Stupor und Koma

VonKenneth Maiese, MD, Rutgers University
Überprüft/überarbeitet Mai 2022
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Kurzinformationen

Stupor ist ein Zustand der Teilnahmslosigkeit, aus der eine Person nur durch kräftige körperliche Stimulation aufgerüttelt werden kann. Koma ist ein Zustand der Nichtansprechbarkeit, aus der man eine Person nicht aufwecken kann und bei der die Augen der betroffenen Person geschlossen bleiben, auch wenn sie stimuliert wird.

  • Stupor und Koma werden in der Regel durch Störungen, Arzneimittel oder eine Verletzung verursacht, die große Bereiche auf beiden Seiten des Gehirns oder spezialisierte Bereiche des Gehirns beeinflussen, die an der Aufrechterhaltung des Bewusstseins beteiligt sind.

  • Körperliche Untersuchungen, Bluttests, Bildgebung des Gehirns und Informationen von Angehörigen und Freunden helfen den Ärzten, die Ursache zu identifizieren.

  • Wenn möglich, behandeln die Ärzte die Ursachen, und ergreifen Maßnahmen zur Unterstützung der Atmung und anderer Körperfunktionen (wie künstliche Beatmung) und um den gegebenenfalls erhöhten Druck im Schädel zu verringern.

  • Die Erholung von einem Koma ist größtenteils von der Ursache abhängig.

Kontrolle des Bewusstseins

Ein normal funktionierendes Gehirn kann den Grad der Aktivität und des Bewusstseins je nach Bedarf schnell anpassen. Für derartige Anpassungen erhält das Gehirn Informationen von den Augen, den Ohren, der Haut sowie allen anderen Sinnesorganen. Beispielsweise kann das Gehirn seinen Stoffwechsel (Energieniveau) anpassen und Schlaf hervorrufen.

Ob eine Person wach ist (Wachzustand), wird vom oberen Teil des Stammhirns (Teil des Gehirns, der das Großhirn (Zerebrum) mit dem Rückenmark verbindet) über ein System von Nervenzellen und -fasern gesteuert (das retikuläre Aktivierungssystem). Das Großhirn (der größte Teil des Gehirns) arbeitet zusammen mit dem oberen Teil des Stammhirns zur Aufrechterhaltung des Bewusstseins und der Aufmerksamkeit. Das Großhirn besteht aus zwei Hälften (die linke und die rechte Großhirnhälfte).

Die Fähigkeit des Gehirns, den Grad der Aktivität und des Bewusstseins anzupassen, kann auf verschiedene Weise beeinträchtigt sein:

  • Bei einer Funktionsstörung beider Hälften des Gehirns, insbesondere bei einer plötzlichen, schweren Schädigung.

  • Bei einer Funktionsstörung des retikulären Aktivierungssystems.

Außerdem kann die Fähigkeit des Gehirns, den Grad der Aktivität und des Bewusstseins anzupassen, in den folgenden Situationen beeinträchtigt sein:

  • bei starkem Schlafentzug

  • während und unmittelbar nach einem Krampfanfall

  • wenn die Durchblutung oder die Versorgung des Gehirns mit Nährstoffen (wie Sauerstoff oder Zucker) insgesamt abnimmt

  • wenn die Durchblutung bestimmter Teile des Gehirns abnimmt, wie bei bestimmten Schlaganfällen

  • wenn toxische Substanzen die Nervenzellen im Gehirn schädigen oder deren Funktionsfähigkeit beeinträchtigen

  • wenn Blutungen oder Schwellungen aufgrund von Hirntumoren oder -verletzungen Druck auf Bereiche des Gehirns ausüben

Toxische Substanzen können in den Körper aufgenommen werden (zum Beispiel durch Essen oder Einatmen). Sie können aber auch als Abfallprodukte bei normalen Vorgängen im Körper entstehen, nur dass sie nicht wie sonst aufgespalten und aus dem Körper entfernt werden.

Ansicht des Gehirns

Das Gehirn besteht aus dem Großhirn (Zerebrum), dem Stammhirn und dem Kleinhirn (Cerebellum). Jede Großhirnhälfte (Hemisphäre) ist in Lappen unterteilt.

Grade der Bewusstseinsstörung

Bewusstseinsstörungen können kurz sein oder lange anhalten. Der Grad der Beeinträchtigung reicht von mild bis schwer. Ärzte verwenden verschiedene Begriffe, um die verschiedenen Bewusstseinszustände zu beschreiben:

  • Lethargie ist eine leichte Verringerung der Aufmerksamkeit oder leichte geistige Trübung (Bewusstseinstrübung). Die betroffenen Personen merken häufig nicht, was um sie herum passiert, und ihr Denken ist langsamer als gewöhnlich. Sie können sich müde und energielos fühlen.

  • Bewusstseinsstörung, ein ungenauer Begriff, bezieht sich auf eine mittelgradige Reduzierung der Aufmerksamkeit oder mittelgradige Bewusstseinstrübung.

  • Delir ist eine Störung des Bewusstseins und der geistigen Funktion, die plötzlich eintritt, in der Regel fluktuierend und reversibel ist. Es beeinträchtigt die Aufmerksamkeit und das klare Denken. Die Betroffenen sind desorientiert und wissen weder, wo sie sich befinden, noch wie spät es ist. Sie können in einem Moment überaus geistesgegenwärtig, aufmerksam und in der Lage sein, klar zu denken, und sind im nächsten Moment plötzlich träge, abgelenkt und verwirrt.

  • Veränderter Geisteszustand, ein weiterer ungenauer Begriff, wird manchmal von Ärzten zur Beschreibung einer Veränderung des Bewusstseins verwendet, wie Lethargie, Bewusstseinsstörung, Delir oder zuweilen auch Stupor oder Koma.

  • Stupor ist ein außerordentlich tiefer Zustand der Teilnahmslosigkeit. Eine Person kann nur durch kräftige Stimulation kurz geweckt werden, indem man sie wiederholt schüttelt, laut anspricht oder kneift.

  • Eine Person im Koma ist überhaupt nicht ansprechbar (von bestimmten automatischen Reflexen abgesehen). Sie kann nicht geweckt werden. Die Augen bleiben geschlossen. Im tiefen Koma fehlen die zielgerichteten Reaktionen, wie das Zurückzucken von Gliedmaßen bei Schmerzen.

Ursachen für Stupor und Koma

Die verschiedenen Grade der Bewusstseinsstörung – Lethargie, Bewusstseinsstörung, Stupor und Koma – haben die gleichen vielfältigen Ursachen.

Meist ist die Ursache

Erkrankungen

Manche Erkrankungen behindern die Zufuhr von benötigten Substanzen zum Gehirn oder die Fähigkeit des Körpers, diese zu verwenden. Beispiele:

Blut versorgt den Körper mit Sauerstoff und lebenswichtigen Nährstoffen (wie Fetten, Zucker, Mineralien und Vitaminen). Wenn die Durchblutung des Gehirns abnimmt, wird das Gehirn daher mit Sauerstoff und lebenswichtigen Nährstoffen unterversorgt. Dem Gehirn kann auch zu wenig Sauerstoff zugeführt werden, wenn die Lunge nicht normal funktioniert, wie bei respiratorischer Insuffizienz. Dem Gehirn kann mit Nährstoffen unterversorgt werden, wenn eine Erkrankung (z. B. Hypoglykämie) den Nährstoffspiegel im Blut absinken lässt.

Zum Beispiel erhöht Diabetes das Risiko für Stupor oder Koma, da er einen zu hohen oder bei zu aggressiver Behandlung einen zu niedrigen Blutzuckerspiegel verursachen kann. Wenn der Blutzuckerspiegel sehr hoch ist, dehydrieren die Betroffenen, was zu einer verminderten Funktionsfähigkeit des Gehirns führt. Wenn der Blutzuckerspiegel niedrig ist, verliert das Gehirn seine Hauptenergiequelle (Zucker) und es kann zu Funktionsstörungen oder Schäden kommen. Mit der Zeit schädigt der Diabetes die Blutgefäße und Nervenzellen im Gehirn. Infolgedessen erhält das Gehirn nicht genügend Sauerstoff, und es kommt möglicherweise zum Absterben von Hirnzellen.

Andere Erkrankungen können zu einer Funktionsstörung der Zellen im gesamten Körper führen. Häufig sind die Hirnzellen am stärksten betroffen. Zu diesen Erkrankungen zählen:

Andere häufige Ursachen sind Störungen in Bereichen des Gehirns, die das Bewusstsein kontrollieren. Zu diesen Erkrankungen gehören die folgenden:

  • Eine Kopfverletzung kann diese Bereiche erschüttern, jedoch nicht physisch verletzen, sie direkt verletzen oder sie indirekt verletzen, indem sie Blutung (Hämorrhagie) im Gehirn oder darum herum verursacht.

  • Schlaganfälle und Tumoren können die Bereiche des Gehirns, die das Bewusstsein kontrollieren, ebenfalls schädigen.

Jede Störung, die den Schädeldruck (intrakraniellen Druck) erhöht, kann das Bewusstsein beeinträchtigen. Eine Raumforderung im Gehirn, wie die Ansammlung von Blut (Hämatom), ein Tumor oder ein Abszess, kann das Bewusstsein indirekt beeinflussen, indem Druck auf die Bereiche des Gehirns ausgeübt wird, die das Bewusstsein kontrollieren.

Eine strukturelle Fehlbildung kann den Fluss der Gehirn-Rückenmark-Flüssigkeit blockieren und den Druck im Schädel erhöhen. Bei der Gehirn-Rückenmark-Flüssigkeit handelt es sich um die Flüssigkeit, die durch das Gehirn und Rückenmark umgebende Gewebe fließt und die Hirnkammern ausfüllt. Einige strukturelle Anomalien liegen bereits bei der Geburt vor.

Eine große Raumforderung kann das Gehirn gegen die relativ steifen Schädelstrukturen drücken und das Gewebe des Gehirns schädigen. Wenn die Bereiche des Gehirns, die das Bewusstsein kontrollieren, betroffen sind, kann dies zu Koma oder Stupor führen. Bei sehr großem Druck kann das Gehirn durch die kleinen natürlichen Öffnungen in die relativ festen Gewebeschichten gepresst werden, die das Gehirn in Kompartimente unterteilen. Diese lebensbedrohliche Störung wird Hirnhernie genannt. Eine Hirnhernie kann das Hirngewebe weiter schädigen und die Situation noch verschlimmern.

Ein Schlaganfall oder eine Krankheit, die sich auf die Funktionsfähigkeit des Gehirns auswirkt, macht das Gehirn anfälliger für andere Erkrankungen, die das Bewusstsein beeinträchtigen können.

Suchtmittel

Das Bewusstsein wird häufig durch übermäßigen Alkoholkonsum oder die Einnahme bestimmter Arzneimittel, wie Beruhigungsmittel und Opioide (Narkotika), beeinträchtigt. Alkohol und manche Arzneimittel führen nicht nur zu einer Verlangsamung der Funktion der Hirnzellen, sondern können diese auch indirekt schädigen. Sie können die Atmung derart verlangsamen, dass der Sauerstoffspiegel im Blut so stark abnimmt, dass dies einen Hirnschaden verursachen kann.

Eine häufige Ursache ist auch die Einnahme mehrerer Arzneimittel (zur Behandlung verschiedener Erkrankungen), zum Teil deshalb, weil sich dadurch das Wechselwirkungsrisiko erhöht.

Eine Überdosierung von Marihuana, medizinisches Marihuana eingeschlossen, führt mitunter zu Fehlfunktionen im Gehirn und dadurch bedingt zu Bewusstseinsstörungen und manchmal Krampfanfällen.

Gelegentlich führt der Gebrauch gewisser Antipsychotika zu einem Zustand der Teilnahmslosigkeit, der als malignes neuroleptisches Syndrom bezeichnet wird. Dieses Syndrom ist gekennzeichnet von Muskelstarre, Fieber, Bluthochdruck und Veränderungen der geistigen Funktion (wie Verwirrtheit und Lethargie).

Psychiatrische Erkrankungen und Stress

Gelegentlich können Menschen, die eine psychiatrische Erkrankung haben oder solche, die psychisch gestresst sind, nicht ansprechbar scheinen. Menschen, die erfahren, dass sie Krebs haben oder dass ihr Ehepartner sie verlässt, können beispielsweise zusammenbrechen und nicht reagieren, wenn sie angesprochen oder berührt werden. Die Menschen können sich trotzdem darüber bewusst sein, was um sie herum geschieht, und ihr Gehirn kann normal funktionieren.

Der Arzt kann meist ausgehend von der Untersuchung feststellen, wie stark eine psychiatrische Erkrankung oder psychischer Stress zu einer scheinbaren Bewusstseinsstörung beitragen und ob die Person etwas vortäuscht.

Fortgeschrittenes Alter

Das Altern allein erhöht das Risiko für Bewusstseinsstörungen nicht. Durch altersbedingte Veränderungen sind Bewusstseinsstörungen jedoch für ältere Menschen von besonderer Bedeutung (siehe Wichtige Informationen für ältere Menschen: Stupor und Koma). So können einige Erkrankungen, die bei älteren Menschen häufiger auftreten (wie Bluthochdruck oder Diabetes), das Risiko für Bewusstseinsstörungen erhöhen, wenn ein anderes Problem entsteht.

Häufige Probleme, die bei älteren Menschen eine Bewusstseinsstörung auslösen können, sind unter anderem:

  • Reaktionen auf Arzneimittel

  • Dehydratation

  • Infektionen

  • Entwicklung einer neuen Erkrankung (wie Schlaganfall oder Herzinsuffizienz) oder Verschlechterung einer bereits bestehenden Erkrankung

Tabelle

Symptome von Stupor und Koma

Das Bewusstsein ist zu verschiedenen Graden beeinträchtigt. Personen in einem Stupor sind in der Regel bewusstlos, können durch starke Stimulation jedoch aufgeweckt werden. Personen in einem Koma sind bewusstlos und können nicht aufgeweckt werden. Ihre Augen sind geschlossen.

Der Gehirnschaden oder die Funktionsstörung, die zu Stupor und Koma führen, beeinflusst auch andere Teile des Körpers.

Das Atemmuster ist gewöhnlich anormal. Die Atmung kann zu schnell, zu langsam, zu tief oder unregelmäßig sein. Diese Muster können sich auch abwechseln.

Der Blutdruck kann je nach Ursache der Bewusstseinsstörung steigen oder abfallen. Wenn zum Beispiel eine Kopfverletzung massive Hirnblutungen verursacht, steigt der Druck im Schädel rasch an und der Blutfluss zum Gehirn nimmt ab. Die Nerven, die den Blutdruck steuern, reagieren darauf, indem sie den Blutdruck erhöhen, um den Blutfluss zum Gehirn zu erhalten. Wenn die Ursache der Bewusstseinsstörung eine schwere Infektion, eine starke Dehydratation, ein starker Blutverlust, eine Überdosierung bestimmter Medikamente oder Drogen oder ein Herzstillstand ist, sinkt der Blutdruck erheblich.

Die Muskeln ziehen sich womöglich zu ungewöhnlichen Positionen zusammen, d. h., sie kontrahieren und bleiben kontrahiert. Der Kopf könnte zum Beispiel nach hinten gelehnt und die Arme und Beine ausgestreckt sein – eine Position, die man Enthirnungsstarre nennt. Die Arme können gebeugt und beide Beine gestreckt sein – eine Position, die man Dekortikationsstarre nennt. Oder der gesamte Körper könnte schlaff sein. Manchmal kommt es zu sporadischen oder unwillkürlichen Muskelkontraktionen.

Die Augen können betroffen sein. Eine oder beide Pupillen können erweitert (dilatiert) sein und nicht auf Lichtveränderungen reagieren. Die Pupillen können auch winzig sein. Die Augen bewegen sich möglicherweise gar nicht oder abnormal.

Die das Bewusstsein beeinträchtigende Störung kann noch andere Symptome verursachen. Wenn die Ursache zum Beispiel Meningitis ist (Infektion der Gewebeschichten, die das Gehirn und das Rückenmark umhüllen), können die frühen Symptome Fieber, Erbrechen, Kopfschmerzen und einen schmerzhaften, steifen Hals umfassen, sodass es schwer oder unmöglich ist, das Kinn auf die Brust zu senken.

Auch durch Bewegungsunfähigkeit (Immobilisierung) über längere Zeiträume, wie bei einem Koma, können Probleme entstehen, beispielsweise Druckgeschwüre, Nervenschädigung in den Gliedmaßen, Blutgerinnsel und Harnwegsinfektionen (siehe Probleme durch Bettlägerigkeit).

Diagnose von Stupor und Koma

  • Untersuchung durch den Arzt

  • Neurologische Untersuchung

  • Laboruntersuchungen und bildgebende Verfahren

Die Ärzte können aufgrund von Beobachtungen und Untersuchungen bestimmen, ob das Bewusstsein beeinträchtigt ist. Die Ärzte versuchen, die beeinträchtigten Teile des Gehirns und die Ursache zu identifizieren, da die Behandlung verschieden ist und da die Beeinträchtigung fortschreiten und zu Koma und Hirntod führen kann.

Stupor wird diagnostiziert, wenn die Person durch wiederholte kräftige Versuche nur kurz geweckt wird. Koma wird diagnostiziert, wenn die Person überhaupt nicht geweckt werden kann und die Augen geschlossen bleiben.

Jemand, der infolge von Stupor oder Koma das Bewusstsein verloren hat, muss sofort ins Krankenhaus gebracht werden, da beide Zustände lebensbedrohlich sind. Das medizinische Fachpersonal wird versuchen, die Ursache zu identifizieren und gleichzeitig medizinische Notfallversorgung zu leisten. Zum Beispiel wird ein schneller Test durchgeführt, um den Blutzuckerspiegel zu bestimmen. Ein niedriger Blutzuckerspiegel (der das Gehirn schnell und permanent schädigen kann) kann sofort behandelt werden.

Da sich eine aufgrund von Stupor oder Koma bewusstlose Person nicht mitteilen kann, überprüfen die Ärzte meist, ob die Person ein Notfallarmband oder -amulett trägt, das Aufschluss über die Ursache geben könnte. Möglicherweise sucht der Arzt in der Geldbörse, der Handtasche oder in den Kleidungstaschen nach einer medizinischen Identifikation (beispielsweise einer Krankenhausidentifikationskarte) oder nach Arzneimitteln, die ebenfalls helfen könnten, die Ursache herauszufinden. Personen mit Störungen, die ein Risiko für Stupor oder Koma darstellen (wie Diabetes oder Anfallkrankheiten), sollten daher eine medizinische Identifikation jeglicher Form bei sich tragen.

Die Ärzte erkundigen sich bei Zeugen der Bewusstseinsveränderung nach den Umständen, unter denen sie eingetreten ist, sowie nach anderen Symptomen, die aufgetreten sind. Wenn beispielsweise die Gliedmaßen einer Person wiederholt zuckten, als sie bei beeinträchtigtem Bewusstsein war, könnte ein Krampfanfall die Ursache gewesen sein. Der Arzt wird auch mit Angehörigen und Freunden sprechen, die offen alle relevanten medizinischen Informationen zu dieser Person mitteilen sollten, einschließlich:

  • ob die Person Arzneimittel oder Drogen (rezeptpflichtige Arzneimittel oder gelegentlicher Drogenkonsum), Alkohol oder andere Giftstoffe verwendet und welche

  • ob die Person vor der Bewusstseinsveränderung verletzt wurde

  • wann und wie das Problem begonnen hat

  • ob die Person irgendwelche Infektionen, andere Erkrankungen (z. B. Diabetes, Bluthochdruck, einen Krampfanfall oder eine Erkrankung der Schilddrüse, Niere oder Leber) oder andere Symptome (wie Kopfschmerzen oder Erbrechen) hat oder hatte

  • wann die Person zum letzten Mal normal erschien

  • ob die Person etwas Ungewöhnliches zu sich genommen hat oder auf Reisen war

  • ob sie Vermutungen hinsichtlich der Ursache haben (zum Beispiel ob die Person in letzter Zeit depressiv war oder Selbstmordgedanken hatte)

Diese Informationen helfen Ärzten, mögliche Ursachen zu identifizieren und zu beurteilen, wie wahrscheinlich es ist, dass sich die Person erholt. Ohne diese Informationen könnten viele solcher Ursachen trotz umfangreicher diagnostischer Tests nicht ermittelt werden. Wurde beispielsweise etwas Ungewöhnliches verzehrt, könnte die Ursache ein Toxin sein (zum Beispiel giftige Pilze). War die Person kürzlich auf Reisen, könnte es sich um eine Infektion handeln, die in dem bereisten Gebiet häufig vorkommt. Werden in der Nähe der Person leere Tablettenbehälter oder Drogenbesteck gefunden, könnte die Ursache eine Überdosis sein. Wenn ein Medikament oder ein Giftstoff eingenommen wurde, sollten die Angehörigen oder Freunde dem Arzt eine Probe des Stoffes oder die Verpackung geben.

Wussten Sie ...

  • Informationen von Angehörigen und Freunden sind gewöhnlich wertvoll und führen eher zur Identifizierung der Ursache eines Komas als diagnostische Tests.

Informationen von Angehörigen und Freunden sind gewöhnlich wertvoll und führen eher zur richtigen Diagnose als Untersuchungen und Tests. Kein Test kann zum Beispiel alle möglichen Überdosen ausschließen.

Körperliche Untersuchung

Die Körpertemperatur wird kontrolliert. Eine auffällig hohe Temperatur kann auf eine Infektion, einen Hitzschlag oder eine Überdosis einer Droge (wie Kokain oder ein Amphetamin), die den Körper stimuliert, hindeuten. Eine auffällig niedrige Temperatur kann auf Unterkühlung, eine Schilddrüsenunterfunktion, Alkoholvergiftung, Überdosis eines Beruhigungsmittels oder bei älteren Menschen auf eine Infektion hindeuten.

Die Ärzte untersuchen Kopf, Gesicht und Haut nach Hinweisen wie:

  • Blaues Auge, Schnittwunden, Blutergüsse oder Austritt von Gehirn-Rückenmark-Flüssigkeit (der Flüssigkeit, die das Gehirn umgibt) aus der Nase oder den Ohren, was auf eine Kopfverletzung hindeutet.

  • Nadeleinstiche deuten auf eine Überdosis einer Droge wie Heroin hin.

  • Fieber mit Ausschlag lässt häufig eine Infektion vermuten, wie z. B. Sepsis (eine schwere Reaktion des gesamten Körpers auf eine Blutinfektion) oder eine Infektion des Gehirns.

  • Manche Gerüche im Atem deuten auf eine diabetische Ketoazidose oder die Einnahme von Gift oder großen Mengen an Alkohol hin.

  • Wenn die Person sich auf die Zunge gebissen hat, könnten Krampfanfälle die Ursache sein.

Neurologische Untersuchung

Es wird auch eine gründliche neurologische Untersuchung durchgeführt. Durch diese Untersuchung kann Folgendes ermittelt werden:

  • wie stark das Bewusstsein beeinträchtigt ist

  • ob das Stammhirn normal funktioniert

  • welcher Teil des Gehirns geschädigt ist

  • was die Ursache sein könnte

Die Ärzte werden versuchen, eine bewusstlose Person zuerst durch Ansprechen und dann durch Berühren der Gliedmaßen, der Brust oder des Rückens zu wecken. Wenn diese Maßnahmen erfolglos sind, werden Stimuli verwendet, die Beschwerden oder Schmerzen verursachen, wie Schmerzen auf das Nagelbett oder Kneifen. Wenn die betroffene Person bei einem schmerzhaften Stimulus die Augen öffnet oder das Gesicht verzieht, oder wenn sie bewusst zurückzuckt, ist das Bewusstsein nicht schwer beeinträchtigt. Wenn die Person Laute von sich geben kann, sind die Hirnhälften zumindest zum Teil funktionsfähig. Sind die Augen geöffnet, sind vermutlich einige Stammhirnteile funktionsfähig.

Manchmal verwenden die Ärzte ein standardisiertes Bewertungssystem wie die Glasgowkomaskala, um die Veränderungen des Bewusstseins des Patienten zu verfolgen. Anhand der Skala werden je nach Reaktion auf bestimmte Reize Punkte vergeben. Bewertet werden die Augenbewegung, Sprache und Bewegungen. Mit der Skala lässt sich relativ verlässlich und objektiv messen, wie teilnahmslos ein Patient ist.

Anormale Atemmuster können Hinweise darauf liefern, in welchen Teilen des Gehirns die Funktionsstörung vorliegt.

Durch die Überprüfung der Reaktion auf eine schmerzhafte Stimulation kann bestimmt werden, ob Teile des Gehirns oder das Rückenmark funktionsgestört sind. Bei einem Koma können schmerzhafte Stimuli ungewöhnliche Körperpositionen auslösen. Der Kopf könnte zum Beispiel nach hinten gelehnt und die Arme und Beine ausgestreckt sein (sogenannte Enthirnungsstarre). Oder die Arme können gebeugt und beide Beine gestreckt sein (sogenannte Dekortikationsstarre). Dadurch kann der Bereich des Gehirns bestimmt werden, der nicht richtig arbeitet.

Schlaffheit des gesamten Körpers und keine Bewegungen als Ansprechen auf Schmerzen sind die schlimmste Reaktion. Dies deutet auf einen völligen Funktionsverlust in allen Teilen des zentralen Nervensystems (Gehirn und Rückenmark) hin. Wenn jedoch Muskeltonus und Bewegungsfähigkeit wiedererlangt werden, ist die Ursache womöglich umkehrbar, wie beispielsweise bei einer Überdosis Beruhigungsmittel.

Automatische Reflexe in bestimmten Körperteilen werden überprüft, zum Beispiel durch Klopfen auf die Gelenke mit einem Reflexhammer. Der Arzt prüft die unterschiedliche Stärke der Reflexe in verschiedenen Körperteilen. Diese Informationen helfen manchmal dabei, festzustellen, welche Bereiche des Gehirns nicht normal funktionieren.

Alle automatischen Reflexe sind normal, wenn die Bewusstlosigkeit durch eine psychiatrische Störung ausgelöst wurde, die keine Bewusstseinsstörung bewirkt.

Die Augen liefern ebenfalls wichtige Anhaltspunkte über die Funktionsfähigkeit des Stammhirns und die Ursache der Bewusstseinsbeeinträchtigung. Der Arzt prüft die Position der Pupillen, ihre Größe, Reaktion auf helles Licht, ihre Fähigkeit, einem Gegenstand zu folgen (bei wachen, geistig regen Personen), und das Aussehen der Netzhaut. Normalerweise erweitern sich (dilatieren) die Pupillen bei Dunkelheit und werden kleiner (ziehen sich zusammen), wenn sie direkt angeleuchtet werden. Bei einem Koma reagieren die Pupillen jedoch möglicherweise nicht wie normal auf Licht. Wie oder ob die Pupillen auf Licht reagieren, hilft dem Arzt dabei, die Ursache des Komas zu bestimmen.

Um die Person richtig zu beurteilen, muss der Arzt wissen, ob die Pupillen des Patienten auch sonst verschieden groß sind oder ob der Patient aufgrund eines Glaukoms Arzneimittel verwendet, die die Pupillengröße beeinflussen.

Der Arzt untersucht auch das Innere des Auges mit einem Ophthalmoskop auf Anzeichen dafür, dass der Druck im Schädel erhöht ist.

Wenn die Befunde darauf hinweisen, dass der Druck innerhalb des Schädels erhöht ist, führen Ärzte sofort bildgebende Verfahren durch, um nach Schwellungen, Blutungen, strukturellen Veränderungen, die den Fluss der Gehirn-Rückenmark-Flüssigkeit blockieren, oder einer Ansammlung im Gehirn (z. B. Tumor, Blutansammlung oder Abszess) zu suchen. Wenn die Bildgebung auf einen erhöhten Druck hindeutet, kann der Arzt ein kleines Loch in den Schädel bohren und ein Gerät in eine der mit Flüssigkeit gefüllten Kammern (Ventrikel) im Gehirn einführen. Dieses Gerät wird verwendet, um den Druck zu verringern und diesen während der Behandlung zu überwachen.

Die Reaktion der Person auf bestimmte Manöver kann weitere Informationen darüber liefern, ob das Stammhirn normal funktioniert:

  • Den Kopf drehen und die Augenbewegung zu beobachten.

  • Wenn die Person bewusstlos ist, zuerst vorsichtig eiskaltes Wasser in ein Ohr und dann in das andere spülen und die Augenbewegungen beobachten (kalorischer Test).

Der kalorische Test wird nur dann durchgeführt, wenn die betroffene Person bewusstlos ist und der Arzt die Augenbewegungen nicht auf andere Weise überprüfen kann. Bei wachen Personen kann das Einspülen von eiskaltem Wasser ins Ohr ein starkes Schwindelgefühl, Übelkeit und Erbrechen hervorrufen.

Laboruntersuchungen

Diese Tests geben weiteren Aufschluss über mögliche Ursachen für Stupor oder Koma.

Der Blutspiegel von Substanzen, darunter Zucker, Elektrolyte (wie Natrium), Alkohol, Sauerstoff, Mineralstoffe (wie Magnesium) und Kohlendioxid, wird gemessen. Hohe Kohlendioxidkonzentrationen können darauf hinweisen, dass die Atmung beeinträchtigt ist und der Betroffene mechanisch beatmet werden muss. Die Zahl der roten und weißen Blutkörperchen wird bestimmt. Bluttests zur Kontrolle der Leber- und Nierenfunktion werden durchgeführt.

Der Urin wird auf häufig angewendete oder vermutete Giftstoffe untersucht. Um sie auf Infektionen zu überprüfen, können Blut- und Urinproben zum Anlegen einer Kultur (zum Züchten eventuell vorhandener Mikroorganismen) ins Labor geschickt werden.

Mit einer Elektrode am Finger (Pulsoximetrie) wird der Sauerstoffgehalt im Blut bestimmt. Anhand einer aus einer Arterie entnommenen Blutprobe werden die Spiegel von Sauerstoff, Kohlendioxid und manchmal anderer Gase im Blut gemessen (arterielle Blutgastests). Diese Tests werden zur Überprüfung auf Herz- und Lungenerkrankungen durchgeführt.

Je nachdem, welche Ursachen für das Koma in Frage kommen, können andere Laboruntersuchungen durchgeführt werden.

Weitere Tests

Eine Elektrokardiografie (EKG) wird durchgeführt, um Herzerkrankungen festzustellen, welche die Durchblutung des Gehirns beeinträchtigen könnten. Eine Röntgenaufnahme des Brustkorbs kann durchgeführt werden, um nach Lungenerkrankungen zu suchen, welche die Sauerstoffmenge im Blut verringern könnten.

Wenn nicht gleich eine Ursache gefunden wird, wird eine Computer- (CT) oder Magnetresonanztomografie (MRT) des Kopfes durchgeführt, um das Gehirn im Hinblick auf eine Raumforderung, Blutung, Schwellung oder andere strukturelle Hirnschäden zu begutachten.

Wenn die Ursache nach den bildgebenden Untersuchungen unklar ist oder wenn Meningitis oder eine Blutung zwischen den Hirnhäuten (Subarachnoidalblutung) möglich ist, kann eine Spinalpunktion (Lumbalpunktion) durchgeführt werden, um eine Probe der Gehirn-Rückenmark-Flüssigkeit zu entnehmen. Die Flüssigkeit wird untersucht und hinsichtlich verschiedener Ursachen analysiert. Vor der Spinalpunktion wird gewöhnlich erst eine CT oder MRT des Kopfes durchgeführt, um zu bestimmen, ob der Druck im Schädel (intrakranieller Druck) erhöht ist – zum Beispiel durch einen Tumor oder eine Blutung innerhalb des Gehirns (intrazerebrale Blutung). Wenn der Druck erhöht ist, kann eine Spinalpunktion gefährlich sein und sollte nicht durchgeführt werden. Sie könnte dazu führen, dass das Gehirn sich seitlich und nach unten verschiebt, indem der Druck unterhalb des Gehirns langsam reduziert wird, wodurch eine Hirnhernie zumindest theoretisch verursacht oder verschlimmert werden könnte. Eine Hernie, d. h. eine Einklemmung, nach einer Spinalpunktion ist jedoch relativ selten. Wenn der intrakranielle Druck erhöht ist, wird er kontinuierlich überwacht und es werden Maßnahmen zur Drucksenkung ergriffen.

Wenn die Ärzte Krampfanfälle als Ursache der Bewusstseinsstörung vermuten oder die Ursache nach Abschluss anderer Untersuchungen nicht bekannt ist, könnte eine Elektroenzephalografie (EEG) durchgeführt werden, um die elektrische Aktivität des Gehirns zu kontrollieren. Die Elektroenzephalografie kann auffällig sein, wenn das Gehirn nicht normal funktioniert. Gelegentlich deutet das EEG darauf hin, dass die Person Krampfanfälle hat, auch wenn die Gliedmaßen nicht zucken (eine Störung, die als nonkonvulsiver Status epilepticus bezeichnet wird). Wenn ein Patient mit einem Verhaltens- oder psychiatrischen Problem nicht ansprechbar erscheint, wird im Krankenhaus ein EEG mit Videoüberwachung durchgeführt. Dieser Test dient der Feststellung, ob die Gehirnfunktion normal ist. Die Ergebnisse des Tests können den Ärzten helfen, das Problem zu bestimmen und angemessen zu behandeln.

Prognose bei Stupor und Koma

Eine Genesung ist wahrscheinlicher, wenn die Betroffenen mit einer Bewusstseinsstörung innerhalb von sechs Stunden allmählich wieder auf Geräusche, Berührungen oder andere Reize ansprechen. Eine Genesung ist auch wahrscheinlich, wenn in den ersten Tagen eines oder mehrere der folgenden Ereignisse eintreten:

  • Die Sprache kehrt zurück, auch wenn sie unverständlich ist.

  • Die Augen können einem Gegenstand folgen.

  • Die Person kann Anweisungen ausführen.

  • Der Muskeltonus normalisiert sich.

Die Wahrscheinlichkeit einer Genesung ist auch von der Ursache und Dauer der Bewusstseinsbeeinträchtigung abhängig:

  • Überdosis eines Beruhigungsmittels: Eine Genesung ist wahrscheinlich, es sei denn, die Person hat so lange nicht geatmet, dass ein Hirnschaden verursacht wurde.

  • Ein niedriger Blutzuckerspiegel: Eine vollständige Genesung ist möglich, wenn dem Gehirn nicht länger als 1 Stunde Zucker entzogen wurde.

  • Kopfverletzung: Bei einem Koma kann noch nach mehreren Wochen (jedoch nicht nach mehr als 3 Monaten) eine weitgehende Genesung eintreten.

  • Schlaganfall: Ein permanenter Hirnschaden ist wahrscheinlich, wenn das Koma 6 Stunden oder länger andauert.

  • Infektion: Oft ist bei prompter Behandlung eine vollständige Wiederherstellung möglich.

Eine schwere Form einer anderen Erkrankung (wie Diabetes mellitus, Bluthochdruck oder eine Lungen- oder Herzkrankheit) kann sich negativ auf die Genesung auswirken. Außerdem kann ein längerer Aufenthalt auf der Intensivstation Probleme verursachen, wie z. B. Nervenschäden, Muskelschwäche, Lungenembolie, Druckgeschwüre und Harnwegsinfektionen.

Nach einem Herzstillstand ist eine vollständige Genesung selten, wenn Folgendes zutrifft:

  • Bestimmte Störungen wie Herzerkrankungen, Bluthochdruck oder Diabetes mellitus

  • Koma über mehr als 6 Stunden

  • Unbeabsichtigte (unwillkürliche) Muskelbewegungen (in der Regel Muskelzucken)

  • Ungewöhnliche Streckung der Gliedmaßen (Enthirnungsstarre) oder keine Reaktion auf schmerzhafte Stimulation

  • Pupillen, die nach 1 bis 3 Tagen nicht auf Licht reagieren

  • Krampfanfälle, die innerhalb von 24 bis 48 Stunden nach dem Herzstillstand auftreten und wiederholt wiederkehren

Wenn die Betroffenen nach einem Herzstillstand ihre Gliedmaßen nicht mehr bewegen können, ist eine Genesung schwierig.

Wenn die Ärzte jedoch zur Behandlung nach einem Herzstillstand Kühlung verwendet haben, wird gewöhnlich weitere 3 Tage auf diese Reaktionen gewartet. Die Kühlung des Körpers nach einem Herzstillstand kann dazu beitragen, die Hirnfunktion zu erhalten, die Erholung der Hirnfunktion wird dadurch allerdings auch verzögert.

Manchmal verwenden die Ärzte einen Test namens somatosensorisches evoziertes Potential, um zu bestimmen, ob das Stammhirn oder die beiden Hirnhälften funktionieren. In der Regel werden dazu Elektroden, die ein schwaches elektrisches Signal produzieren, an Teilen des Körpers angelegt, und ein EEG wird verwendet, um zu erkennen und aufzuzeichnen, wie lange das elektrische Signal braucht, bis es das Gehirn erreicht. In ähnlicher Weise wird bei der auditorisch evozierten Reaktion mit Klickgeräuschen in jedem Ohr getestet, ob die Hörsignale das Gehirn erreichen. Wenn die evozierten Reaktionen das Gehirn wiederholt nicht erreichen, ist die Prognose tendenziell schlecht.

Bei Kindern und manchmal jungen Erwachsenen kommt es zu einer umfassenderen Erholung als bei älteren Menschen, da sich die Hirnzellen bei jungen Menschen schneller und im größeren Ausmaß selbst reparieren.

Wenn ein Patient länger als einige Wochen im tiefen Koma bleibt, sollten Entscheidung hinsichtlich eines fortgesetzten Gebrauchs eines Atemgeräts, einer Nahrungssonde und von Arzneimitteln getroffen werden. Die Angehörigen sollten diese Fragen mit den Ärzten besprechen. Wenn Patienten eine medizinische Vorausverfügung haben, wie eine Patientenverfügung oder dauerhafte Vollmacht für medizinische Angelegenheiten, sollte diese bei der Entscheidung zur Fortsetzung der Behandlung herangezogen werden.

Behandlung von Stupor und Koma

  • Maßnahmen zur Atemunterstützung und Verbesserung des Blutflusses zum Gehirn

  • Behandlung der Krankheitsursache

Sofortige Behandlung

Wenn ein Patient schnell immer weniger ansprechbar und schwerer zu wecken wird, ist eine sofortige Behandlung erforderlich, oft sogar vor einer Diagnose. Diese schnelle Verschlechterung des Bewusstseins gilt als medizinischer Notfall.

Die ersten Behandlungsschritte, die manchmal vom Rettungspersonal eingeleitet werden, bestehen darin, festzustellen,

  • ob die Atemwege frei sind

  • ob die Atmung angemessen ist

  • ob Puls, Blutdruck und Herzfrequenz normal sind (um sicherzustellen, dass Blut ins Gehirn gelangt)

Wenn möglich werden vorhandene Probleme korrigiert.

Die Patienten werden zuerst in einer Notaufnahme behandelt und dann in die Intensivstation eines Krankenhauses eingewiesen. An beiden Orten können Herzfrequenz, Blutdruck, Körpertemperatur und der Sauerstoffgehalt im Blut überwacht werden. Alle Auffälligkeiten in diesen Messungen werden sofort korrigiert, um eine weitere Schädigung des Gehirns zu vermeiden. Häufig wird sofort Sauerstoff gegeben und ein Schlauch in eine Vene eingeführt (ein sogenannter intravenöser Zugang wird gelegt), sodass schnell Arzneimittel oder Zucker (Glukose) gegeben werden können.

Bei sehr hoher oder sehr niedriger Körpertemperatur werden Maßnahmen zum Kühlen (Behandlung gegen Hitzschlag) oder Erwärmen (Behandlung gegen Hypothermie) getroffen. Alle anderen Erkrankungen (wie Herz- oder Lungenerkrankungen), falls vorhanden, werden behandelt.

Der Blutdruck wird engmaschig überwacht, um sicherzustellen, dass er nicht zu hoch oder zu niedrig ist. Ein hoher Blutdruck kann das Bewusstsein weiter beeinträchtigen und zu anderen Problemen wie einem Schlaganfall führen. Ein niedriger Blutdruck kann das Bewusstsein beeinträchtigen, weil das Gehirn nicht ausreichend mit Blut und Sauerstoff versorgt wird.

Behandlung der Krankheitsursache

Falls möglich, wird die Ursache des Stupors oder Komas behandelt.

Bei einem niedrigen Blutzuckerspiegel wird zum Beispiel sofort Glukose (Zucker) intravenös verabreicht. Die Gabe von Glukose führt häufig zu einer sofortigen Erholung, wenn das Koma durch einen niedrigen Blutzuckerspiegel verursacht wurde. Zusammen mit Glukose wird stets Thiamin verabreicht, weil Glukose allein bei unterernährten Menschen (gewöhnlich aufgrund von Alkoholmissbrauch) eine Gehirnstörung Wernicke-Enzephalopathie auslösen oder verschlimmern kann.

Wenn die Ursache eine Kopfverletzung ist, muss der Nacken ruhiggestellt werden, bis die Ärzte untersuchen können, ob das Rückenmark verletzt wurde. Patienten in Stupor oder Koma nach einer Kopfverletzung profitieren manchmal von der Behandlung mit Medikamenten, die die Funktionsfähigkeit der Nervenzellen verbessern können, wie Amantadin. Unter Umständen kann die Funktionsfähigkeit bis zu einem gewissen Maße mit Hilfe dieser Behandlung schneller wiedererlangt werden. Sie könnte allerdings keinen Unterschied machen hinsichtlich der langfristigen Verbesserung.

Wenn eine Opioidüberdosierung vermutet wird, wird das Gegenmittel Naloxon verabreicht. Die Erholung kann beinahe sofort eintreten, wenn das Opioid die einzige Ursache für die Bewusstseinsstörung war. Wenn der Patient Opioide einnimmt, kann der Arzt einen Naloxon-Autoinjektor verschreiben. Mit diesem Gerät kann ein Familienmitglied oder eine andere Pflegeperson sofort Naloxon verabreichen, wenn die Überdosierung eines Opioids vermutet wird.

In seltenen Fällen wird ein langer Schlauch durch den Mund in den Magen eingeführt, um den Magen auszupumpen, wenn vermutet wird, dass der Patient innerhalb der letzten Stunde bestimmte Giftstoffe, Arzneimittel oder Drogen eingenommen hat. Dadurch kann der Mageninhalt identifiziert werden und es wird verhindert, dass noch mehr Gift in den Körper aufgenommen wird. Über den Schlauch oder einen dünneren Schlauch, der durch die Nase eingeführt wird (nasogastrischer Schlauch), könnte auch Aktivkohle verabreicht werden. Die Aktivkohle verhindert, dass der Magen mehr der Substanzen aufnimmt.

Behandlung zur Atemkontrolle

Patienten in tiefem Stupor oder Koma erfordern gewöhnlich einen Atemschlauch und mechanische Beatmung. Eine mechanische Beatmung ist besonders wichtig, wenn die Atmung zu langsam oder flach oder anderweitig beeinträchtigt ist (zum Beispiel, weil das Gehirn geschädigt ist oder nicht richtig funktioniert).

Der Beatmungsschlauch wird durch den Mund in die Luftröhre (Trachea) eingeführt, was als endotracheale Intubation bezeichnet wird. Sauerstoff wird durch den Schlauch direkt in die Lunge abgegeben. Der Schlauch verhindert auch, dass die Betroffenen nach dem Erbrechen Mageninhalt einatmen. Vor dem Einführen des Schlauchs kann der Arzt den Rachen des Patienten mit einem Betäubungsspray besprühen oder ihm ein Medikament (ein Paralytikum) verabreichen, um zu verhindern, dass sich die Muskeln unwillkürlich zusammenziehen. Der Schlauch wird dann an ein Beatmungsgerät angeschlossen.

Eine mechanische Beatmung kann zu Unruhe führen, die mit einem Beruhigungsmittel behandelt werden kann.

Behandlung eines erhöhten Drucks im Schädel

Wenn der Druck innerhalb des Schädels (intrakranieller Druck) erhöht ist, können die folgenden Maßnahmen ergriffen werden, um ihn zu senken:

  • Der Kopf des Bettes könnte erhöht werden.

  • Dank künstlicher Beatmung können die Betroffenen schneller atmen (Hyperventilation), besonders wenn sie innerhalb der ersten halben Stunde eingesetzt wird. Dadurch wird das Kohlendioxid schneller aus der Lunge entfernt, wodurch sein Spiegel im Blut sinkt. Infolgedessen verengen sich die Blutgefäße im unbeschädigten Teil des Gehirns und es gelangt weniger Blut ins Gehirn. Diese Maßnahme senkt den Druck im Schädel schnell, jedoch nur vorübergehend (etwa 30 Minuten lang) und schädigt das Gehirn nicht weiter. Wird der Druck eine Zeit lang gesenkt, kann der Arzt versuchen, die Ursache zu behandeln, z. B. eine Notoperation am Gehirn durchführen.

  • Diuretika oder andere Arzneimittel könnten verwendet werden, um die Flüssigkeit im Gehirn und im restlichen Körper zu reduzieren. Diuretika tragen dazu bei, mehr Flüssigkeit auszuschwemmen, indem sie die Nieren veranlassen, mehr Natrium und Wasser im Urin auszuscheiden.

  • Ein Beruhigungsmittel kann verabreicht werden, um übermäßige unwillkürliche Muskelkontraktionen oder Unruhe durch die mechanische Beatmung unter Kontrolle zu halten. Diese Probleme können den Druck im Schädel erhöhen.

  • Der Blutdruck wird gesenkt, wenn er sehr hoch ist.

  • Manchmal führen Ärzte eine Drainage (Shunt) in die Kammern (Ventrikel) des Gehirns ein, um die Gehirn-Rückenmark-Flüssigkeit abzuleiten. Das Ableiten überschüssiger Flüssigkeit kann helfen, den Druck im Schädel zu senken.

Wenn die Ursache des Drucks ein Hirntumor oder Abszess ist, könnten Kortikosteroide wie Dexamethason helfen, den Druck zu reduzieren. Kortikosteroide werden jedoch nicht verwendet, wenn die Druckerhöhung durch bestimmte Erkrankungen erzeugt wird, wie intrazerebrale Blutung oder Schlaganfall, da sie diese Erkrankungen verschlimmern könnten.

Wenn andere Maßnahmen keine Wirkung zeigen, kann Folgendes versucht werden:

  • Wenn der Druck im Schädel nach einer Kopfverletzung oder einem Herzstillstand erhöht ist, sind Maßnahmen zur Senkung der Körpertemperatur einen Versuch wert. Diese Maßnahmen können manchen Menschen mit Herzstillstand helfen. Die Anwendung dieser Maßnahme ist jedoch umstritten.

  • Pentobarbital (ein Barbiturat) kann verwendet werden, um die Durchblutung des Gehirns und die Gehirnaktivität zu verringern. Möglicherweise kann diese Behandlung die Prognose für manche Betroffenen verbessern, allerdings ist sie nicht bei allen von Nutzen. Es können zudem Nebenwirkungen auftreten, wie ein niedriger Blutdruck und Herzrhythmusstörungen.

  • Der Schädel könnte operativ geöffnet werden (Kraniektomie), um mehr Raum für das geschwollene Gehirn zu schaffen und somit den Druck auf das Gehirn zu reduzieren. Dadurch lässt sich das Leben des Patienten womöglich retten, diese Behandlung führt jedoch nicht unbedingt zur Verbesserung der Funktionsfähigkeit.

Langfristige Versorgung

Komapatienten erfordern eine umfassende Versorgung. Sie werden über eine Sonde ernährt, die durch die Nase in den Magen geführt wird (künstliche Ernährung). Manchmal erfolgt die Ernährung auch über eine Sonde, die über einen Bauchschnitt direkt durch die Bauchdecke in den Magen oder Dünndarm geführt wird. Über eine solche Sonde könnten auch Arzneimittel verabreicht werden.

Die Bewegungsunfähigkeit führt zu vielen Problemen, und es müssen Maßnahmen ergriffen werden, um diese zu vermeiden (siehe Probleme durch Bettlägerigkeit). Es kann zum Beispiel Folgendes passieren:

  • Druckgeschwüre: In einer Position zu liegen kann die Blutversorgung zu manchen Bereichen des Körpers unterbrechen, wodurch die Haut zerfällt und Druckgeschwüre entstehen.

  • Schwache Muskulatur: Werden die Muskeln nicht benutzt, verkümmern sie (Atrophie) und werden schwach. Menschen mit Muskelschwäche können Mühe damit haben, eigenständig zu atmen, wenn sie vom Beatmungsgerät genommen werden.

  • Kontrakturen: Ein Mangel an Bewegung kann auch zu einer permanenten Versteifung und Verkürzung der Muskeln (Kontrakturen) führen, so dass die Gelenke permanent gebeugt bleiben.

  • Blutgerinnsel: und die Wahrscheinlichkeit für eine Blutgerinnselbildung in den Beinvenen erhöhen. Blutgerinnsel können sich lösen und durch den Blutstrom zur Lunge transportiert werden und dort Arterien blockieren (Lungenembolie).

  • Schädigung der Muskeln und Nerven in Armen und Beinen: Ein Mangel an Bewegung oder das Liegen in einer bestimmten Position über einen längeren Zeitraum kann Druck auf einen Nerv ausüben, der dicht an der Körperoberfläche in der Nähe eines hervorstehenden Knochens verläuft, wie etwa auf einen Nerv im Ellenbogen, in der Schulter, im Handgelenk oder Knie. Ein solcher Druck kann den Nerv schädigen. Infolgedessen funktionieren die Muskeln, welche der Nerv kontrolliert, weniger gut.

Druckgeschwüre lassen sich durch eine häufige Umlagerung vermeiden, oder indem man die Körperstellen, die Kontakt mit dem Bett haben, wie die Fersen, zu ihrem Schutz polstert.

Um diese Kontrakturen zu vermeiden, werden die Gelenke des Patienten von einem Physiotherapeuten vorsichtig in alle Richtungen bewegt (passive Bewegungsbereichsübungen) oder mit Schienen in bestimmte Positionen gebracht. Eine frühzeitige Physiotherapie kann Menschen helfen, die ihre Bewegungsfähigkeit nicht wiedererlangt haben.

Zur Verhinderung von Blutgerinnseln kommen Medikamente und Kompressionen zum Einsatz oder die Beine des Patienten werden erhöht gelagert. Auch durch die Bewegung der Gliedmaßen, wie in Form passiver Übungen zur Vergrößerung des Bewegungsumfangs, kann Blutgerinnseln vorgebeugt werden.

Da die Patienten nicht blinzeln können, könnten ihre Augen austrocknen. Augentropfen können helfen.

Bei Inkontinenz ist sorgfältig dafür zu sorgen, dass die Haut sauber und trocken bleibt. Wenn die Blasenfunktion beeinträchtigt ist und Harn zurückgehalten wird, kann ein Schlauch (Katheter) gelegt werden, um den Harnabfluss zu gewährleisten. Katheter werden sorgfältig gereinigt und regelmäßig untersucht, damit keine Harnwegsinfektionen entstehen.

Wichtige Informationen für ältere Menschen: Koma und Stupor

Bewusstseinsstörungen, einschließlich Lethargie, Stupor und Koma, sind bei älteren Menschen aus folgenden Gründen besonders bedenklich:

  • Altersbezogene Veränderungen des Gehirns: Mit zunehmendem Alter geht die Anzahl der Nervenzellen im Gehirn zurück und der Blutfluss zum Gehirn nimmt ab. So ist es wahrscheinlicher, dass Arzneimittel und Drogen das Bewusstsein und die geistige Funktion von älteren Menschen beeinträchtigen, da das ältere Gehirn langsamer und weniger gut in der Lage ist, die Wirkung eines Arzneimittels oder einer Droge auf das Gehirn auszugleichen. Außerdem werden die Blutgefäße im Gehirn brüchiger, was das Schlaganfallrisiko erhöht.

  • Andere altersbedingte Veränderungen: Andere altersbedingte Veränderungen machen ältere Menschen empfindlicher für die Wirkungen von Arzneimitteln. Zum Beispiel können die Nieren älterer Patienten Arzneimittel weniger leicht in den Urin abgeben und die Leber kann viele Arzneimittel nicht mehr so gut abbauen. Somit werden Arzneimittel langsamer im Körper abgebaut. Es bleibt ein größerer Anteil des Medikaments im Blut und wahrscheinlich auch länger. Ein größerer Anteil des Medikaments kann das Gehirn erreichen und die Funktionsfähigkeit des Gehirns beeinflussen. Somit kann selbst eine niedrige Dosis eines Medikaments bei älteren Menschen zu Verwirrtheit oder Benommenheit führen. Häufig benötigen ältere Menschen eine niedrigere Dosis, als normalerweise verwendet wird.

  • Mehrfachmedikation: Viele ältere Menschen nehmen mehrere Arzneimittel ein (Polypharmazie), da sie eine oder mehrere chronische Erkrankungen haben wie Bluthochdruck, Diabetes oder Arthritis. Die Einnahme mehrerer Arzneimittel erhöht das Risiko einer Wechselwirkung zwischen den Arzneimitteln, die das Gehirn möglicherweise negativ beeinflussen könnte. Beispielsweise kann sich die Konzentration des einen Wirkstoffs aufgrund des anderen Wirkstoffs erhöhen.

  • Ein komplexer Arzneimittelplan: Die Anwendung mehrerer Medikamente kann auch einen komplizierten Einnahmeplan zur Folge haben. Dies erhöht die Wahrscheinlichkeit für Fehler und die Anwendung einer zu hohen oder geringen Menge eines Medikaments.

  • Wirkung geringfügiger Störungen: Relativ geringfügige Störungen, wie Harnweginfektionen oder Flüssigkeitsmangel, können bei älteren Menschen eher zu einer Bewusstseinsstörung führen als bei jüngeren.

  • Vorhandensein anderer Krankheiten: Viele Krankheiten, die bei älteren Menschen häufiger sind, können das Bewusstsein beeinträchtigen. Dazu zählen Schlaganfälle, Hirntumoren, Ausbuchtungen in geschwächten Arterien des Gehirns (Aneurysmen), Stoffwechselstörungen, schwere Lungenerkrankungen, schwere Infektionen und Herzversagen. Andere Erkrankungen (wie Diabetes) erhöhen das Risiko für Bewusstseinsstörungen, wenn ein anderes Problem (wie ein Flüssigkeitsmangel oder eine Infektion) auftritt.

  • Höheres Risiko für Stürze und Kopfverletzungen: Bei älteren Menschen besteht ein höheres Risiko für eine Kopfverletzung nach einem Sturz oder einem Verkehrsunfall. Eine Verletzung kann auftreten, wenn das Gehirn durchgeschüttelt wird oder wenn Gewebe reißt, was zu Blutungen im Schädel führt. Subdurale Hämatome (Blutungen zwischen der äußeren und mittleren Gewebeschicht, die das Gehirn umgeben) sind häufig die Folge solcher Verletzungen. Mit zunehmendem Alter schrumpft das Gehirn, sodass die Blutgefäße zwischen den Schichten gedehnt werden. Infolgedessen können die Blutgefäße reißen und bluten.

  • Lebenslange Exposition gegenüber Giftstoffen (Toxinen): Im Laufe des Lebens kann der Kontakt mit Giftstoffen in Nahrungsmitteln und in der Umwelt die Hirnzellen schädigen und das Risiko einer Bewusstseinsstörung erhöhen.

  • Schwierigkeit, Bewusstseinsstörung zu erkennen: Eine Bewusstseinsstörung kann bei älteren Menschen schwerer zu erkennen sein. Wenn ältere Menschen weniger aufmerksam werden oder sich ihrer Umgebung weniger bewusst sind, könnte das von Angehörigen und Freunden möglicherweise nicht bemerkt oder als Alterserscheinung abgetan werden. (Bewusstseinsstörungen sind nicht Teil des normalen Alterns.) Eine Veränderung des Bewusstseins könnte bei älteren Menschen mit Demenz oder einer anderen Erkrankung des Gehirns oder nach einem Schlaganfall ebenfalls schwieriger festzustellen sein.

  • Fähigkeit, sich zu erholen: Eine Erholung von Stupor oder Koma ist bei älteren Menschen weniger wahrscheinlich, da die Fähigkeit des Gehirns, sich selbst zu reparieren, mit dem Alter abnimmt.

Bei älteren Menschen sind Reaktionen auf Arzneimittel, Flüssigkeitsmangel und Infektionen häufige Gründe für eine Bewusstseinsstörung.