Die vermeidende/restriktive Essstörung kann zu erheblichem Gewichtsverlust, Wachstumsverzögerungen bei Kindern, Schwierigkeiten bei der Teilnahme an normalen sozialen Aktivitäten und manchmal zu lebensbedrohlicher Mangelernährung führen.
Die Diagnose stützt sich auf die Art der eingeschränkten Nahrungsaufnahme und deren Auswirkungen, nachdem andere Ursachen für die Beschränkung der Nahrungsaufnahme ausgeschlossen werden konnten.
Eine kognitive Verhaltenstherapie kann den Betroffenen helfen zu lernen, normal zu essen und sich weniger Sorgen darüber zu machen, was sie essen.
Die genaue Ursache der vermeidenden/restriktiven Nahrungsaufnahme ist unbekannt, es können jedoch genetische, psychologische und soziale Faktoren beteiligt sein (z. B. ein Trauma Überblick über posttraumatische und Belastungsstörungen Posttraumatische und Belastungsstörungen werden durch traumatische oder Stresssituationen ausgelöst. Zu den spezifischen Störungen zählen die posttraumatische Belastungsstörung (PTBS), die akute... Erfahren Sie mehr , Angst Angststörungen – eine Übersicht Angst ist ein Gefühl der Nervosität, Besorgnis oder Unsicherheit, die ein normales menschliches Erlebnis darstellt. Sie ist auch in einer Vielzahl von psychiatrischen Erkrankungen vorhanden... Erfahren Sie mehr , Autismus Autismus-Spektrum-Störungen Eine unter Autismus-Spektrum-Störungen (ASS) leidende Person hat Schwierigkeiten normale soziale Beziehungen aufzubauen, benutzt Sprache nicht normal oder gar nicht und legt ein zwanghaftes... Erfahren Sie mehr und Entwicklungsstörungen Definition von Entwicklungsstörungen Entwicklungsstörungen sollten besser als neurologische Entwicklungsstörungen bezeichnet werden. Neurologische Entwicklungsstörungen sind neurologische Krankheiten, die den Erwerb, die Aufrechterhaltung... Erfahren Sie mehr ).
Die vermeidende/restriktive Essstörung setzt üblicherweise in der Kindheit ein und kann anfangs einem wählerischen Essverhalten ähneln, das bei Kindern in dieser Lebensphase häufig zu beobachten ist. Die Kinder weigern sich beispielsweise, bestimmte Nahrungsmittel oder Nahrungsmittel einer bestimmten Farbe, Konsistenz oder mit einem bestimmten Geruch zu essen. Ein wählerisches Essverhalten betrifft jedoch nur einige Nahrungsmittel, und Kinder mit diesem Essverhalten haben im Gegensatz zu Kindern mit der vermeidenden/restriktiven Essstörung einen normalen Appetit, essen insgesamt genug und wachsen und entwickeln sich normal.
Menschen mit ängstlich/restriktiver Nahrungsaufnahme essen möglicherweise nicht mehr, weil sie das Interesse am Essen verlieren oder weil sie glauben, dass das Essen schädliche Folgen hat.
Symptome
Bei der vermeidenden/restriktiven Essstörung wird nur sehr wenig gegessen und/oder bestimmte Nahrungsmittel gemieden. Möglicherweise essen sie so wenig, dass sie erheblich an Gewicht abnehmen. Kinder, die an dieser Störung leiden, wachsen eventuell nicht erwartungsgemäß.
Nährstoffmängel sind häufig und können lebensbedrohlich sein.
Aufgrund ihrer Essstörung fällt es Menschen mit dieser Störung schwer, an normalen sozialen Aktivitäten wie zum Beispiel einem gemeinsamen Essen mit anderen Personen teilzunehmen oder Beziehungen mit anderen aufrechtzuerhalten.
Diagnose
Untersuchung durch den Arzt
Untersuchungen in Hinblick auf körperliche Erkrankungen
Überprüfung hinsichtlich psychischer Erkrankungen
Ärzte vermuten eine vermeidende/restriktive Essstörung bei Personen, die Nahrungsmittel meiden oder sehr wenig essen und eines oder mehrere der folgenden Symptome aufweisen:
Erheblicher Gewichtsverlust oder bei Kindern Wachstumsverzögerungen
Ein schwerer Nährstoffmangel
Die Notwendigkeit einer Sondenernährung oder von Nahrungsergänzungsmitteln zum Einnehmen
Große Schwierigkeit, an normalen sozialen Aktivitäten teilzunehmen und mit anderen Menschen in Kontakt zu treten
Kein Hinweis auf ein verzerrtes Körperbild
Wenn die Betroffenen so wenig essen, dass sie Gewicht verlieren und ernährungsbedingte Mangelerscheinungen entwickeln, führen Ärzte für gewöhnlich Untersuchungen in Hinblick auf körperliche Erkrankungen durch, die solche Probleme verursachen können. Solche Erkrankungen sind unter anderem Nahrungsmittelallergien, Verdauungsstörungen, die die Nahrungsaufnahme beeinträchtigen (Malabsorption Übersicht über Malabsorption Das Malabsorptionssyndrom bezieht sich auf eine Reihe von Erkrankungen, bei denen die Nährstoffe aus der Nahrung im Dünndarm nicht richtig aufgenommen werden. Bestimmte Erkrankungen, Infektionen... Erfahren Sie mehr ) und Krebs Gewichtsverlust und Erschöpfung Anfangs ist der Krebs ein kleiner Zellhaufen, der keinerlei Symptome verursacht (siehe auch Krebs: Ein Überblick). Während ein Krebs wächst, kann seine physische Anwesenheit das umliegende Gewebe... Erfahren Sie mehr .
Die Ärzte erwägen auch andere psychische Erkrankungen, die manchmal Gewichtsverlust verursachen können, wie beispielsweise andere Essstörungen (insbesondere Anorexia nervosa Anorexia nervosa Anorexia nervosa (Magersucht) ist eine Essstörung, die durch einen unablässigen Schlankheitswahn, ein verzerrtes Körperbild, eine extreme Angst vor Fettleibigkeit sowie die Einschränkung der... Erfahren Sie mehr oder Bulimia nervosa Bulimia nervosa Bulimia nervosa ist eine Essstörung, die sich durch wiederholten, raschen Verzehr von großen Mengen an Nahrungsmitteln (Essattacken) auszeichnet, gefolgt von dem Versuch, die im Übermaß verzehrten... Erfahren Sie mehr ), Depressionen Depression Kurze Erläuterung zur anhaltenden Trauerstörung. Die Depression ist ein Gefühl tiefer Traurigkeit und/oder einer verminderten Lebenslust, die dann zur Störung wird, wenn diese Symptome so zunehmen... Erfahren Sie mehr und Schizophrenie Schizophrenie Schizophrenie ist eine psychische Störung, die durch einen Verlust des Realitätsbezugs (Psychose), durch Halluzinationen (gewöhnlich Hören von Stimmen), Wahnvorstellungen, Denkstörungen und... Erfahren Sie mehr . Ärzte gehen nicht von einer vermeidenden/restriktiven Essstörung aus, wenn die Betroffenen ihre Nahrungsaufnahme einschränken, weil Nahrungsmittel nicht verfügbar sind oder Teil einer kulturellen Tradition sind (wie religiöses Fasten).
Normalerweise diagnostizieren Ärzte auch dann keine vermeidende/restriktive Essstörung, wenn sie eine andere Erkrankung oder eine medizinische Behandlung (wie eine Strahlentherapie oder Chemotherapie) als Ursache identifizieren.
Behandlung
Kognitive Verhaltenstherapie
Die kognitive Verhaltenstherapie Psychotherapie Bei der Behandlung psychischer Störungen wurden außerordentliche Fortschritte gemacht. Als Ergebnis können jetzt viele psychische Gesundheitsstörungen fast so erfolgreich behandelt werden wie... Erfahren Sie mehr kann Personen mit vermeidender/restriktiver Essstörung dabei helfen, ein normales Essverhalten zu erlernen. Sie kann sie dabei unterstützen, sich weniger Sorgen darum zu machen, was sie essen.
Weitere Informationen
Bei dem Folgenden handelt es sich um ein englischsprachiges Hilfsmittel, das nützlich sein kann. Bitte beachten Sie, dass das MANUAL nicht für den Inhalt dieser Quelle verantwortlich ist.
National Eating Disorders Association (NEDA): Große gemeinnützige Organisation, die Zugang zu Online-Screening-Tools, einer Helpline, Foren und einer Vielzahl von Selbsthilfegruppen bietet (einige virtuell)