rückenmark und die Nerven, die aus dem Rückenmark hervorgehen, von dieser Fehlbildung betroffen. Dies kann keine oder langfristige Probleme beim Gehen, Urinieren und Stuhlgang verursachen.

  • Spina bifida betrifft den mittleren und unteren Rücken.

  • Einige wenige Kinder haben auch Gehirndefekte.

  • Dabei kann es sich um kleine oder große Defekte handeln.

  • Kleine Defekte verursachen in der Regel keine Symptome.

  • Große Defekte können zu schwachen Beinen und Schwierigkeiten beim Gehen, Krümmung der Wirbelsäule oder Blasenproblemen führen.

  • Eine Schädigung des Gehirns oder des Rückenmarks ist viel wahrscheinlicher, wenn das Gewebe sichtbar aus dem Rücken des Babys hervortritt.

  • Wenn Teile des Rückenmarks freigelegt sind, kann das Kind eine Infektion entwickeln (Meningitis (Hirnhautentzündung)).

Spina bifida: Eine Fehlbildung der Wirbelsäule

Bei der Spina bifida bilden sich die Knochen der Wirbelsäule (Rückenwirbel) nicht normal aus. Spina bifida kann in unterschiedlichen Schweregraden auftreten.

Bei der okkulten spinalen Dysraphie bilden sich ein oder mehrere Rückenwirbel nicht richtig aus und das Rückenmark und die Gewebeschichten, die es umgeben (Rückenmarkshäute), können ebenfalls geschädigt sein. Es gibt verschiedene Typen mit unterschiedlichen neurologischen Schweregraden. Die Diagnose wird manchmal anhand von Symptomen im unteren Rücken gestellt, wie Haarbüschel, Grübchen oder einen pigmentierten Bereich auf der Haut über dem Defekt.

Bei der Meningozele treten die Rückenmarkshäute aus den unvollständig ausgebildeten Rückenwirbeln hervor, wodurch eine flüssigkeitsgefüllte Ausbuchtung unter der Haut entsteht. Das Rückenmark ist in seiner normalen Position.

Bei der schwersten Ausprägungsform, der Meningomyelozele, treten die Hirnhäute und das Rückenmark hervor. Der betroffene Bereich sieht roh und rot aus, das Kind ist meist stark behindert.

Wie entsteht eine Spina bifida?

Zu den Ursachen einer Spina bifida zählen:

  • Nicht ausreichend Folsäure vor und während der Schwangerschaft

  • Eine genetische Störung

  • Verwendung bestimmter Medikamente während der Schwangerschaft, wie Valproinsäure

Welche Symptome zeigen sich bei einer Spina bifida?

Viele Kinder mit kleinen Defekten haben keinerlei Symptome. Die meisten Symptome sind Schädigungen des Gehirns oder des Rückenmarks. 

Es stellen sich u. a. folgende Symptome ein:

  • Zu viel Flüssigkeit in Hohlräumen im Gehirn (Hydrozephalus)

  • Lernbehinderungen

  • Schwierigkeiten beim Schlucken

  • Gangunsicherheit

  • Taubheit der Haut über dem Rückenmark

  • Unfähigkeit oder Probleme beim Wasserlassen

  • Häufige Harnweginfektionen

  • Keine Kontrolle über den Stuhlgang

Wie wird festgestellt, ob ein Baby Spina bifida hat?

Ärzte führen eine Vorsorgeuntersuchung im 2. Schwangerschaftsdrittel durch. Diese kann Folgendes beinhalten:

Wie wird eine Spina bifida behandelt?

In der Regel mit einer Operation.

  • Ein Spezialistenteam bestimmt, um welche Form von Defekt es sich handelt und wie schwer der Defekt ist und sprechen mit der Familie über Behandlung und Versorgung.

  • Der Arzt behandelt Probleme mit der Blase, Knochen, Muskeln und anderen Bereichen.

Kann eine Spina bifida verhindert werden?

Ärzte empfehlen allen Frauen, die schwanger werden oder schwanger werden möchten, Folsäure (Folat) einzunehmen. Studien zeigen, dass Folsäure hilft, Spina bifida und ähnliche Defekte beim ungeborenen Baby zu verhindern.

  • Frauen, die bereits ein Baby mit Spina bifida hatten, tragen ein höheres Risiko, ein weiteres Baby mit dem gleichen Defekt zu bekommen. Sie sollten daher mit der Einnahme hochdosierter Folsäure beginnen, bevor sie schwanger werden, und das 1. Drittel der Schwangerschaft hindurch einnehmen

Besprechen Sie mit Ihrem Arzt, wie viel Folsäure Sie benötigen.