Viele Kinder und Jugendliche haben gelegentliche körperliche Auseinandersetzungen mit anderen. Bei den meisten Kindern und Jugendlichen führt diese aber nicht zu fortgesetztem gewalttätigen Verhalten oder zu Kriminalität. Allerdings ist bei Kindern, die bereits vor der Pubertät gewalttätiges Verhalten zeigen, das Risiko von kriminellen Handlungen höher.
Viele Risikofaktoren für Gewalt in der Jugend hängen mit länger andauerndem oder wiederholtem Stress zusammen. Dieser Stress kann die Entwicklung des Gehirns negativ beeinflussen. Zu den bekannten Risikofaktoren für gewalttätiges Verhalten zählen:
Kontakt mit Gewalt oder selbst Opfer von Gewalt in der Vergangenheit
Entwicklungs- oder Verhaltensprobleme
Alkohol- und Drogenmissbrauch durch die Bezugsperson des Kindes oder des Jugendlichen
Raue, laxe oder uneinheitliche Erziehungspraktiken oder Vernachlässigung durch Eltern oder Bezugspersonen
Verbindung zu straffälligen Gleichaltrigen oder Mitgliedschaft in einer Bande
Das Leben in einer Gemeinschaft mit beschränkten wirtschaftlichen Möglichkeiten, einem hohen Grad an familiären Störungen oder sozialer Desorganisation
Zugang zu Waffen
Es scheint eine Beziehung zwischen Gewalt und Zugang zu Waffen, Gewalterfahrungen durch die Medien (z. B. soziale Medien und Nachrichtenplattformen) und Exposition gegenüber Kindesmissbrauch Überblick über Kindesmisshandlung und -vernachlässigung Kindesmisshandlung umfasst alle Arten von Missbrauch und Vernachlässigung eines Kindes unter 18 Jahren durch einen Elternteil, eine Betreuungsperson oder eine andere Person mit Fürsorgepflicht... Erfahren Sie mehr und häusliche Gewalt Häusliche Gewalt Häusliche Gewalt ist körperlicher, sexueller oder psychischer Missbrauch zwischen Menschen, die zusammenleben. Dazu gehört Gewalt durch den Beziehungspartner, was sich auf körperlichen, sexuellen... Erfahren Sie mehr zu geben.
Gewalttätige Videospiele können Kinder unempfindlich gegenüber Gewalt werden lassen. Auch wenn Experten nicht davon ausgehen, dass sie tatsächlich zu gewalttätigem Verhalten führen, sind die Kinder dennoch mehr an Gewalt gewöhnt.
(Siehe auch Überblick über Verhaltensstörungen bei Kindern Überblick über Verhaltensstörungen bei Kindern Kinder erlernen im Laufe ihrer Entwicklung viele Fähigkeiten. Manche Fähigkeiten, wie die Kontrolle über Harn- und Stuhlabgabe, hängen in erster Linie vom Reifegrad des kindlichen Nervensystems... Erfahren Sie mehr und Verhaltensstörungen bei Jugendlichen Verhaltensprobleme bei Jugendlichen In der Adoleszenz entwickelt der junge Mensch seine Unabhängigkeit. Typisch ist, dass die von den Eltern aufgestellten Regeln hinterfragt oder herausgefordert und dabei manchmal auch gebrochen... Erfahren Sie mehr .)
Mitgliedschaft in einer Bande
Die Mitgliedschaft in einer Jugendbande Gewalt und Bandenmitgliedschaft In der Adoleszenz entwickelt der junge Mensch seine Unabhängigkeit. Typisch ist, dass die von den Eltern aufgestellten Regeln hinterfragt oder herausgefordert und dabei manchmal auch gebrochen... Erfahren Sie mehr wird mit gewalttätigem Verhalten in Zusammenhang gebracht, häufig auch in Verbindung mit Waffen.
Die Bandenmitglieder sind meist zwischen 13 und 24 Jahre alt. Die Banden geben sich gewöhnlich einen Namen und verfügen über Identifikationssymbole, etwa einen bestimmten Kleidungsstil, Handzeichen, Tattoos oder Graffiti. Manche Gangs verlangen von potenziellen Mitgliedern, wahllos Gewalttaten zu verüben, bevor sie ihnen die Mitgliedschaft zugestehen.
Die zunehmende Gewalt durch Jugendbanden steht zumindest teilweise in Zusammenhang mit der Tatsache, dass Gangs häufig an Handel und Konsum von Drogen beteiligt sind, insbesondere von Metamphetaminen und Heroin.
Mobbing
Mobbing Mobbing Mobbing bezeichnet eine Form der Gewalt in der Kindheit und im Jugendalter, bei dem durch verbale, emotionale, körperliche oder psychische Angriffe dominiert oder gedemütigt werden soll. (Siehe... Erfahren Sie mehr bezeichnet die absichtliche seelische oder körperliche Schädigung von schwächeren Kindern. Bis zu ein Drittel aller Kinder könnte als Täter, Opfer oder beides an Mobbing beteiligt sein.
Soziale Belastungen, wie niedriges Familieneinkommen und niedriges Bildungsniveau der Eltern, sind Risikofaktoren für Mobbing.
Mobbing kann in verschiedenen Formen auftreten, darunter
Wiederholte Hänseleien
Drohungen oder Einschüchterung
Schikanierung
Gewalttätige Übergriffe
Cyber-Mobbing (dabei werden die Opfer mit E-Mails, Textnachrichten, über die sozialen Medien und andere digitale Kommunikationsmöglichkeiten bedroht und/oder es werden verletzende Informationen verbreitet)
„Sexting“ ist die Bezeichnung für das Teilen sexueller Nachrichten oder Bilder (meist über das Mobiltelefon) und kann eine Form des Cyber-Mobbings sein, wenn die Nachrichten oder Bilder absichtlich mit anderen Personen geteilt werden, um das Kind, von dem die Nachricht stammt oder das in der Nachricht auftaucht, zu demütigen oder ihm zu schaden.
Die Täter handeln, um sich selbst aufzuwerten. Sie berichten oft, dass Mobbing Gefühle von Macht und Kontrolle erzeugt.
Opfer erzählen oft nicht, dass sie gemobbt werden, da sie sich schämen und sie das Gefühl haben, dass nichts unternommen wird oder aus Angst, dass der Täter sich rächt. Kinder, die schikaniert (gemobbt) werden, können soweit gereizt werden, dass sie sich mit potenziell gefährlichen oder katastrophalen Ergebnissen zur Wehr setzen.
Sowohl für die Täter als auch die Opfer besteht das Risiko negativer Folgen. Bei den Opfern kann es zu körperlichen Verletzungen, geringem Selbstwertgefühl, Angst, Depression und Fehlzeiten in der Schule kommen. Viele Mobbing-Opfer werden zudem zu Tätern. Die Wahrscheinlichkeit, dass Täter später ins Gefängnis kommen, ist erhöht. Sie brechen oft die Schule ab, haben keine Arbeit und keine stabilen Beziehungen im Erwachsenenalter.
Vorbeugung von gewalttätigem Verhalten bei Kindern und Jugendlichen
Die Gewaltprävention sollte bereits in der frühen Kindheit beginnen. Zu den Strategien zählen die Folgenden:
Keine Gewalt als Erziehungsmaßnahme
Einschränkung des Zugangs zu Waffen und des Kontakts mit Gewalt durch Medien und Videospiele
Schaffung und Erhalt einer sicheren schulischen Umgebung
Die Opfer bestärken, ihren Eltern und der Schule Probleme zu melden
Älteren Kindern und Jugendlichen sollte gezeigt werden, wie sie Risikosituationen meiden (darunter Orte, an denen andere Menschen Waffen tragen oder Alkohol oder Drogen konsumieren) und auf angespannte Situationen reagieren und diese entschärfen