Die Amöben dringen wahrscheinlich durch die Haut oder die Lunge ein und gelangen durch die Blutbahn in das Gehirn.
Die Symptome der granulomatösen Amöbenenzephalitis setzen nach und nach ein und umfassen Verwirrtheit, Kopfschmerzen, verschwommene Sicht, Krampfanfälle und offene Hautstellen.
Bildgebende Verfahren und eine Spinalpunktion können helfen, andere mögliche Ursachen auszuschließen. Wenn eine offene Hautstelle vorliegt, wird eine Probe entnommen und unter dem Mikroskop auf Amöben untersucht. Auch eine Hirnbiopsie kann zur Diagnose herangezogen werden.
Zur Behandlung der Infektion wird in der Regel eine Kombination aus Wirkstoffen mit Miltefosin eingesetzt.
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Freilebende Amöben sind Protozoen, die in der Erde oder im Wasser leben und nicht in Menschen oder Tieren leben müssen. Obwohl sie selten eine Infektion im Menschen auslösen, können bestimmte Typen dieser Amöben schwere, lebensgefährliche Krankheiten auslösen.
Die Amöben, die eine granulomatöse Amöbenenzephalitis verursachen, leben weltweit in Wasser, Erde und Staub. Viele Menschen sind ihnen ausgesetzt, aber nur wenige werden infiziert. Eine Infektion tritt normalerweise bei Menschen mit einem geschwächten Immunsystem oder mit einem allgemein schlechten Gesundheitszustand auf, allerdings kann Balamuthia mandrillaris auch Gesunde infizieren.
Die Amöben dringen wahrscheinlich durch die Haut oder die Lunge ein und gelangen durch die Blutbahn in das Gehirn.
Die granulomatöse Amöbenenzephalitis unterscheidet sich von der primären Amöben-Meningoenzephalitis Amöbeninfektion des Gehirns: Primäre Amöben-Meningoenzephalitis Die primäre Amöben-Meningoenzephalitis ist eine seltene, normalerweise tödliche Infektion des Zentralnervensystems (Gehirn und Rückenmark), die von der freilebenden Amö... Erfahren Sie mehr . Eine primäre Amöben-Meningoenzephalitis ist zwar auch selten, kann aber gesunde Menschen betreffen, die in Süßwasser schwimmen. Die primäre Amöben-Meningoenzephalitis wird durch die freilebende Amöbenart Naegleria fowleri verursacht, von der angenommen wird, dass sie durch die Nase in das Zentralnervensystem gelangt.
Symptome
Die Symptome der granulomatösen Amöbenenzephalitis setzen nach und nach ein. Häufig kommt es zu Verwirrtheit, Kopfschmerzen und Krampfanfällen. Betroffene können leichtes Fieber, getrübtes Sehvermögen, Persönlichkeitsveränderungen und Probleme mit dem Sprechen, der Koordination oder der Sehkraft haben. Eine Seite des Körpers oder des Gesichts kann gelähmt werden.
Balamuthia mandrillaris kann zusätzlich zu den obigen Symptomen auch offene Hautstellen hervorrufen.
Die meisten Infizierten sterben normalerweise 7 bis 120 Tage nach Auftreten der Symptome.
Diagnose
Computertomographie und Magnetresonanztomographie des Gehirns
Eine Spinalpunktion
Biopsie von offenen Hautstellen oder Läsionen im Gehirn
Üblicherweise werden für die Diagnose der granulomatösen Amöbenenzephalitis eine Computertomographie Computertomographie (CT) Bei einer Computertomographie (CT), die früher auch axiale Computertomographie (CAT) genannt wurde, drehen sich eine Röntgenquelle und ein Röntgendetektor um einen Patienten. Der Röntgendetektor... Erfahren Sie mehr (CT) und eine Magnetresonanztomographie Magnetresonanztomographie (MRT) Bei einer Magnetresonanztomographie (MRT) werden mit einem starken Magnetfeld und hochfrequenten Radiowellen sehr detaillierte Darstellungen produziert. Für eine MRT werden keine Röntgenstrahlen... Erfahren Sie mehr
(MRT) des Gehirns sowie eine Lumbalpunktion Lumbalpunktion Wenn aufgrund der Vorgeschichte und der neurologischen Untersuchung der Verdacht auf eine Krankheit besteht, können weitere Untersuchungen die Diagnose absichern. Die Elektroenzephalographie... Erfahren Sie mehr
vorgenommen. Diese Tests helfen dabei, andere mögliche Ursachen auszuschließen, aber normalerweise können sie die Diagnose nicht bestätigen.
Die offenen Hautstellen enthalten typischerweise Amöben, und wenn sie vorhanden sind, wird eine Biopsie vorgenommen. Auch eine Hirnbiopsie kann zur Diagnose herangezogen werden.
Granulomatöse Amöbenenzephalitis wird häufig erst nach Eintreten des Todes diagnostiziert.
Behandlung
Arzneimittelkombinationen
Granulomatöse Amöbenenzephalitis und etwaige offene Hautstellen werden normalerweise mit einer Kombination von Arzneimitteln behandelt, zu denen immer Folgende gehören:
Miltefosin
und dazu einer oder mehrere der folgenden Wirkstoffe:
Pentamidin (ein Antimykotikum, das normalerweise zur Behandlung von Pilzinfektionen oder Protozoen-Infektionen angewendet wird)
Sulfadiazin oder Trimethoprim/Sulfamethoxazol (Antibiotika)
Flucytosin (ein Antimykotikum)
Fluconazol oder die verwandten Wirkstoffe Voriconazol oder Itraconazol (Antimykotika)
Amphotericin B (ein Antimykotikum)
Azithromycin oder Clarithromycin (Antibiotika)
Einige dieser Medikamente werden oral eingenommen, andere werden als Injektion verabreicht. Manche können auf mehrere Arten abgegeben werden.
Obwohl Miltefosin bei schwangeren Frauen zu Geburtsfehlern führen kann, wird es von Ärzten häufig angewendet, da die granulomatöse Amöbenenzephalitis gewöhnlich ohne Behandlung tödlich verläuft, sodass die potenziellen Vorteile einer Therapie gegenüber dem Risiko überwiegen. Frauen im gebärfähigen Alter müssen bei Einnahme dieses Arzneimittels wirksame Verhütungsmethoden anwenden.
In manchen Fällen ist auch ein chirurgischer Eingriff erforderlich.
Gegebenenfalls vorhandene offene Hautstellen werden gesäubert.
Weitere Informationen
Centers for Disease Control and Prevention: Granulomatöse Amöbenenzephalitis (GAE)