Zentralvenöse Katheterisierung

VonThomas Cascino, MD, MSc, Michigan Medicine, University of Michigan;
Michael J. Shea, MD, Michigan Medicine at the University of Michigan
Überprüft/überarbeitet Juli 2021
DIE AUSGABE FÜR MEDIZINISCHE FACHKREISE ANSEHEN

    Hierbei wird ein zentraler Venenkatheter in eine der großen Venen des Halses, des oberen Brustbereichs oder der Leiste eingeführt. Dieses Verfahren wird häufig eingesetzt, um intravenös Flüssigkeit oder Arzneimittel zu verabreichen, wenn kein Katheter in eine Arm- oder Beinvene eingeführt werden kann (peripherer Venenkatheter).

    Manchmal wird damit auch der zentrale Venendruck (der Druck in der oberen Hohlvene, der großen Vene, durch die das Blut aus dem oberen Körperbereich zum Herzen fließt) gemessen. Der zentrale Venendruck gibt Rückschluss auf den Druck im rechten Vorhof, wenn dieser mit Blut gefüllt ist. Die Messergebnisse helfen dem Arzt bei der Beurteilung, ob der Patient unter Flüssigkeitsmangel leidet und wie gut sein Herz arbeitet. Dieses Verfahren wurde allerdings weitgehend von der Rechtsherzkatheterisierung durch die Lungenarterie abgelöst.

    Da zentrale Venenkatheter größer sind als normale intravenöse (i.v.) Katheter und die Venen, in denen sie platziert werden, tiefer liegen, wird vor dem Verfahren in der Regel ein lokales Betäubungsmittel injiziert. Außerdem werden Vorsichtsmaßnahmen getroffen, um eine Infektion zu verhindern, wie z. B. Abdecken des Patienten mit sterilen Tüchern und Tragen eines sterilen Kittels und steriler Handschuhe.

    Zu schweren Komplikationen kommt es selten. Zu den Komplikationen zählen ein unbeabsichtigtes Durchstechen der Arterie, die in der Regel neben großen Venen liegt, Blutungen, Infektionen und bei Venen im Brustkorb ein Durchstechen der Lunge, was zu einem Pneumothorax führt.

    Katheter in einer Vene im Brustkorb

    Diese Abbildung zeigt das Blutgefäß (Schlüsselbeinvene) im Brustkorb, das verwendet werden kann, um einen zentralvenösen Katheter zu legen.