Sie entsteht in der Regel nach einem Riss in der Speiseröhre oder nach einem chirurgischen Eingriff im Brustraum.
Es kommt zu starken Schmerzen im Brustkorb, Kurzatmigkeit und Fieber.
Für die Diagnose sind für gewöhnlich Röntgenaufnahmen des Brustkorbs und eine Computertomografie (CT) erforderlich.
Die Behandlung erfolgt mit Antibiotika und manchmal auch mit einer Operation.
(Siehe auch Übersicht über Erkrankungen des Brustfells und des Mediastinums Übersicht über Erkrankungen des Brustfells und des Mediastinums Das Brustfell (Pleura) ist eine dünne, transparente, zweischichtige Membran, welche die Lunge umhüllt und die Innenseite der Brustwand auskleidet. Die Schicht, welche die Lunge bedeckt, und... Erfahren Sie mehr .)
Eine Mediastinitis kann:
Akut sein und plötzlich auftreten
Chronisch sein, sich langsam aufgrund einer langfristigen Reizung oder einer Infektion entwickeln, die über einen längeren Zeitraum abklingt
Mediastinitis ist meistens die Folge einer Infektion. Die zwei häufigsten Ursachen für eine Infektion sind:
Ein Riss in der Speiseröhre
Eine Operation im Brustraum (als mediane Sternotomie bezeichnet)
Die Speiseröhre kann bei Eingriffen wie einer Endoskopie unabsichtlich verletzt werden, aber auch durch heftiges Erbrechen (Boerhaave-Syndrom) oder eine Brustverletzung. Ein Riss (Loch) in der Speiseröhre kann auch nach dem Verschlucken von ätzenden Substanzen wie Laugen oder bestimmten Knopfzellen entstehen.
Bei der medianen Sternotomie wird das Brustbein (Sternum) der Länge nach in zwei Teile durchtrennt. Mediane Sternotomien werden durchgeführt, um den Brustkorb für Eingriffe wie Herztransplantationen, Herzklappenoperationen oder Koronararterien-Bypass-Operationen freizulegen.
Seltenere Ursachen sind Tuberkulose Tuberkulose (TB) Tuberkulose ist eine ansteckende chronische Infektion, die durch das Bakterium Mycobacterium tuberculosis verursacht wird, das auf dem Luftweg übertragen wird. Sie befällt in der Regel... Erfahren Sie mehr , Histoplasmose Histoplasmose Histoplasmose ist eine Infektion, die durch den Pilz Histoplasma capsulatum verursacht wird. Sie kommt am häufigsten in der Lunge vor, kann sich aber mitunter im ganzen Körper verbreiten... Erfahren Sie mehr (eine Pilzinfektion), Sarkoidose Sarkoidose Bei der Sarkoidose bilden sich in vielen Organen im Körper krankhafte Ansammlungen von Entzündungszellen (Granulome). Sarkoidose kommt gewöhnlich bei 20- bis 40-Jährigen vor, am häufigsten betroffen... Erfahren Sie mehr , Strahlentherapie oder Silikose Silikose (Quarzstaublunge) Silikose ist eine permanente Vernarbung der Lunge infolge eingeatmeten Quarzstaubs (Kieselerde). Bei körperlicher Belastung kommt es zu Atembeschwerden, die sich manchmal zu Kurzatmigkeit im... Erfahren Sie mehr . Diese Krankheiten lösen meist eine chronische Mediastinitis aus.
Die chronische Mediastinitis kann zu einer fibrosierenden Mediastinitis führen, bei der Blutgefäße oder Atemwege (Bronchien) verstopft werden können.
Symptome der Mediastinitis
Ein Riss in der Speiseröhre verursacht plötzliche heftige Schmerzen im Brustkorb und Kurzatmigkeit. Manche Patienten weisen Symptome einer Infektion wie Fieber und Schüttelfrost auf.
Wenn es nach einem chirurgischen Eingriff zu einer Mediastinitis kommt, kann an der Einschnittstelle eine Drainage angelegt werden.
Bei einer chronischen fibrosierenden Mediastinitis werden die Betroffenen nach und nach kurzatmig.
Diagnose der Mediastinitis
Röntgenaufnahme und in der Regel Computertomografie (CT) des Brustkorbs
Die Diagnose Mediastinitis kann oft anhand der Symptome gestellt werden, wenn Patienten eine Krankheit haben, die Mediastinitis auslösen kann – zum Beispiel, wenn sich Patienten mit Symptomen einer Mediastinitis vor Kurzem einem Eingriff an der Brust oder der Speiseröhre unterzogen haben oder an Tuberkulose oder einer anderen sich langsam entwickelnden Infektion leiden.
Bei einer plötzlich auftretenden Mediastinitis sind die Symptome in der Regel so schwer, dass sie auch dann vermutet wird, wenn die Patienten keine möglichen Ursachen mitteilen können – etwa bei Patienten, die betäubt oder betrunken waren und sich nicht daran erinnern können, heftig erbrochen zu haben, oder bei Kleinkindern, die möglicherweise eine ätzende Substanz oder eine Knopfbatterie verschluckt haben.
Die Diagnose wird mit einer Röntgenaufnahme des Brustkorbs und für gewöhnlich mit CT bestätigt.
Wenn es bei Patienten, die sich einer medianen Sternotomie unterzogen haben, zu Mediastinitis kommt, kann mit einer durch das Brustbein eingeführten Kanüle etwas Flüssigkeit zur mikroskopischen Untersuchung entnommen werden (Feinnadelaspirationsbiopsie).
Behandlung der Mediastinitis
Antibiotika
Manchmal operative Eingriffe
Zur Behandlung der Infektion werden Antibiotika verabreicht. Bisweilen ist ein chirurgischer Eingriff notwendig, um Flüssigkeit aus dem Brustraum abzuleiten und/oder den Riss in der Speiseröhre zu reparieren. Es besteht keine Behandlungsmöglichkeit für fibrosierende Mediastinitis.