Die meisten Verletzungen im Genitalbereich treten bei Männern auf und können Verletzungen an Hoden, Hodensack und/oder Penis umfassen. Schwere Verletzungen im Genitalbereich treten am häufigsten in Kriegsfeldern auf, für gewöhnlich durch Sprengstoffsätze.
Am Penis können verschiedene Arten von Verletzungen auftreten. Der Penis kann ganz oder zum Teil abgetrennt sein. Ein abgetrennter Penis kann manchmal wieder angenäht werden. Das Ausmaß des Empfindungsvermögens und der Wiedererlangung der Funktionsfähigkeit ist dabei verschieden. Einengende Penisringe, die gesetzt werden, um die Erektion zu verstärken, können den Penis möglicherweise zuziehen und damit bleibende Schäden verursachen. Es reicht für gewöhnlich aus, den Ring zu entfernen. Penetrierende Verletzungen, einschließlich Tierbisse und Schusswunden, kommen weniger häufig vor und können auch die Harnröhre betreffen. Ein chirurgischer Eingriff ist eventuell notwendig, um Verletzungen des Penis und Verletzungen der Harnröhre Harnröhrenverletzung Die Harnröhre ist die Röhre über die der Urin aus der Blase aus dem Körper ausgeschieden wird. Bei Männern verläuft die Harnröhre durch die Mitte des Penis. Die meisten Verletzungen der Harnröhre... Erfahren Sie mehr zu behandeln.
Die genitale Verstümmelung durch Entfernen der Klitoris bei Frauen (Genitalverstümmelung bei Frauen Genitalverstümmelung bei Frauen Die weibliche Genitalverstümmelung ist eine traditionelle Praxis in einigen Kulturen, bei der die äußeren Genitalien teilweise oder vollständig entfernt werden. Zu den äußeren weiblichen Geschlechtsorganen... Erfahren Sie mehr ), die in einigen Kulturen vorkommt, ist ebenfalls eine Form von Trauma im Genitalbereich und Kindesmissbrauch.
(Siehe auch Übersicht über Verletzungen der Harnwege und der Genitalien Übersicht über Verletzungen der Harnwege und der Genitalien Die Nieren und der Rest der Harnwege (die Blase, Harnleiter [Leiter, die den Urin von den Nieren zur Blase führen] und die Harnröhre [Röhre, durch die der Urin aus dem Körper fließt]) können... Erfahren Sie mehr .)
Schnittwunden an Penis
Das Einklemmen des Penis in einem Reißverschluss kommt häufig vor, vor allem bei Kindern. Die dadurch entstehende Schnittverletzung heilt jedoch für gewöhnlich schnell ab. Am wichtigsten ist es, diese sauber zu halten. Wenn sich die Schnittwunden infiziert haben, sollten Antibiotika genommen werden.
Wenn ein Reißverschluss die Haut am Penis oder Hodensack (Skrotum) eingeklemmt hat, kann der Reißverschluss mit einem stabilen Drahtschneider (Seitenschneider) entfernt werden, indem die Schiene am Schieber, der die vorderen und hinteren Plättchen miteinander verbindet, aufgeschnitten wird. Dadurch zerfällt der Schieber in 2 Teile und die Zähne lassen sich leicht voneinander trennen.
Entfernung der Penishaut vom Reißverschluss
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Fraktur des Penis
Durch übermäßiges Biegen kann eine Fraktur eines erigierten Penis entstehen. Ein solches Verbiegen kann bei heftigem Geschlechtsverkehr eintreten, wenn der Penis gegen den Beckenknochen der Partnerin gedrückt wird. Ein Bruch (Fraktur) des Penis kann auch mit einer Verletzung der Harnröhre einhergehen. Die „Fraktur‟ ist eigentlich ein Riss in der Deckschicht (Tunica albuginea) einer der beiden röhrenartigen Strukturen des Penis (Corpus cavernosum penis), die das zusätzliche Blut enthalten, das die Erektion aufrechterhält.
Der Mann hat sofort Schmerzen, es entsteht eine Schwellung und eine Verfärbung am Penis, und der Penis scheint deformiert zu sein. In der Regel muss ein solcher Riss sofort operiert werden, damit einer Penisverkrümmung Peyronie-Krankheit Bei der Peyronie-Krankheit, oder Induratio penis plastica, kommt es zu einer Krümmung des erigierten Penis aufgrund einer Gewebeverdickung, die den Penis an einer Seite zusammenzieht. Bei vielen... Erfahren Sie mehr oder bleibenden Erektionsstörung Erektionsstörung (erektile Dysfunktion, ED) Die erektile Dysfunktion (ED) bezeichnet die Unfähigkeit, eine Erektion zu bekommen bzw. für den Geschlechtsverkehr ausreichend aufrechtzuerhalten. (Siehe auch Überblick über sexuelle Funktionsstörungen... Erfahren Sie mehr vorgebeugt werden kann.
Verletzung des Hodensacks und der Hoden
Die Lage des Hodensacks (Skrotum) macht ihn für Verletzungen anfällig. Die meisten Verletzungen werden durch stumpfe Gewalteinwirkung (z. B. einen Tritt oder einen Faustschlag) verursacht. Manchmal werden der Hodensack und die Hoden durch Schusswunden oder Stichverletzungen verletzt. In seltenen Fällen kann es im Hodensack (Skrotum) zu rasch fortschreitenden, schweren Infektionen, wie Wundbrand (Gangrän Gasbrand Gasbrand ist eine lebensgefährliche Infektion des Muskelgewebes, die vor allem von dem anaeroben Bakterium Clostridium perfringens und mehreren anderen Clostridienarten hervorgerufen... Erfahren Sie mehr ), kommen. Wenn es zu einem Wundbrand kommt, werden die betroffenen Gewebe operativ entfernt und der Person ein Breitbandantibiotikum in die Vene gespritzt (intravenös). Es kann ein chirurgischer Eingriff zur Wiederherstellung des Gewebes vorgenommen werden, sobald die Entzündung unter Kontrolle ist.
Hodenverletzungen rufen plötzliche starke Schmerzen hervor, oft begleitet von Übelkeit und Erbrechen. Mit Eispackungen, einem Suspensorium und Medikamenten gegen Schmerzen und Übelkeit lassen sich gequetschte Hoden (Blutungen in oder um die Hoden) gewöhnlich behandeln. Mit einer Ultraschalluntersuchung wird nachgeprüft, ob die Hoden einen Riss haben (rupturiert sind). Ein Hodenriss muss operiert werden. Bei einer Verletzung der Hoden kann die Fähigkeit verloren gehen, Sexualhormone (hauptsächlich Testosteron) auszuschütten. Falls beide Hoden verletzt sind, ist eventuell eine Testosteron-Ersatztherapie notwendig. Wenn nur ein Hoden verletzt ist, produziert der verbleibende Hoden für gewöhnlich so viel Testosteron, wie der Körper benötigt.