Meist erfolgt die Einleitung durch Verabreichung von Oxytocin, einem Medikament, das häufige und starke Kontraktionen der Gebärmutter bewirkt. Das verabreichte Medikament ist identisch mit dem natürlichen Oxytocin, einem von der Hirnanhangsdrüse produzierten Hormon. Es wird der Frau intravenös über eine Infusionspumpe verabreicht, damit die Menge präzise kontrolliert werden kann.
Die Kontraktionen der Gebärmutter können erst eingeleitet werden, nachdem sich der Muttermund verdünnt (verwischt) hat und bereit ist, sich zu öffnen (erweitern), sodass das Kind entbunden werden kann. Verschiedene Verfahren können eingesetzt werden, um den Gebärmutterhals zu verwischen und zu erweitern:
Ein Prostaglandin (z. B. Misoprostol) kann vaginal verabreicht werden.
Ein dünner biegsamer Schlauch (Katheter) mit einem angehängten Ballon kann in den Gebärmutterhals eingeführt werden. Der Ballon wird aufgeblasen, wodurch leichter Druck auf den Gebärmutterhals ausgeübt wird, sodass sich dieser erweitert.
Getrocknete Seetangstengel (Laminaria) können in den Gebärmutterhals eingeführt werden. Die Seetangstengel absorbieren Flüssigkeiten und dehnen sich aus, wodurch der Gebärmutterhals geweitet wird.
Zu den Komplikationen, die gewöhnlich eine Weheneinleitung erfordern, gehört Folgendes:
Bluthochdruck und Eiweiß im Urin (Präeklampsie Präeklampsie und Eklampsie Als Präeklampsie bezeichnet man das erstmalige Auftreten oder eine Verschlimmerung von Bluthochdruck zusammen mit einer vermehrten Eiweißausscheidung im Urin nach der 20. Schwangerschaftswoche... Erfahren Sie mehr ) bei der Frau
Anzeichen dafür, dass sich der Fötus in Not befindet (fötaler Distress fötaler Distress Unter fötalem Distress werden Anzeichen vor und während der Geburt des Kindes verstanden, die darauf hinweisen, dass sich der Fötus in Not befindet. fötaler Distress tritt bei den Wehen nur... Erfahren Sie mehr )
Manchmal werden die Wehen aus Gründen eingeleitet, die nichts mit gesundheitlichen Problemen zu tun haben. Die Wehen können zum Beispiel eingeleitet werden, wenn eine Frau bereits sehr rasche Geburten hatte. In diesen Fällen kann durch das Einleiten der Wehen sichergestellt werden, dass ein Arzt oder eine sonstige medizinische Fachkraft da ist, um das Baby zu entbinden.
Unter den folgenden Umständen wird keine Weheneinleitung vorgenommen:
Bei den Frauen wurden gewisse Operationen an der Gebärmutter oder bestimmte Arten von Kaiserschnitten Kaiserschnitt
durchgeführt.
Der Fötus befindet sich in einer anomalen Geburtslage Ungewöhnliche Lage und Haltung des Kindes bei der Geburt Die Haltung beschreibt, ob das Gesicht des Kindes im Mutterleib nach hinten (zum Rücken der Mutter, d. h. mit dem Gesicht nach unten, wenn die Mutter auf ihrem Rücken liegt) oder nach vorn ... Erfahren Sie mehr oder ist zu groß.
Die Plazenta befindet sich an der falschen Stelle (Placenta praevia Placenta praevia Bei einer Placenta praevia liegt oder sitzt die Plazenta nicht wie üblich im oberen Bereich der Gebärmutter, sondern über dem Gebärmutterhals. In einem späteren Stadium der Schwangerschaft können... Erfahren Sie mehr
oder Vasa praevia Vasa praevia Bei einer Vasa praevia liegen die Membranen mit den Blutgefäßen, welche die Nabelschnur mit der Plazenta verbinden, quer über oder in der Nähe der Öffnung des Gebärmutterhalses, des Eingangs... Erfahren Sie mehr ).
Während der Wehen wird die Herzfrequenz des Kindes ständig elektronisch überwacht. Anfangs werden Elektroden auf den Bauch der Frau gelegt. Nachdem die Fruchtblase geplatzt ist, kann mitunter durch die Scheide eine Elektrode an der kindlichen Schädeldecke befestigt werden.
Wenn die Einleitung der Geburt erfolglos bleibt, wird das Kind mit Hilfe eines Kaiserschnitts entbunden.
Weitere Informationen
Bei dem Folgenden handelt es sich um ein englischsprachiges Hilfsmittel, das nützlich sein könnte. Bitte beachten Sie, dass das MANUAL nicht für den Inhalt dieser Quelle verantwortlich ist.
Childbirth Connection: Auf dieser Website sind Tipps für ein gesundes Baby und eine sichere Entbindung zu finden. Die Bedeutung der medizinischen Versorgung vor, während und nach der Entbindung wird hervorgehoben.