Überblick über Hirnnerven

VonMichael Rubin, MDCM, New York Presbyterian Hospital-Cornell Medical Center
Überprüft/überarbeitet Jan. 2022
DIE AUSGABE FÜR MEDIZINISCHE FACHKREISE ANSEHEN

Zwölf Nervenpaare – die Hirnnerven – verlaufen direkt vom Gehirn zu verschiedenen Bereichen von Kopf, Nacken und Hals. Einige Hirnnerven wirken bei den Sinnen (z. B. Sehen, Hören und Tasten) mit, andere steuern die Gesichtsmuskulatur oder regulieren die Drüsen. Die Nerven sind benannt und nummeriert (nach ihrer Lage, von der Vorderseite zur Rückseite des Gehirns).

Betrachtung der Hirnnerven

Zwölf Hirnnervenpaare gehen von der Unterseite des Gehirns hervor, verlaufen durch Schädelöffnungen und führen zu Kopf, Nacken und Hals.

Schädigungen oder Fehlfunktionen folgender Strukturen können zu einer Störung der Hirnnerven führen:

Bestimmte Erkrankungen der Hirnnerven verursachen Probleme bei der Bewegung der Augen. Die Augenbewegung wird durch drei Muskelpaare kontrolliert. Diese Muskeln bewegen das Auge nach oben und unten, rechts und links und diagonal. Sie werden von den folgenden Hirnnerven kontrolliert:

Wenn einer dieser Nerven oder die Hirnregion geschädigt ist, die diese Muskeln kontrolliert, kann der entsprechende Muskel in unterschiedlichem Ausmaß gelähmt sein (Parese), und eine normale Augenbewegung ist eventuell nicht mehr möglich. Die Art der Beeinträchtigung der Augenbewegung hängt davon ab, welcher Nerv betroffen ist. Menschen mit einer dieser Lähmungen leiden ggf. an Doppeltsehen, wenn sie in bestimmte Richtungen schauen.

Wussten Sie ...

  • Bestimmte Erkrankungen der Hirnnerven verursachen Probleme bei der Bewegung der Augen und führen so zu Doppeltsehen.

Ursachen

Erkrankungen der Hirnnerven haben viele Ursachen, darunter:

Symptome

Die Symptome von Erkrankungen der Hirnnerven hängen davon ab, welcher Nerv wodurch geschädigt wurde. Bei Erkrankungen der Hirnnerven können Geruchssinn, Geschmackssinn, das Sehen, Sinneswahrnehmungen im Gesicht, der Gesichtsausdruck, das Gehör, der Gleichgewichtssinn, die Sprache, die Schluckfunktion und die Halsmuskeln beeinträchtigt sein.

Beispielsweise kann das Sehen auf unterschiedliche Weise betroffen sein:

  • Wenn einer der 2. Hirnnerven (Sehnerv) geschädigt ist, kann die Sehkraft im betroffenen Auge ganz oder teilweise verloren gehen.

  • Wenn einer der drei Hirnnerven geschädigt ist, die die Augenbewegung steuern (3., 4. oder 6. Hirnnerv), können die Betroffenen ihre Augen nicht normal bewegen. Die Symptome umfassen Doppeltsehen, wenn in bestimmte Richtungen geschaut wird.

  • Bei einer Lähmung des 3. Hirnnervs (Nervus oculomotorius) können die Betroffenen das obere Augenlid nicht mehr anheben. Es hängt über das Auge und beeinträchtigt das Sehen.

Wenn der 8. Hirnnerv (Hörnerv oder Nervus vestibulocochlearis) geschädigt oder in seiner Funktion gestört ist, kann der Betroffene schlecht hören und/oder sich benommen fühlen (Vertigo) - d. h., den Eindruck haben, er selbst drehe sich oder alles drehe sich um ihn herum – oder beides.

Hirnnervenstörungen können auch Gesichts- oder Kopfschmerzen unterschiedlicher Art verursachen.

Diagnose

  • Untersuchung durch den Arzt

  • Untersuchungen der Hirnnervenfunktion

  • Normalerweise Magnetresonanztomografie

Wenn der Arzt eine Erkrankung eines Hirnnervs vermutet, stellt er dem Patienten detaillierte Fragen zu den Symptomen. Er überprüft zudem die Funktion der Hirnnerven, indem er den Patienten zu einfachen Aufgaben auffordert, z. B. ein sich bewegendes Objekt mit den Augen zu verfolgen.

Häufig ist eine Bildgebung des Gehirns mit Magnetresonanztomografie (MRT) erforderlich.

Tabelle

Behandlung

  • Behandlung der Krankheitsursache

Die Behandlung einer spezifischen Erkrankung von Hirnnerven hängt von deren Ursache ab.