Asbestbedingte Pleuraerkrankung

VonAbigail R. Lara, MD, University of Colorado
Überprüft/überarbeitet Mai 2020
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Asbest ist eine Familie von natürlich vorkommenden Stoffen, die aufgrund ihrer Hitze- und Struktureigenschaften als Bau- und Schiffsbaumaterial, Automobilbremsen und für einige Textilien von Nutzen sind. Asbest kann in geringen Mengen in der Luft, im Wasser und der Erde gefunden werden, aber in so niedrigen Konzentrationen, dass eine Belastung damit keinen wesentlichen Faktor für eine menschliche Erkrankung darstellt. Asbest ist eine Sammelbezeichnung für verschiedene silikathaltige Mineralfasern. Asbestfasern können tief in die Lunge eingeatmet werden, wo sie Narben verursachen. Das Einatmen von Asbest kann auch zu einer Versteifung der beiden Hautschichten führen, welche die Lunge abdecken (Brustfell bzw. Pleura). Solche Versteifungen werden Pleuraplaques genannt. Sie sind an sich gutartig.

Eingeatmete Asbestfasern können gelegentlich Flüssigkeitsansammlungen im Raum zwischen den beiden Brustfellschichten der Lunge (Pleuraspalt) nach sich ziehen. Dabei handelt es sich um eine gutartige pleurale Asbestose mit Pleuraerguss.

Patienten mit einem gutartigen asbestbedingten Pleuraerguss können aufgrund der Flüssigkeitsansammlung Atembeschwerden haben. Pleuraplaques führen tendenziell nur zu leichten Atembeschwerden infolge der Versteifungen in der Brustwand. Manchmal verursachen Plaques keine Symptome, sondern vermindern die Lungenfunktion.

(Siehe auch Übersicht über umweltbedingte Lungenerkrankungen.)

Diagnose einer asbestbedingten Pleuraerkrankung

  • Früherer Kontakt mit Asbest

  • Bildgebende Untersuchungen des Brustkorbs

Die Pleuraplaques, die sich bei vielen Betroffenen bilden, enthalten oft Kalzium, was sie auf Röntgenaufnahmen und Computertomografie(CT)-Aufnahmen des Brustkorbs gut sichtbar macht.

Wird auf einem Röntgenbild ein Tumor der Pleura festgestellt, wird für gewöhnlich eine CT durchgeführt. Wenn die CT-Aufnahme bestätigt, dass ein Tumor möglich ist, muss eine Biopsie vorgenommen werden (mikroskopische Untersuchung einer kleinen Probe der Pleura), um abzuklären, ob er bösartig ist. Flüssigkeit, die sich um die Lunge gesammelt hat, kann mit einer Nadel abgezogen und auf Krebszellen untersucht werden (Pleurapunktion). Eine Pleurapunktion ist allerdings in der Regel nicht so aussagekräftig wie eine Biopsie des Brustfells.

Behandlung einer asbestbedingten Pleuraerkrankung

  • Behandlungen zur Linderung der Symptome

Symptome werden nach Notwendigkeit behandelt. Gelegentlich muss Flüssigkeit über einen Schlauch in der Brust entfernt werden.