Bisphosphonatassoziierte Knochennekrose (BONJ)

(BONJ des Kiefers)

VonStuart B. Goodman, MD, PhD, Stanford University
Überprüft/überarbeitet März 2023
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Kurzinformationen

Die bisphosphonatassoziierte Knochennekrose (BONJ) ist eine seltene und potenziell belastende Erkrankung, bei der der Kieferknochen freiliegt.

  • Eine BONJ tritt bei manchen Menschen auf, die hohe Dosen von Bisphosphonat-Medikamenten intravenös erhalten oder erhalten haben, oder bei dem Medikament Denosumab, insbesondere, wenn die Betroffenen an Krebs leiden oder sich einem oralchirugischen Eingriff unterziehen.

  • Eine BONJ kann nach einer Zahnextraktion, Verletzung, Bestrahlung oder aber auch ohne ersichtlichen Grund auftreten.

  • Am besten wird die Behandlung von einem erfahrenen Kieferchirurgen durchgeführt.

  • Zur Vorbeugung vor einer BONJ sollte eine notwendige Kieferoperation immer dann durchgeführt werden, bevor der Patient Bisphosphonate erhält.

Die „Osteonekrose des Kiefers (Osteonecrosis of the Jaw, ONJ)“ ist in der Regel „bisphosphonatassoziiert“ und tritt hauptsächlich bei Patienten mit vorheriger oder dauerhafter Anwendung von Bisphosphonaten oder Denosumab auf. Daher wird die ONJ im Zusammenhang mit Bisphosphonaten als BONJ bezeichnet. Bisphosphonate und Denosumab sind Medikamente, die den Verlust von Knochendichte bei Patienten mit Erkrankungen wie Osteoporose und Knochenkrebs eindämmen. Bei den meisten Menschen mit BONJ wurde der Krebs mit hochdosierten Bisphosphonaten über eine Vene behandelt. In sehr seltenen Fällen wurde eine BONJ bei Personen festgestellt, die Bisphosphonate oral wegen postmenopausaler Osteoporose erhielten. Bei Personen, die keinen Krebs haben oder keine Bisphosphonate oder Denosumab eingenommen haben, kann sich in sehr seltenen Fällen eine Osteonekrose des Kiefers entwickeln.

Eine BONJ kann jederzeit oder nach einer Zahnextraktion oder einem Trauma auftreten. (Eine Strahlentherapie an Kopf oder Hals kann eine ähnliche Erkrankung, nämlich eine sogenannte Osteoradionekrose, hervorrufen.) Manchmal wird eine Knocheninfektion (Osteomyelitis) im Kiefer fälschlicherweise als BONJ diagnostiziert.

Das Risiko für eine BONJ bei Menschen mit Osteoporose, die Bisphosphonate einnehmen, ist extrem gering. Die Patienten sollten die Bisphosphonate weiterhin wie verschrieben oral einnehmen. So weit möglich sollten Kieferbehandlungen jedoch vor der Anwendung von Bisphosphonaten erfolgen. Während der Einnahme von Bisphosphonaten sollten die Patienten weiterhin auf die Mundhygiene achten.

Symptome von BONJ

Eine BONJ ist in der Regel schmerzhaft und kann mit Eiterbildung in Mund oder Kiefer verbunden sein. Manche Menschen haben jedoch keine Symptome.

Diagnose einer BONJ

  • Beurteilung durch den Zahnarzt, einen Kieferchirurgen oder Arzt.

Die Diagnose einer BONJ wird gestellt, wenn der Patient von einem Zahnarzt, einem Kieferchirurgen oder manchmal auch von einem Allgemeinarzt untersucht wurde.

Behandlung einer BONJ

  • Entfernung des abgestorbenen Knochens

  • Anwendung von Antibiotika und Mundspülungen

Da sich eine BONJ nur schwer behandeln lässt, sollte ein Kieferchirurg, der auf diesem Gebiet spezialisiert ist, hinzugezogen werden. Die Behandlung einer BONJ umfasst normalerweise das Abschaben des geschädigten Knochens, die orale Einnahme von Antibiotika und Mundspülungen. Nach der Behandlung sollten die Patienten den Kieferchirurgen zur Nachbeobachtung erneut aufsuchen, damit er die Heilung beurteilen und sicherstellen, dass der Bereich mit der richtigen Mundhygiene sauber gehalten wird.

Die operative Entfernung des gesamten erkrankten Bereichs kann die Beschwerden noch verstärken und ist deshalb nicht die optimale Methode.