Eine bakterielle Vaginose kann einen dünnflüssigen, gelb-grauen oder grauen Ausfluss verursachen, der stark sein kann und nach Fisch riecht.
Wenn die Symptome auf eine Scheideninfektion hindeuten, untersucht der Arzt eine Sekretprobe aus der Scheide und/oder aus dem Gebärmutterhals auf Erreger, die Infektionen verursachen können.
Die Behandlung erfolgt mit Antibiotika, die als Cremes oder Gels aufgetragen oder oral eingenommen werden.
Die bakterielle Vaginose tritt häufiger bei Frauen mit einer sexuell übertragbaren Infektion auf.
(Siehe auch Übersicht über Scheideninfektionen Übersicht über Vaginitis (Infektion oder Entzündung der Scheide) In den USA sind Scheideninfektionen einer der häufigsten Gründe, warum Frauen ihren Arzt aufsuchen, was in Summe Millionen von Arztbesuchen im Jahr ergibt. Scheideninfektionen werden durch Mikroorganismen... Erfahren Sie mehr .)
Ursachen einer bakteriellen Vaginose
Die Scheide ist mit unterschiedlichen Arten von Bakterien besiedelt, die dort normal vorkommen. Eine Art von Bakterien, die sogenannten Laktobazillen, hält den normalen Säuregehalt der Scheide aufrecht. Auf diese Weise tragen Laktobazillen dazu bei, die Scheidenschleimhaut gesund zu halten und das Wachstum bestimmter Bakterien, die Infektionen verursachen, zu verhindern. Eine bakterielle Vaginose entsteht, wenn die Zahl der schützenden Laktobazillen sinkt und die Zahl anderer Bakterien, die normalerweise in der Scheide vorkommen (wie z. B. Gardnerella vaginalis und Peptostreptokokkus) ansteigt.
Bei der bakteriellen Vaginose ist das bakterielle Milieu der Scheide (Scheidenflora) aus dem Gleichgewicht geraten. Sie gilt nicht als sexuell übertragbare Infektion. Eine bakterielle Vaginose kann bei Menschen auftreten, die nie oder nicht kürzlich sexuell aktiv waren. Sexuelle Aktivität spielt allerdings in einigen Aspekten eine Rolle. Eine aktuell sexuell übertragene Infektion ist ein Risikofaktor für die Entstehen einer bakteriellen Vaginose, und umgekehrt haben Menschen mit bakterieller Vaginose ein höheres Risiko, sich eine sexuell übertragbare Infektion zuzuziehen. In einigen Fällen einer bakteriellen Vaginose, wenn die Behandlung nicht anschlägt, ist es hilfreich, auch die Sexualpartner zu behandeln.
Symptome einer bakteriellen Vaginose
Eine bakterielle Vaginose kann einen gelb-grauen oder grauen dünnflüssigen Ausfluss mit einem starken Fischgeruch verursachen. Der Geruch kann nach dem Geschlechtsverkehr und während der Menstruationsperioden stärker werden. Rötung, Juckreiz und Schwellung sind nicht üblich.
Die bakterielle Vaginose geht mit ernsthaften Komplikationen einher, wie z. B. einer Beckenentzündung Beckenentzündung Unter einer Beckenentzündung versteht man Infektionen der oberen weiblichen Geschlechtsorgane (Zervix, Gebärmutter, Eileiter und Eierstöcke). Eine Beckenentzündung wird gewöhnlich während des... Erfahren Sie mehr und bei schwangeren Frauen mit einer Infektion der den Fötus umgebenden Membranen (intraamniotische Infektion Intraamniotische Infektion Eine intraamniotische Infektion ist eine Infektion des den Fötus umgebenden Gewebes, z. B. der den Fötus umgebenden Flüssigkeit (Fruchtwasser), der Plazenta, der den Fötus umgebenden Membranen... Erfahren Sie mehr ) mit vorzeitigen Wehen Vorzeitige Wehen Wehen, die vor der 37. Schwangerschaftswoche einsetzen, werden als vorzeitige Wehen bezeichnet. Bei Kindern, die vor ihrem Geburtstermin geboren wurden, können ernstzunehmende gesundheitliche... Erfahren Sie mehr und Entbindung sowie mit Infektionen der Gebärmutter nach der Entbindung Infektionen der Gebärmutter nach der Entbindung Infektionen, die nach der Geburt eines Babys entstehen ( Wochenbettinfektionen), gehen in der Regel von der Gebärmutter aus. Bakterien können die Gebärmutter und umliegende Bereiche kurz nach... Erfahren Sie mehr oder nach einem Schwangerschaftsabbruch.
Diagnose einer bakteriellen Vaginose
Untersuchung durch den Arzt
Untersuchung einer Probe des Ausflusses und/oder der Flüssigkeit aus dem Gebärmutterhals
Wenn es zu einem Scheidenausfluss kommt, der ungewöhnlich ist oder mehr als ein paar Tage anhält, sollten Mädchen oder Frauen einen Arzt aufsuchen.
Der Verdacht auf eine bakterielle Vaginose besteht aufgrund von Symptomen wie einem grauen, nach Fisch riechenden Ausfluss. Es werden Fragen zum Ausfluss und anderen möglichen Ursachen (wie sexuell übertragbare Infektionen) gestellt.
Zur Bestätigung der Diagnose erfolgt eine Untersuchung des Beckens Gynäkologische Untersuchung Für Frauen kann es hilfreich sein, Themen wie Sex, Verhütung, Schwangerschaft und Probleme in den Wechseljahren mit einer Person ihres Vertrauens besprechen zu können. Das kann ein Allgemeinarzt... Erfahren Sie mehr . Während der Untersuchung der Scheide entnimmt der Arzt mit einem Wattestäbchen eine Probe des Ausflusses. Die Probe wird dann unter dem Mikroskop untersucht. Anhand der Informationen aus diesen Untersuchungen können die Ursachen für die Symptome häufig bestimmt werden. Wenn die Testergebnisse nicht eindeutig sind, können mit den Proben, die während der Untersuchung des Beckens entnommen wurden, weitere Tests durchgeführt werden.
Normalerweise entnimmt der Arzt auch eine Probe der Flüssigkeit aus dem Gebärmutterhals (dem unteren Teil der Gebärmutter, der in die Scheide mündet). Diese Probe wird auf sexuell übertragbare Infektionen untersucht.
Um festzustellen, ob andere Infektionen im Becken vorhanden sind, untersucht der Arzt die Gebärmutter und die Eierstöcke, indem er den Zeige- und Mittelfinger einer Hand in die Scheide einführt und mit der anderen Hand von außen auf den Unterbauch drückt. Empfindet die Frau bei dieser Untersuchung erhebliche Schmerzen oder hat sie eventuell Fieber, können andere Infektionen vorliegen.
Behandlung einer bakteriellen Vaginose
Antibiotika
Bakterielle Vaginose wird mit einem Antibiotikum (wie z. B. Metronidazol oder Clindamycin) behandelt. Bei nicht schwangeren Frauen ist oral eingenommenes Metronidazol die bevorzugte Behandlung. Andere Behandlungen sind Metronidazol oder Clindamycin, die in die Scheide eingeführt werden. Frauen, die Clindamycin als Creme verwenden, sollten sich nicht auf Latexprodukte (z. B. Latexkondome oder Diaphragmen) als Verhütungsmittel verlassen, da das Medikament Latex mürbe macht.
Eine weitere mögliche Behandlung ist das Antibiotikum Secnidazol. Der Vorteil hierbei ist, dass nur eine Dosis erforderlich ist.
Schwangere Frauen werden bevorzugt mit Metronidazol oder Clindamycin behandelt, das als Scheidenmedikament verabreicht wird.
Bakterielle Vaginose verschwindet gewöhnlich innerhalb weniger Tage, kehrt aber häufig wieder. Bei häufigen Rückfällen müssen Antibiotika unter Umständen über Wochen oder Monate verwendet werden.
Die Behandlung von Sexualpartnern wird nicht empfohlen.